Teresa ist 16 Jahre alt und kommt aus Memmingen. Sie ist seit September in einer Schule in Vernon (British Columbia), dort wird sie zehn Monate verbringen. Schon Teresas Mutter lebte mit ihren Eltern in Kanada und studierte auch dort, nun erlebt also auch die Tochter das Abenteuer Kanada. „Viele meiner Freunde wollten nach Neuseeland oder in die USA“, erzählt sie. „Für mich war aber immer klar, dass ich nach Kanada möchte.“
Mit ihrer Gastschwester Chantal und der anderen Gastschülerin Nathalie unternimmt Teresa jede Menge in und um Vernon. Auch wenn sie ihre Großeltern manchmal vermisst, weiß die 16-Jährige: „Ich möchte in dieses völlig neue Leben so gut es geht eintauchen und habe dafür nicht sehr lange Zeit, also nutze ich alles was geht.“ Den Heimweg wird Teresa dann zusammen mit ihren Eltern antreten, denn die holen die 16-Jährige am Ende der Reise ab – so kann auch die Mutter noch einmal in Erinnerungen schwelgen.
Beinahe ein ganzes Jahr lebte die 17-jährige Teresa bei einer Gastfamilie in Vernon (British Columbia).
Nun ist sie wieder zurück in Deutschland und kann ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. „Unterm Strich war das mein bestes Jahr überhaupt. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das
ermöglicht haben“, strahlt Teresa. „Nach diesem Erlebnis weiß ich irgendwie auch wohin es wohl mal für mich gehen wird. Worauf es ankommt – das hat mir echt viel geholfen.“
Die Ankunft zuhause war für die 17-Jährige kein Problem, die Wiedereingliederung völlig unproblematisch: „Ich bin zurückgekommen und irgendwie hat sich gar nichts verändert“, ist sie froh. „Es
kommt mir nicht vor, als wäre ich ein Jahr weggewesen.“
Im Interview mit Kanadablog.de blickt Teresa noch einmal auf ihr Auslandsjahr zurück.
Liebe Teresa, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Wir fangen mal ganz vorne an: Beim Kofferpacken. Was war denn das Unnötigste für dein Auslandsjahr was du von zuhause mitgenommen hast?
Naja, es gab eigentlich nicht wirklich etwas Unnötiges. Klar habe ich ein paar Klamotten gar nicht genutzt... Ich finde, man merkt in dieser Zeit, mit wie wenig man auskommt. Ich war ganz überrascht, wie viel in meinem Kleiderschrank daheim drin ist. Nach meiner Rückkehr war ich erstmal ein bisschen überfordert von der Menge.
Und was hast du am meisten benötigt?
Am wichtigsten waren für mich die vielen Bilder, die ich zuhause ausgedruckt und mitgenommen habe. Damit habe ich mein Zimmer in Kanada geschmückt. Es war schön, sich dadurch jeden Tag an alle zu erinnern. So konnten auch meine Gastfamilie und meine kanadischen Freunde immer gleich sehen wer in meinem deutschen Leben eine große Rolle spielt. Ich hatte also mein altes Leben auch immer vor mir und dabei.
Was ist wichtig im Umgang mit der Gastfamilie?
Es kommt natürlich stark auf die Selbstsicherheit der Gastschüler an und am Anfang ist es schon schwierig in die Sprache reinzukommen. Ich denke es ist wichtig, nicht dauernd die Gegebenheiten in Kanada mit denen in Deutschland zu vergleichen – es ist ja klar, dass es anders ist. Ich habe mich viel mit meinen Gasteltern unterhalten und war immer ehrlich zu ihnen. Schon nach einer Weile konnte ich mit ihnen über alles reden – auch über emotionale Dinge. Sie haben mich immer unterstützt, es war ein toller Zusammenhalt.
Außerdem finde ich, dass man in seiner Gastfamilie mithelfen sollte, jeder kann sich im Haushalt einbringen und man sollte sich auf keinen Fall nur bedienen lassen. Gerade kleine Gesten sind da sehr wichtig.
Wie kommt man am besten mit Heimweh klar?
Lustigerweise hatte ich kein Heimweh. Und wenn es einen doch überkommt, würde ich – entgegen anderer Meinungen – sagen, dass häufiger Kontakt mit Familie und Freunden zum Beispiel über Skype helfen kann. Natürlich kann man auch mit kanadischen Freunden oder anderen Internationals über sein Heimweh reden – wer möchte, kann sich sogar den Lehrern anvertrauen. Es ist ganz anders als in Deutschland, die Lehrer pflegen einen viel persönlicheren Kontakt zu den Schülern. Was wichtig ist: Man sollte sich bei Heimweh nicht in seinem Zimmer verkriechen – einfach rausgehen und ablenken. Sonst verschwendet man die kostbare Zeit.
Was kannst du zukünftigen Teilnehmern raten?
Gleich von Anfang an zu versuchen, das Beste draus zu machen – auch wenn nicht gleich alles so ist wie man es sich vorstellt. Außerdem muss man echt offen sein. An vielen Schulen sind die kanadischen Jugendlichen daran gewöhnt, Gastschüler zu haben. Man ist nichts Besonderes und es kommt auch nicht gleich jeder auf einen zu. Aber sobald man sich traut, die Kanadier anzusprechen, sind sie im Normalfall begeistert, ultranett und man tauscht sofort Nummern aus. Und dann sollte man eben dranbleiben.
Das Auslandsjahr macht einen großen Spaß, vor allem wenn man nicht mit großen Erwartungen rangeht, sondern alles so nimmt, wie es kommt. Ich rate meinen Nachfolgern auch, schon früh Kontakt mit ihren Gastfamilien aufzunehmen. Denn ein gutes Verhältnis mit denen ist einfach eine wichtige Basis. Das Auslandsjahr ist wunderschön aber auch eine Herausforderung und es kommt drauf an wie man damit umgeht und was man draus macht.
Was wirst du als wichtigste Erkenntnis mitnehmen?
Für mich war sehr wichtig, dass ich dieses ganze Jahr Zeit hatte um über mich selbst nachzudenken. Ich wurde ja komplett aus meinem normalen Umfeld rausgenommen. So hatte ich Muße über meine Ziele und über mein ganzes Leben nachzudenken.
Ich habe für mich entschieden, dass ich bestimmte Ziele erreichen will: Mein Abitur schaffen zum Beispiel und danach etwas Internationales studieren. Ich habe nämlich Lust darauf, nicht nur in Deutschland, sondern vielleicht auch einmal anderswo in der Welt zu leben und zu arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen mein Studium oder auch einen Teil meines Lebens in Kanada zu verbringen.
Durch mein Auslandsjahr sind sowohl mein Englisch als auch mein Französisch besser geworden. Das ist natürlich ein Bonus und ich habe dadurch viel mehr Möglichkeiten. Außerdem habe ich auch meine Persönlichkeit gefestigt – ich hatte ein ganzes Jahr, um Dinge auszuprobieren, die ich sonst vielleicht nie gemacht hätte und auch nie mehr machen werde. Ich habe Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennengelernt, habe eine beste Freundin in Mexiko – das sind Verbindungen, die für immer bestehen werden... Man sieht einfach, dass es mehr gibt als nur die Heimatstadt.
Welche Eigenschaft macht Kanada für dich einzigartig?
Man muss es einfach mal gesehen haben: Die Größe des Landes – das sind ganz andere Dimensionen. Es ist so riesig alles und so dünn besiedelt. Kanada vereint für mich alles, wonach ich gesucht
habe: Berge, Strand, Wintersport, coole Metropolen, ruhige Orte, wo man kann sich zurückziehen kann, und, und, und. Man hat so viele Möglichkeiten, es ist unglaublich vielfältig: Steppe,
Regenwald und dann die vielen Seen und das Meer.
Auch die Mentalität macht Kanada für mich einzigartig. Die Menschen sind dort viel offener und freundlicher als die Deutschen. Es kommt mir so vor, als hätten alle viel Spaß am Leben und auch am Beruf. Auch dass Kanada so viele verschiedene Nationalitäten vereint – so multikulturell ist – finde ich toll. Und auch das Schulsystem ist super – es ist ja auch weltberühmt. Falls ich mal Kinder haben sollte, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie dort auf eine Schule gehen.
Du hast fast ein Jahr in Kanada verbracht. Wie war der Abschied?
Es war sehr schwer für mich zu gehen. Am 30. Juni habe ich meinen 17.Geburtstag gefeiert und das war auch ein bisschen meine Abschiedsfeier. Ich habe mich so gefreut, dass alle meine Freunde dabei waren. Auf meiner Kanadaflagge habe ich glaube ich rund 60 Unterschriften gesammelt. Wir haben Fotos gemacht und zusammen gegessen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, denn in dieser Konstellation, mit all diesen Menschen werde ich meinen Geburtstag wohl nie wieder feiern. Für meine Gastfamilie habe ich ein Fotoalbum gemacht mit all den wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen, die ich in Kanada hatte. Es war sehr emotional und alle mussten weinen. Ich bin mir aber hunderprozentig sicher, dass ich meine Gasteltern und meine Gastschwester wiedersehe. Vielleicht kommen sie 2019 auf ihrer Europareise zu mir oder ich reise ein bisschen mit ihnen hier herum.
Deine Eltern und deine Schwester aus Deutschland haben dich ja aus Kanada abgeholt und sind davor auch noch mit dir rumgereist – was habt ihr erlebt?
Insgesamt waren meine Eltern und meine Schwester Annika vier Wochen lang mit mir unterwegs. Sie hatten sich extra so viel Urlaub genommen, damit es sich auch lohnt. Von Vernon aus sind wir dann durch ganz British Columbia gefahren. Wir waren auch in Victoria, Vancouver, Banff, Prince George und Alaska. Haben Bären beim Fischen zugesehen – Kanada wie aus dem Reiseprospekt. Einfach schön. Von Jasper nach Banff führt eine der schönsten Straßen der Welt mit wunderschönen Seen und Bergen zu beiden Seiten. Wir sind viel gewandert und haben tolle Ausflüge unternommen – alle Menschen, die ich durch meine Gastfamilie kennengelernt habe, konnte ich mit meiner Familie auch noch einmal besuchen. Wir haben natürlich alles ein bisschen genauer erlebt, als mit meiner Gastfamilie für die viele der Attraktionen nichts Besonderes sind. Zum Schluss ging es für uns dann nach Montréal – da war ich vorher ja auch noch nicht. Die Stadt ist noch einmal ganz anders, richtig cool.
Wie war deine Ankunft zuhause?
Zwei meiner Freunde haben mich vom Flughafen abgeholt und dann sind wir zu meinen Großeltern gefahren. Dort war eine Überraschungsparty für mich vorbereitet. Es gab Weißwurst und Brezen und
alle meine Freunde waren da. Dass sowas kommt, hätte ich echt nicht gedacht! Es war ein toller Empfang.
Gleich die Tage nach meiner Ankunft habe ich alle Leute aus meiner Clique wieder getroffen und das war gleich wieder wie davor. Da bin sehr froh. Es ist einfach auch schön, daheim zu sein, muss
ich sagen.
Aber andererseits würde ich auch nach den Sommerferien sofort wieder nach Kanada zurückgehen.
Was war das Highlight deiner Reise?
Eines meiner größten Highlights habe ich ganz am Ende erlebt. Das war ein Segelausflug mit einer Organisation aus Victoria. Dabei waren verschiedene Schüler meiner Schule für fünf Tage zusammen auf einem Segelschiff, vier Crewmitglieder haben uns begleitet. Dabei habe ich auch einen kleinen Segelschein gemacht. Die Zeit auf dem Schiff war klasse – ein einziges Abenteuer. Es gab je einen Raum für die Jungen und einen für die Mädchen. Nachts mussten wir abwechselnd Nachtwache halten, damit nichts Unvorhergesehenes passiert.
Es ist simpel: Wir waren einfach miteinander auf dem Schiff und sind durch die Inseln gefahren, haben gemeinsam gegessen und gespielt, Landausflüge gemacht und geschwommen. Durch die Zeit an Bord habe ich noch einmal viele neue Leute kennengelernt. Die Enge an Bord hat uns zusammengeschweißt: Abends gab es immer gemeinsame Sing-Abende mit Gitarre, Keksen und einem heißen Getränk. Eine tolle Stimmung – so etwas Gemeinschaftliches habe ich noch nie erlebt.
Gab es ein „Lowlight“?
Auf keinen Fall!
Wie geht es jetzt für dich weiter?
Schon übermorgen bekomme ich Besuch aus Kanada. Die Neffen meiner Gastfamilie reisen mit ihrer Familie durch Deutschland und da wollten wir uns natürlich sehen. Sie übernachten bei uns und wir gehen sicher auch miteinander aus. Ich vermisse es Englisch zu reden und bin aber zum Glück täglich mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden in Kontakt. Ich bin mir bewusst, dass man sich Mühe geben muss, damit der Kontakt hält – aber ich bin mir sicher, das es klappt. „Ohne Breidenbach Education hätte ich wohl nie so eine einzigartige Erfahrung machen können. Bei mir hat einfach alles gepasst: die richtige Organisation, die richtige Familie, der richtige Ort.
Die 16-jährige Teresa aus Memmingen ist schon acht Monate mitten im trubeligen Austauschjahr in Vernon (British Columbia).
Damit wurde für die 16-Jährige ein Traum wahr, denn schon ihre Mutter lebte während des Studiums einige Zeit in Kanada und schwärmte ihrer Tochter immer wieder davon vor. Gemeinsam mit ihren
Gastschwestern Chantal und Nathalie hat Teresa eine unvergessliche Zeit.
Wer noch nach guten Gründen für ein High-School-Jahr in Kanada sucht, dem kann Teresa weiterhelfen:
Nicht nur der Schritt über den „großen Teich“, auch die vielen kleinen Schritte und Entdeckungen während ihres Auslandsjahres in Kanada haben Teresas Horizont erweitert und sie in eine andere Kultur eintauchen lassen. Nachdem die 16-Jährige gerade erst von einem Trip nach Banff zurückgekehrt war, ging es für sie mitsamt ihrer Gastfamilie nach Vancouver. „Wir haben bei engen Freunden meiner Gasteltern gewohnt, waren mit ihnen essen und haben uns viel angeschaut“, erzählt Teresa. „Die gemeinsame Zeit war wunderschön.“
Direkt im Anschluss nahmen sie die Fähre nach Vancouver Island. „Da wir die Mittagsfähre verpasst haben, sind wir mit der Abendfähre gefahren und das war ein guter Zufall“, erinnert sich Teresa. „Denn so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang an Bord des Schiffes erleben.“ Auf Vancouver Island übernachteten sie bei der ältesten Tochter der Familie und ihrem Verlobten und Teresa lernte auch ihre Gastcousins und deren Eltern kennen. „Wir waren gleich total willkommen und integriert“, freut sich Teresa. „Wir durften sogar dabei sein, als sie ihr Brautkleid ausgesucht hat, das war etwas ganz Besonderes.“
Durch die Reisen mit ihrer Gastfamilie sieht Teresa immer mehr von Kanada und entdeckt die Vielfältigkeit des Landes. „In Victoria habe ich die Universität besichtigt – die ist in einer Burg untergebracht und umgeben von einem wunderschönen Garten“, beschreibt sie. „Dann haben wir noch einen Spaziergang am Meer entlang gemacht und einen Berg hoch – von dort aus hatten wir einen gigantischen Blick.“ Für zwei Tage ging es dann noch in ein Hotel nahe der Innenstadt. Teresa und ihre Gastschwestern genießen den Pool und das Fitnessstudio, gehen shoppen und essen.
Und auch die Gastfamilie lernt durch Teresa viel Neues und erweitert ihren Horizont: „Zu Ende unseres Ausfluges haben wir noch einmal bei meiner ältesten Gastschwester übernachtet und waren bei meiner Gasttante eingeladen“, erzählt Teresa. „Die Familie hat ein tolles Haus mit Blick aufs Meer und wir haben Hot Dogs gegessen und viel geredet. Alle waren total interessiert an Deutschland und meinem Leben.“ So philosophieren sie über deutsche Gebräuche und Getränke, deutsche Feierlichkeiten und vieles andere rund um Teresas Heimat. „Es hat mich echt gefreut, dass ich ihnen auch etwas zurückgeben konnte.“
Ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, ermöglicht es Gastschülern eine neue Sprache nicht nur zu lernen, sondern ganz zu verinnerlichen. Gerade wer jeden Tag die Sprache nutzt, hat bald schon keine Probleme mehr, sich auszudrücken. Das kann auch fürs Berufsleben von Vorteil sein. Englisch ist in vielen Berufszweigen ein wichtiger Bestandteil für Verhandlungen, Recherchen oder einfach zur Kommunikation. Auch die Auslandserfahrung an sich kommt vielen Berufsanfängern zugute. Wer sich schon einmal in einem völlig neuen Umfeld eingefunden und behauptet hat, hat es auch bei der Ankunft im Job, der Zusammenarbeit mit Kollegen und im Team leichter.
Für Teresa steht neben den Fremdsprachenkenntnissen vor allem die persönliche Ebene im Vordergrund. Sie hat in den vergangenen acht Monaten ihres High-School-Jahres in Kanada viele gute Freunde gefunden. „Erst vor kurzem war ich wieder mit meinen Freunden beim Bowlen“, erinnert sie sich. „Es ist total witzig, man kennt sich jetzt einfach so gut und dieses Auslandsjahr schafft eine so feste Verbindung. Die Kanadier sind einfach auch so offen und finden das total toll.“
Gemeinsam mit ihren Freunden erlebte die 16-Jährige nun auch ihr letztes Skiwochenende im Silver Star Skigebiet. Nach mehreren Stunden im Schnee fuhren die Jugendlichen nachmittags zurück nach Vernon und erlebten einen ersten frühsommerlichen Nachmittag. „Es war eine wunderbare Skisaison“, schwärmt Teresa. „Ich werde das sehr vermissen, jedes Wochenende die Möglichkeit zu haben, Ski zu fahren.“ Nun freut sich Teresa aber auch auf den Sommer und die damit verbundenen Möglichkeiten in und um Vernon für sich und ihre Freunde. „Die Freundschaften, die sich hier gebildet haben, sind total wichtig für uns alle“, weiß Teresa. „Das ist echt ein schönes Gefühl und das wird auch nie wieder aufhören – diese Verbundenheit wird immer da sein.“
Die Offenheit, mit der Austauschschüler ihr Jahr im Ausland begehen, lässt sie auch Stärken abseits ihrer bekannten Neigungen entdecken. Auch Teresa hat das erlebt. „Normalerweise bin ich nicht so der Lauf-Fan und finde joggen eher langweilig“, erzählt sie. „Doch hier in Kanada habe ich mich nun einmal an etwas Neues gewagt – seit kurzem bin ich im Track & Fields Highschool Team.“ In der Leichtathletik-Gruppe der Schule hat sich Teresa zum Sprint-Team gesellt und genießt die neuen Herausforderungen.
„Ich habe noch nie Leichtathletik gemacht, außer natürlich im Schulsport“, erklärt sie. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren und nun macht es mir großen Spaß auf den kurzen Strecken mein Bestes zu geben.“ Zwei Mal die Woche trainiert die 16-Jährige nun auf den Track Bahnen des Okanagan College Kalamalka Campus und wird dabei mithilfe der anspruchsvollen Trainer immer besser.
Immer mehr genießt Teresa auch ihre Eigenständigkeit in Kanada: selbstbewusst und selbstständig durchs Leben zu gehen – auch diese Eigenschaft wird durch ein Auslandsjahr gestärkt.
Um noch selbstständiger zu werden, will Teresa nun ihre Skier verkaufen. Der Schnee ist weg und der Frühling ist da: „Von dem Geld, was ich für meine Skier bekomme, möchte ich mir ein günstiges gebrauchtes Fahrrad kaufen“, erklärt sie. „Dann müssen meine Gasteltern mich nicht mehr überall hinfahren und ich komme selbstständig von A nach B.“ Denn da die Ski-Zeit nun vorbei ist, möchte Teresa noch mehr Tennis spielen und am liebsten mehrmals wöchentlich trainieren. Mit einem Fahrrad könnte sie die 20-minütige Strecke bis zum Tennisplatz locker alleine fahren und auch viele andere Ziele in der Nähe entdecken. „Um im Sommer unabhängig zu sein, ist das einfach genial“, schwärmt sie.
In einem schönen Sprichwort heißt es: Zwei Dinge brauchen Kinder von ihren Eltern – Wurzeln und Flügel. Genau das scheinen Teresas Eltern richtig gemacht zu haben: „Das Highschool-Jahr hier in Kanada zu verbringen, war die beste Entscheidung meines Lebens“, ist sich Teresa sicher. „Ich bin meinen Eltern unglaublich dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben.“ Und nachdem sie ihre Flügel ausgebreitet hat und so viel Neues erleben und entdecken konnte, freut sich Teresa auch wieder, wenn sie nach Hause zurückkehren wird: „Ich freue mich mega auf daheim, auf meine Familie und natürlich auf meine Freunde – ich habe unglaublich oft an alle gedacht und bin sehr gespannt, wie es wird, wenn ich wieder daheim bin.“
Bevor sie Kanada „Goodbye“ sagen muss, kommen aber ihre Eltern mit Teresas Schwester zu Besuch nach Vernon. „Schon in acht Wochen bekomme ich Verstärkung von Zuhause“, lacht die 16-Jährige. „Auch wenn ich nie richtiges Heimweh hatte, freue ich mich schon wirklich sehr auf meine Familie.“ Vielleicht wird der Abschied aus Kanada für Teresa ja auch gar kein „Goodbye“, sondern eher ein „See you soon“.
Auch wenn sich Teresas Zeit in Kanada dem Ende zuneigt, ist sie noch lange nicht um. Bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, was die 16-Jährige in ihren letzten Monaten in Kanada erlebt.
Schon wieder sind für Teresa einige Wochen mehr in Vernon in der kanadischen Provinz British Columbia vergangen und die 16-Jährige hat wieder viel zu berichten. Während ihres Highschool-Jahres in Kanada gleicht kaum ein Tag dem nächsten. „Vor drei Wochen hat mich eine Freundin aus Deutschland besucht“, erzählt sie. „Gemeinsam mit ihrer Schwester ist sie nach Vancouver geflogen und dann sind sie mit dem Auto nach Vernon gekommen.“ Dieser Besuch aus der Heimat war etwas ganz Besonderes für Teresa, auch weil die beiden bei ihrer Gastfamilie übernachten durften. Gemeinsam mit den Schwestern kochte sie für ihre Gastfamilie typisch schwäbische Käsespätzle – die Besucherinnen hatten extra dafür einen Spätzlehobel mitgebracht. „Das war echt lecker und total schön“, erinnert sich Teresa. „Meine Freundin war dann sogar einen Tag in der Schule dabei, das war echt ein tolles Erlebnis für uns beide.“
Außerdem zeigte Teresa den Freundinnen aus der Heimat das Skigebiet „Silver Star“ und die ganze Umgebung. Zum Abschied ging es für alle nach Kelowna, was eine dreiviertel Stunde von Vernon entfernt liegt. „Dort waren wir zuerst spazieren und danach beim Bowlen“, erzählt Teresa. „Das war richtig cool. Ich habe den Abend sehr genossen, wir haben viele Neuigkeiten ausgetauscht und es war toll mit jemandem aus der Heimat zusammen zu sein – auch wenn ich ja überhaupt kein Heimweh habe oder so. Aber es war eben trotzdem etwas Besonderes.“
Die letzte Woche vor den Frühlingsferien war eine Mottowoche – das bedeutete für alle Schüler, das man sich jeden Tag anders verkleiden konnte. Ein Tag ist Teresa dabei in guter Erinnerung. „Das Motto war Tacky Tourists, also geschmacklose Touristen“, erinnert sie sich. „Und da haben sich meine Freunde und ich auch alle verkleidet.“ Mit Strohhüten, Fotoapparaten, Hawaii-Hemden und vielen weiteren Accessoires wurde die Schule zur bunten Touristen-Attraktion. „Bei uns in Deutschland sind sich immer viele Schüler zu cool für solche Aktionen“, findet Teresa. „Aber hier in Kanada machen einfach alle mit. Das ist super, alle hatten Spaß – auch die Lehrer.“ Am letzten Schultag haben sich dann alle Schüler in der Turnhalle getroffen und es gab viele Abschiedsspiele. „Das war komplett von Schülern organisiert und alle haben mitgefiebert“, erinnert sich Teresa. „Das war wirklich toll.“
Und dann waren sie plötzlich da – die Frühlingsferien. Das bedeutet für Teresa jede Menge Aufregung, angefangen mit einem Trip nach Alberta. „Sonntags um 7 Uhr morgens ging es los“, erinnert sie sich. „Wir haben uns alle an der Schule getroffen, von wo aus der Bus dann losgefahren ist. Schüler aus Penticton und Vernon sind gemeinsam gefahren und so kannten wir viele der Mitfahrenden nicht. Das war aber nicht schlimm.“ Der erste Stopp der Tour ein zugefrorener See, der auf der Strecke lag, danach ging es weiter nach Lake Louise – was fast 5 Stunden von Vernon entfernt liegt. „Auf dem See hatten wir großen Spaß. Die verschneiten Berge und die Landschaft ringsum – das war alles einfach nur schön“, erzählt Teresa. „Auf dem Lake Louise sind wir Schlittschuh gelaufen und auch wenn ich es nicht so gut kann, hat es riesigen Spaß gemacht. Das erlebt man schließlich auch nicht alle Tage. Danach haben wir uns das berühmte und wunderschöne Hotel Fairmont Chateau Lake Louise angeschaut.“
Danach ging die Reise für Teresa und ihre Freunde weiter nach Banff. Das Städtchen liegt auf knapp 1400 Metern Höhe am Osthang der Rocky Mountains und ist die größte Ortschaft im Banff-Nationalpark. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre Sachen im Hotel abgeladen hatten, streiften sie ein wenig durch Banff. „Es war lustig: das Örtchen war wirklich klein und doch gab es dort so viele Geschäfte und viel zu sehen“, erinnert sich Teresa. „Abends gingen alle gemeinsam essen und dann schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen war der große Tag.“
Schon früh packten die Jugendlichen ihre Sachen und fuhren mit dem Bus in die Berge nach Canmore (Alberta). Dort sollte die Fahrt mit den Hundeschlitten losgehen. „Schon beim Aussteigen aus dem Bus haben wir die vielen Hunde und die ganzen Schlitten gesehen“, erzählt Teresa. „Ein Guide hat uns begrüßt und uns alles erklärt.“ Denn Teresa und die anderen werden in kleinen Gruppen alleine auf den Schlitten unterwegs sein. Da ist es wichtig, alle Signale zu kennen und zu wissen, wie man sich zu den Hunden zu verhalten hat und wie man sie behandeln muss.
Als alles klar war, wurde Teresa mit zwei Freundinnen einem Schlitten zugeteilt. „Meine Gastschwester Nathalie lenkte den vorderen Schlitten und ich war mit Annika hinten“, erinnert sich die 16-Jährige. „Ich muss sagen, das war einfach wunderschön. Ich liebe ja Hunde – es sind meine Lieblingstiere – und es war einfach grandios.“ Teresa hat Respekt vor der Kraft und Leistung der Hunde, vor der Schnelligkeit, der Ausdauer und der Aufmerksamkeit. „Sie wollten immerzu rennen und waren voll mit Power“, erzählt Teresa. „Je öfter wir sie gestreichelt und angefeuert haben, desto schöner sind sie auch gelaufen. Das war für mich ein wirklich einzigartiges Erlebnis. Man ist so verbunden mit dem Tier. Mensch und Tier funktionieren so harmonisch, das ist schon echt beeindruckend.“
Das absolute Highlight des Tages war dann eine Fahrt mit dem Hundeschlitten über einen zugefrorenen See. „So etwas kann man echt nur in Kanada erleben“, ist sich Teresa sicher. „Das werde ich nie vergessen. Die Huskys sahen aus wie aus einem Film, viele hatten weißes Fell und knallblaue Augen, manche hatten auch ein braunes und ein blaues Auge.“
Nach dem Hundeschlittenfahren konnten die Jugendlichen abends in einem riesigen heißen Whirlpool über den Dächern von Banff entspannen, bevor es am nächsten Tag in die größte Mall Nordamerikas ging. Die komplette Fläche der West Edmonton Mall beträgt 492.000 Quadratmeter und man kann in rund 800 Läden einkaufen, 26 verschiedene Kinosäle besuchen, ein Aquarium bestaunen und vieles mehr. „Das war mega cool“, lacht Teresa. „Denn in der Mall gibt es sowohl einen Wasserpark als auch einen Freizeitpark.“ Alle genießen diesen weltgrößten Indoor-Freizeitpark mit seinen grandiosen Rutschen, dem Wellenbad und den Achterbahnen. „Es gab Rutschen mit Free fall. Da hat man sich reingestellt, dann gab es einen Countdown und dann ging die Klappe auf und man ist richtig in die Tiefe gefallen. Das war mega krass“, erinnert sich Teresa. „Und im Bad wurden riesige Wellen simuliert, es war wie am Strand. Ich bin auch sowieso eine richtige Wasserratte. Das fand ich schon sehr beeindruckend alles.“
Und natürlich wurde auch geshoppt – bei der riesigen Auswahl an Läden hatten sich Teresa und Natalie schon vorher ihre Favoriten herausgesucht. „Sonst hätten wir das nie geschafft“, ist sich die 16-Jährige sicher. „In der Mitte der Mall war auch ein riesiges Schiff – ein Nachbau der Santa Maria von Columbus. Das war richtig cool und aufwändig gemacht.“ Auch am nächsten Tag war noch einmal Zeit zu shoppen und abends ging es zum Abschied in die Old Spaghetti Factory, ein Restaurant, das ebenfalls in der Mall lag. „Da gab es dann mitten in der Mall eine Straße, die aussah wie echt – abends war sie dann auch verdunkelt und alles war ganz schön und wir haben richtig geschlemmt.“ Am Tag darauf ging es dann zurück nach Vernon und Teresa vertrieb sich die neun Stunden Busfahrt mit Musikhören und Filmen. „Jetzt bin ich daheim und muss gleich wieder für den nächsten Trip packen“, lacht die 16-Jährige. „Denn bald gehe ich dann mit meiner Gastfamilie nach Vancouver. Dort werden wir auch eine Woche bleiben und Freunde und Familie besuchen. Ich freue mich schon sehr darauf.“
Schon bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, wie es Teresa in Vancouver gefallen hat.
Nun hat Teresa schon fünf Monate ihres Auslandsjahres in Vernon (British Columbia) verbracht. Die 16-Jährige aus Memmingen war von Anfang an zufrieden mit ihrer Wahl: Sie genießt die Stadt und die Umgebung und fühlt sich in ihrer Gastfamilie pudelwohl. Gemeinsam mit Gastschwester Chantal und den Gasteltern Daniel und Jenny erlebt sie gerade einen richtig strengen kanadischen Winter, zweistellige Minusgrade sind an der Tagesordnung.
Der Winter in Vernon ist in diesem Jahr besonders stark. „Es war schon ewig nicht mehr so kalt“, erzählt Teresa. „Der Kalamalka Lake ist zugefroren und die Leute hier erzählen, dass das das letzte Mal vor 30 Jahren passiert ist. Es ist wie ein kleines Wunder.“ Diesen Glücksfall nutzen die 16-Jährige und ihre Freunde und fahren Schlittschuh auf dem gefrorenen See. „Mir geht es also weiterhin sehr gut“, lacht Teresa. „Ich habe es einfach gut getroffen, meine Gastfamilie ist perfekt.“ So durfte sie nun auch ihre zweite Gastschwester kennenlernen, sie lebt in Victoria und war zu Besuch bei den Eltern. Alle zusammen übernachteten im Silverstar Skigebiet, fuhren Langlauf-Ski und genossen heiße Bäder. Überhaupt gefällt Teresa das Skigebiet weiterhin gut. „Es ist einfach mega. Sooft ich kann, fahre ich Ski“, erklärt sie. „Die komplette Landschaft ist einfach wunderschön und ich habe alles was ich möchte.“
Auch wenn sie selbst noch ein halbes Jahr bleibt, hat Teresa nun den ersten Abschied erlebt. Nele war ebenfalls für ein Auslandsjahr in Kanada und besuchte eine andere Schule in Vernon, doch Teresa und sie waren gute Freundinnen. „Ich habe sie schon länger gekannt, aber richtig gut kennengelernt habe ich sie dann beim Skifahren“, erzählt Teresa. „Mit ihr hatte ich jemanden, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Fragen hatte. Sie war zwei Jahre älter als ich und wusste einfach jede Menge mehr.“ Nele war für ein halbes Jahr in Kanada und hatte den gleichen Freundeskreis wie Teresa – irgendwann verbrachten die beiden dann immer mehr Zeit zusammen: Kaffeetrinken, einkaufen gehen, Skifahren.
Auch Teresas Schulfreund Jonas verließ Kanada beinahe zeitgleich wie Nele und flog zurück nach Düsseldorf. Zum Abschied ihrer zwei Freunde hat Teresa eine Überraschungsparty organisiert. Alle Freunde kamen und es gab Eis und Erdbeeren. „Außerdem habe ich zwei kanadische Flaggen und Stifte besorgt, darauf haben wir dann alle unterschrieben“, erinnert sich Teresa. „Das ist einfach eine tolle Idee zum Abschied, eine super Erinnerung – ich finde, jeder der ein Jahr im Ausland verbracht hat, braucht so etwas.“
Nachdem nun zwei ihrer besten Freunde zurück nach Deutschland geflogen sind, freut sich Teresa auf viel Zeit mit ihren kanadischen Freunden: „Nele war sehr wichtig für mich, aber jetzt will ich mich noch einmal richtig auf die Kanadier fokussieren und da freue ich mich sehr darauf.“ Der Abschied von Nele ist sowieso nicht für lange, denn schon im Juni kommt die 18-Jährige zurück, um durch Kanada zu reisen – dann wird sie auch Teresa besuchen.
„Ich bereue es kein bisschen, dass ich hier nach Kanada gekommen bin“, sagt Teresa überzeugt. „Das ist ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens geworden.“ Auch wenn mit Schule und Freunden schon vieles zum Alltag geworden ist, ist Teresa weiterhin begeistert und will gar nicht an ihren eigenen Abschied denken. „Am liebsten würde ich nur sechs Wochen Ferien daheim machen und dann wieder zurück nach Kanada gehen“, lacht sie. „Hier erlebe ich jeden Tag etwas Neues, bin immer unterwegs, meine Noten sind gut... Es gibt nichts, was nicht gut ist. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglichen. Zum Glück habe ich noch fünf Monate. Ich habe noch überhaupt keine Lust zu gehen.“
Neben dem Land und ihren Freunden hat auch das kanadische Schulsystem Teresa total überzeugt. „Es ist nicht wirklich vergleichbar mit dem bayerischen System“, erklärt sie. „Es ist einfach viel entspannter und vor allem sinnvoller, wie die Lehrer hier unterrichten. Man hat das Gefühl, dass man viel mehr mitnimmt.“
Im Juli kommen Teresas Eltern, um ihre Tochter abzuholen. Dann werden alle zusammen noch einmal durch British Columbia reisen. „Ich freue mich schon sehr darauf, Kanada auch mit meinen Eltern zu erkunden“, erzählt Teresa. „Ich habe mich komplett in das Land verliebt und bin gespannt auf unsere Tour.“ Neben Vancouver, Vancouver Island und Victoria werden sie auch den Norden British Columbias besuchen.
Weil sie so begeistert von Kanada ist, hat Teresa auch schon einen Plan gefasst: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich wiederkomme“, erklärt sie. „Wenn ich zuhause bin und meine Schule fertiggemacht habe, möchte ich gerne studieren. Dann will ich auf jeden Fall einen Teil meines Studiums in Kanada machen.“ Schon jetzt hat sie sich viele Prospekte von verschiedenen Universitäten angeschaut und ist begeistert: „Das Angebot ist einfach toll“, schwärmt sie. „Ich bin einfach in Kanada und alles was damit zu tun hat verschossen.“
Zuerst einmal wird Teresa nun aber noch ein paar Monate in Vernon bleiben und dort sicherlich noch jede Menge Abenteuer erleben – hier im Kanadablog lest ihr bald mehr dazu.
Julia kommt aus der Nähe von Regensburg und wohnt seit den Sommerferien für ein Jahr in Barrie (Ontario). Die Stadt liegt am Lake Simcoe und hat eine wunderschöne Uferpromenade. In der Weihnachtszeit werden die Bäume entlang des Sees mit vielen verschiedenfarbigen Lichtern geschmückt. „Außerdem stehen dann auch viele Leuchtfiguren am Ufer“, erklärt Julia. „Das Ganze heißt Barrie Festival of Trees.“ Noch bis Silvester bleibt die Beleuchtung erhalten. Weihnachten verbrachte Julia mit ihrer kanadischen Gastfamilie und Onkels und Tanten aus der Region. Am Heiligen Abend gab es ein leckeres gemeinsames Abendessen und ein paar Geschenke“, erzählt Julia.
„Am nächsten Morgen waren meine Gastgeschwister schon so früh wach und konnten es nicht mehr erwarten, dass sie fast alle Geschenke ohne mich ausgepackt haben.“ Dieser Übermut endete für eines der Kinder im Krankenhaus: „In dem Chaos hat sich mein Gastbruder beim Spielen den Arm gebrochen“, erinnert sich Julia. „Trotzdem war es aber für uns alle ein tolles Weihnachtsfest mit vielen Geschenken.“
Auch Nils genoss sein Weihnachten in St. John's (Newfoundland) – die Stadt gilt als die älteste Nordamerikas. An einem sonnigen Heiligabend ging die gesamte Familie zum Schlittenfahren in den Park und danach zum Turkey-Dinner mit Onkels und Tanten, Großeltern, Brüdern und Schwestern. „Nachdem wir von Onkel Wally und Tante Rochell wieder zu Hause waren, kam sogar noch die Nachbarfamilie für ein paar Stunden vorbei, da war schon was los“, erzählt Nils begeistert. „Am nächsten Morgen wurden dann endlich die Geschenke geöffnet.“ Dazu standen alle ganz früh auf und beschenkten sich gegenseitig: „Allen haben meine Geschenke gefallen und sogar ich habe Geschenke bekommen“, freut sich Nils. „Das hatte ich gar nicht erwartet.“ Genau wie zu Thanksgiving gab es bei den Gast-Großeltern wieder einen großen Truthahn – dazu kamen Nils’ Gastonkel und -Tante und deren Söhne Garrett und Griffin. Nach dem gemeinsamen Essen setzten sich alle ums Feuer und sangen Weihnachtslieder, danach wurde die andere Großmutter besucht. „Am Abend waren wir dann alle richtig müde“, erzählt Nils. „Am 26. haben wir dann nur ausgeruht nach all dem Schlemmen und Feiern.“
Für Nithusha aus Mülheim an der Ruhr hatte das Weihnachtsfest zwei Seiten. Sie lebt seit Sommer 2016 in Claresholm (Livingstone Range), einer Kleinstadt in Alberta, die rund eine Stunde von Calgary entfernt liegt. Noch bis Anfang Februar ist die 17-Jährige dort und genießt die Zeit ihres Auslandssemesters mit Breidenbach Education.
„Ich hatte eigentlich erwartet, dass Weihnachten genauso wie in Deutschland ablaufen wird“, erzählt sie. „Doch es war ganz schön anders: Los ging die Weihnachtsstimmung damit, dass es am 23. Dezember zu schneien begann, schon Tage vorher sind wir auch singend durch die Straßen gezogen, um die Menschen in Weihnachtsstimmung zu versetzen.“ Anders als in Deutschland wurde am 24. Dezember nichts Besonderes unternommen: „Es war ein ganz normaler Tag, wir haben nur unsere letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag gemacht, denn der ist in Kanada der ganz besondere Weihnachtstag.“ Am nächsten Morgen weckten Nithusha und ihre Gastgeschwister die Eltern, denn über Nacht war ja schließlich „Santa“ zu Besuch gewesen. „Wir haben alle gemeinsam unsere Geschenke geöffnet und sind dann in die Kirche gegangen – um neun Uhr morgens“, erklärt Nithusha. „Das Weihnachtsessen war ein großer Truthahn, genau wie zu Thanksgiving, den haben wir gemeinsam im Haus der Großmutter gegessen. Dort gab es auch noch mehr Geschenke, es war ein bisschen wie beim Wichteln in Deutschland.“ Am Abend ging es für alle früh ins Bett, denn am nächsten Tag wartete eine große Aufgabe auf sie: Es war Zeit, auch Anderen eine Freude zu machen.
„Wir haben am Morgen des 26. Dezember Essen für Obdachlose ausgegeben – ich muss sagen, das war für mich der beste und schönste Teil von Weihnachten“, erinnert sich Nithusha. „Es war einfach toll wie dankbar und glücklich alle waren. Das ist eine klasse Tradition.“
Auch Teresa hat eine neue Tradition kennengelernt. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt sie in Vernon (British Columbia) und hat dort in diesem Jahr selbst den Weihnachtsbaum geschlagen. „Es war super“, erzählt sie. „Gemeinsam mit meinen Gastschwestern Nathalie und Chantal und meinem Gastvater sind wir losgefahren, um den Baum zu holen.“ Auf einem Feld in der Nähe hatte eine Familie nämlich privat Tannenbäume angepflanzt – eine riesige Anlage mit großen und kleinen Weihnachtsbäumen. „Es waren so viele. Wir sind eineinhalb Stunden rumgelaufen und haben uns die verschiedenen Bäume angeschaut“, lacht Teresa. „Erst dann haben wir den richtigen gefunden.“ Gemeinsam mit ihrem Gastvater sägte Teresa dann den Baum ab. Beim Transport der Tanne fühlte sie sich an einen Film erinnert. „Der heißt ‚Schöne Bescherung’ und ist einfach lustig“, erzählt sie. „Da findet die Familie nämlich auch den perfekten Baum und bindet ihn dann aufs Auto. Und genau das haben wir auch gemacht, es war einfach urkomisch.“
Daheim wurde der Baum dann im Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt. „Er ist super schön geworden“, findet Teresa. „Es war auch schön, dass Nathalie noch beim Aussuchen dabei war, denn sie ist ja dann über Weihnachten zu ihrer Familie nach Mexiko geflogen.“ Doch das Haus war deshalb nicht leer: Teresas Gastbruder Devin kam aus Prince George nach Vernon und auch die Großeltern, Onkels und Tanten waren zu Besuch. „Es war schön, dass Devin da war. Er ist ja sonst immer an der Uni. Er ist ein korrekter Typ und wir waren sogar gemeinsam Skifahren“, freut sich Teresa. „Das ist hier schon sehr cool. Es gibt viele doppelt schwarze Pisten. Da ist jeder Run einmalig und es ist immer spannend, jede Abfahrt ist ein kleines Abenteuer.“
Am 24. Dezember hat die 16-Jährige mit ihrer Familie daheim einen Film geschaut und danach ging es für alle hoch auf den Berg zum Tubing. „Dabei fährt man mit einem Gummireifen den Berg runter“, erklärt Teresa. „Das war zwar nicht sonderlich besinnlich aber sehr cool.“ Am nächsten Morgen wurden dann gegen 11 Uhr die Geschenke ausgepackt – jeder beschenkte sich dabei gegenseitig und die Gastfamilie ist sehr großzügig: „Ich habe Klamotten und Parfüm bekommen“, erzählt Teresa. „Da war ich echt begeistert. Am Morgen des 25. Dezember zu feiern war echt auch eine sehr schöne Erfahrung, ich war total gerührt von der schönen Atmosphäre.“ Das Allerschönste war für Teresa aber, dass es weiße Weihnachten gab. „Schnee gehört einfach zu Weihnachten dazu“, findet sie. „Und natürlich gutes Essen: Am 25. Dezember gab es bei uns Turkey mit verschiedenen Saucen und außerdem noch anderes Fleisch. Meine Gastfamilie hat sich viel Mühe mit dem Essen gegeben und der Tisch war toll gedeckt.“ Am Nachmittag spielten dann alle gemeinsam Karten und während Teresa anfangs immer verloren hatte, wurde sie von Mal zu Mal besser. „Am Schluss habe ich sogar einmal gegen den Großvater gewonnen“, freut sie sich. Das war schon lustig.“ Am Abend sorgte dann Teresa für die richtige Musik: Sie schloss das Handy an die Anlage an und spielt die Lieder, die ihr Vater ihr extra geschickt hat. Neue und alte Weihnachtssongs aus Deutschland und der Welt schallten durchs Wohnzimmer. „Alle haben richtig getanzt, es war eine ausgelassene Stimmung“, erinnert sich Teresa. „Das kenne ich bei uns von Weihnachten nicht so. „Man ist so richtig frei und sorgenlos – und eben einfach ausgelassen. Es war ein tolles Weihnachtsfest.“
Kanada ist das perfekte Land für Ski-Fans – im ganzen Land gibt es zahlreiche Ski-Resorts. Vor allem in Alberta, British Columbia, Neufundland und Quebec kann man sehr gut Ski oder Snowboard fahren, Schlitten fahren, Heli- oder Cat-Skiing buchen.
Wer zum ersten Mal in Kanada Ski fährt, ist meist überwältigt von den guten Schneeverhältnissen, die in manchen Skiorten sogar von November bis Mai herrschen. Außerdem sind die Skigebiete weitläufig, lange Schlangen an den Skiliften gibt es kaum.
Wochenlang hat sich Teresa schon auf ihre ersten Ski-Schwünge in Kanadas Tiefschnee gefreut. Und nun war es soweit, die 16-Jährige, die ihr Auslandsjahr in Vernon (British Columbia) verbringt, konnte sich bei sonnigen minus 14 Grad Celsius endlich auf die Bretter schwingen. „Skifahren hier ist der absolute Hammer“, berichtet sie. „Von unserem Haus bin ich in 20 Minuten auf dem Berg, meine Gasteltern bringen mich immer hin und holen mich wieder ab. Das ist mega nice.“ Silver Star heißt das Skiresort mit seinen 131 Pisten, das in der Nähe des Okanagan Sees liegt. Der Gipfel des Gebiets liegt zwar bei nur 1915 Metern, trotzdem gilt der Ort von November bis April als schneesicher.
„Oben treffe ich mich dann mit meinen Freunden und wir fahren erst mal Ski. Das Gebiet ist nicht riesig aber auch nicht zu klein“, erzählt Teresa. „Am ersten Wochenende war jetzt nur die Vorderseite des Gebiets offen, ich hoffe, dass das nächste Woche anders ist. Dann haben wir noch einmal doppelt so viele Möglichkeiten.“ Denn während die Vorderseite des Gebietes mit ihren geschwungenen Hängen und breiten Pisten eher an Kinder und Familien ausgerichtet ist, geht es auf der Rückseite richtig zur Sache – sie wird deshalb auch „Dark Side of the Star“ genannt. Dort gibt es viele schwarze oder sogar doppelt schwarze Pisten – diese „Double Black Diamonds“ sind sogar für erfahrene Skifahrer eine Herausforderung. Viele der Pisten sind unpräpariert und tragen Namen wie „Free Fall“ oder „Nirvana“.
Im Winter wird die Hauptstraße des Städtchens zur Skipiste umfunktioniert, so kann man direkt an den vielen bunten Holzhäusern vorbeigleiten, wenn man für eine Pause einkehren möchte. „Das Dörfchen sieht aus wie aus dem Bilderbuch mit den bunten Häusern vor dem weißen Schnee. Es ist traumhaft schön“, schwärmt Teresa. „Um zwölf Uhr fahren wir meist dorthin und kehren ein.“ Dann genießt die Gruppe das von daheim mitgebrachte Essen und trinkt noch einen heißen Kakao, bevor es wieder auf die Piste geht.
„Es ist toll, mit meinen ganzen neuen Freunden hier Ski zu fahren“, findet Teresa. „Wir fahren alle gleich gut und können uns deshalb richtig austoben. Wir fahren auch im Tiefschnee, das ist hier der absolute Wahnsinn.“ Durch die höhere Baumgrenze in dem Skigebiet, können die Skifahrer inmitten der Natur ihre Linien ziehen. „Es sieht im Vergleich zu den Alpen ganz anders aus, man ist nicht umgeben von anderen hohen Gipfeln sondern blickt extrem weit bis zum Okanagan See“, beschreibt Teresa. „Es ist ein wunderschöner Anblick, gerade wenn die Sonne scheint.“
Abends geht es für ein Après-Ski-Getränk noch einmal in das kleine Örtchen Silver Star, bevor alle mit roten Wangen, erschöpft aber überglücklich nach Hause fahren. Und auch dort ist Teresa weiterhin glücklich. Ihre Gastschwestern sind begeistert vom Adventskalender, den Teresas Mutter ihnen geschickt hat. „Ich bin wirklich stolz auf meine Mama, dass sie sich so viel Mühe und Gedanken gemacht hat“, sagt Teresa. Zu Weihnachten wird die 16-Jährige nun auch noch ein weiteres Familienmitglied kennenlernen. „Nicht nur die ganzen Onkels und Tanten kommen, sondern auch mein Gastbruder“, berichtet Teresa. „Der ist ja schon 23 und wohnt in Prince George, etwa sieben Stunden von Vernon entfernt.“
Von ihrer Oma in Deutschland hat Teresa nun auch zum ersten Mal etwas geschickt bekommen: ein Kochbuch. „Da habe ich mich riesig gefreut, ich stehe meinen Großeltern ja sehr nahe“, erzählt Teresa. „In dem Kochbuch sind viele Rezepte: Vorspeisen, Hauptspeisen, süß und traditionell – alles querbeet. Dann kann ich jetzt endlich auch mal etwas für meine Gastfamilie kochen.“
Was wird Teresa für ihre Gastfamilie kochen und wie wird Weihnachten und das Zusammentreffen mit ihrem Gastbruder? Das und mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.
Wenn man etwas zum ersten Mal erlebt, ist das immer etwas Besonderes... So war es auch bei Teresa, die gerade ihr Gastschuljahr in Vernon, British Columbia, macht. Bryan Adams war schon lange ihr Favorit, der kanadische Sänger hat Teresa mit seinen Liedern begeistert. Nun kam er mit seiner „The Get Up“-Tour nach Kamloops, was etwa eineinhalb Stunden von Vernon entfernt liegt.
Für Teresa und ihre Gastschwester Chantal war klar: Da müssen wir hin. Und die Entscheidung war goldrichtig, denn als Teresa auf den Abend zurückblickt, ist sie immer noch überglücklich: „Das Bryan-Adams-Konzert war unfassbar toll“, schwärmt sie. „Wir hatten nicht die perfektesten Plätze und trotzdem konnten wir alles so gut miterleben, die Musiker, den Sänger, die gesamte Show. Die Stimmung war einfach mega.“
Da Bryan Adams schon seit über 30 Jahren mit Nummer-1-Hits in den Charts platziert ist, sind die Gastschwestern unter den jüngsten Zuschauern. „Das hat aber überhaupt nichts ausgemacht“, versichert Teresa. „Ich kannte alle Songs und konnte gut mitsingen. Es war einfach – ich kann es nicht in Worte fassen... Amazing!“ Nach dem atemberaubenden Abend kaufen die beiden sich noch ein Tour-T-Shirt als Erinnerung, außerdem haben sie natürlich viele Fotos und Videos gemacht. „Er ist einfach hypnotisierend“, schwärmt Teresa. „Als er in unsere Richtung gesungen hat, sind wir aufgestanden, seine Stimme und die Ausstrahlung sind toll. Er gestaltet die Show super und bezieht das Publikum mit ein – es war ein gigantisches erstes Konzert.“
Zuhause bei Teresas Gastfamilie hat mittlerweile auch die Vorweihnachtszeit Einzug gehalten – und die 16-Jährige ist begeistert: „Die Weihnachtszeit ist meine liebste Zeit. Ich liebe einfach alles was mit Weihnachten zu tun hat. Ich finde die biblische Geschichte rund um die Geburt von Jesus so schön, ich backe gerne Plätzchen und mag Weihnachtsschmuck und viele Lichter.“ Vor allem aber liebt Teresa Weihnachtsmusik. „Ich bin richtig musikabhängig“, gesteht sie. „Und ich höre dann sogar traditionelle Sachen, also zum Beispiel Heintje, Peter Alexander oder Rolf Zucchowski.“ Diese Musik will sie in den kommenden Tagen bis Weihnachten auch ihren Gasteltern und –schwestern näherbringen.
Zuhause in Deutschland bekommt Teresa immer einen Adventskalender, denn auch ihre Mutter ist ein großer Weihnachtsfan. „Sie dekoriert gerne, gestaltet das ganze Haus und auch der Adventskalender ist immer liebevoll gefüllt“, berichtet Teresa. „Mal ist ein kleiner Nagellack drin, mal Schokolade. Ich habe schon gedacht, dass ich dieses Jahr auf die Tradition verzichten muss.“ Aber die 16-Jährige hat Glück: Ende November trudelte ein großes Paket bei ihrer Gastfamilie ein. Darin waren drei große Stoffpuppen, über und über mit kleinen Täschchen bestickt – Adventskalender für Teresa und ihre Gastschwestern Chantal und Nathalie. Außerdem hatte es in dem Paket auch noch Platz für zwei kleinere Puppen für die Gasteltern Jenny und Daniel. „Alle haben sich total gefreut“, erzählt Teresa. „Und ich finde es toll, dass sie so auch ein bisschen etwas von meiner Kultur mitbekommen. Das war einfach eine klasse Idee von meiner Mama.“
Dass Teresa dieses Weihnachten nicht zuhause sein wird, ist nicht wirklich schlimm für die 16-Jährige. „Meine Gastschwester Nathalie fliegt für zweieinhalb Wochen zurück nach Hause und kommt dann wieder“, erzählt Teresa. „Aber ich bin hier ja keineswegs alleine. Wir bekommen so viel Besuch: Cousinen, Cousins, Großeltern, Tanten und Onkel... Ich bin sehr gespannt, wie sie hier Weihnachten feiern.“ Einige Unterschiede zu Deutschland kennt Teresa schon, so werden in Kanada die Geschenke erst am 25. Dezember ausgetauscht.
Entgegen aller Erwartungen hat es in Vernon bis Ende November noch nicht richtig geschneit – zumindest nicht im Tal, auf den Bergen liegt allerdings schon Schnee. „Alle finden das komisch“, erzählt Teresa. „Das ist wohl fast noch nie vorgekommen, dass es um diese Zeit noch keinen Schnee gab.“ Um so gespannter ist die 16-Jährige. Jetzt kann es jederzeit soweit sein.
Seit sie ein kleines Mädchen ist, fährt Teresa Ski und dadurch kann sie es schon sehr gut – nun ist sie gespannt auf die berühmten kanadischen Pisten. „Ich bin mir sicher, dass das gemeinsame Skifahren auch noch einmal zu vielen neuen Freundschaften führen wird“, meint Teresa. „Ein gemeinsames Hobby, das ich dann gemeinsam mit kanadischen Schülern ausübe – das wird super, das schweißt und alle noch ein wenig näher zusammen.“
Auch in Deutschland wohnt Teresa recht nah an den Bergen, aber nun ist es für sie nur einen Katzensprung bis zum Schnee: Nur 20 Minuten von Vernon entfernt liegt nämlich ein tolles Skigebiet, das Silver Star Mountain Resort. Das drittgrößte Skigebiet in British Columbia bietet 132 Pisten, die längste davon ist acht Kilometer lang. Und was am schönsten ist: Das Gebiet wirbt mit Schneegarantie und zwar 100 % natürlich. Wem „normales“ Skifahren zu langweilig ist, kann sich im Silver Star Mountain Resort sogar im Heli-Skiing, Night-Skiing oder Langlauf ausprobieren. „Außerdem kann man Schlitten fahren und Eislaufen“, berichtet Teresa. „Das wird sicher total lustig, ich will das so oft und so lange es geht nutzen.“
Doch auch wenn es in den Bergen schon geschneit hat, wünscht sich Teresa auch in der Stadt ihr ganz persönliches Winter Wonderland. „Am meisten wünsche ich mir natürlich weiße Weihnachten“, sagt sie. „In Deutschland war das ja in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Das ist wirklich einer meiner Weihnachtswünsche, dass es an Heiligabend schneit und Schnee liegt.“
Weihnachtsstimmung gibt es aber auch ohne Schnee in Vernon, viele Bewohner schmücken ihre Häuser mit Lichterketten und Figuren. Und ein Haus ist ganz besonders dekoriert: „So etwas habe ich noch nie gesehen“, berichtet Teresa. „Es ist wirklich wahnsinnig aufwändig geschmückt – die werden wohl irgendwann die ganze Energie der Stadt verbrauchen.“
Wie wird Teresas erster Tag im Skigebiet verlaufen? Ist das Skifahren in Kanada wirklich etwas ganz Besonderes? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.
Schon über zwei Monate sind vergangen seit Teresa ihre Gasteltern und Gastschwester Chantal in Vernon (BC) kennengelernt hat (Artikel lesen), sie hat mit ihnen Thanksgiving gefeiert (Artikel lesen), Ausflüge gemacht und wurde ein richtiger Teil der Familie. Ende Oktober ging es nun für die 16-Jährige mit anderen internationalen Schülern und ihrer Gastschwester für einen Ausflug nach Vancouver.
Fünf Stunden war die Gruppe mit dem Bus von Vernon aus unterwegs bis sie im Motel ankamen: „Es war echt eine schöne Unterkunft“, findet Teresa. „Aber trotzdem hat es uns nicht lang dort gehalten, wir sind gleich raus und haben uns die Stadt angeschaut.“ Sie erkunden zuerst das CF Pacific Centre, eine Mall im Herzen Vancouvers. „Wir hatten zwei Stunden Zeit, aber das war viel zu wenig. In solch riesigen Einkaufszentren kann man sicher Wochen verbringen“, lacht Teresa.
Am zweiten Tag in der Großstadt an Kanadas Westküste besucht die Gruppe ein riesiges Spiele- und Süßigkeitenparadies, dort deckt Teresa sich auch mit jeder Menge Vancouver-Souvenirs ein. „Und wir haben einen wunderbaren Flug über Kanada erlebt“, schwärmt die 16-Jährige. Beim „Fly over Canada“ sitzen die Jugendlichen in Sessellift-ähnlichen Sitzen, die vor einem riesigen, gewölbten Bildschirm schweben. Die Bilder im Film werden von Special Effects wie Wind und Gerüchen begleitet. „Das war echt mega“, schwärmt Teresa. „Man hat echt die ganze Schönheit Kanadas gesehen: Berge, Seen, Wälder, Flüsse... Es war beeindruckend.“ Und auch Vancouver begeistert mit seiner einmaligen Lage, den hohen Bergen und dem milden Klima. „Es ist eine wunderschöne Stadt und sehr, sehr sauber“, berichtet Teresa. „Wir haben auch super Wetter erwischt. Es war fast jeden Tag sonnig und klar, was für die Stadt gar nicht so üblich ist.“
Wieder daheim in Vernon stand für Teresa und ihre Freunde Halloween vor der Tür. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie höhlte sie Kürbisse aus und dekorierte Haus und Garten. „Meine Gastmutter hat so unglaublich viele Süßigkeiten gekauft“, lacht sie. „Ich habe noch nie so viel Süßes auf einen Haufen gesehen.“ Nachdem Teresa klingelnden Kindern jede Menge Süßigkeiten in die Hand gedrückt hat, geht sie auch selbst noch einmal los zum „Trick or Treat“. „Jeder war so großzügig und so interessiert an uns“, schwärmt sie. „Und die Gärten sind so toll geschmückt, mit Figuren und Lichtern wie bei uns nur an Weihnachten.“ Als krönenden Abschluss erlebte Teresa ein riesiges Feuerwerk am Kalamalka Beach direkt am Ufer des gleichnamigen Sees: „Es war beeindruckend. Viele Leute haben zugeschaut und sogar die vorbeifahrenden Autos haben gehupt.“
Und nicht nur zu Halloween hat Teresa eine gute Zeit in Kanada, auch in der Schule gefällt es der 16-Jährigen ausgesprochen gut. „Ich habe viele Freunde in jedem Fach“, erzählt sie. „Ich habe ja Spanisch, Mathe, Kochen und Französisch.“ Dabei lernt sie nicht nur durch ihre Lehrer viel dazu, sondern auch durch die Mitschüler: Im Französisch-Unterricht spricht sie mit ihrem Sitznachbarn und dessen Freunden nur Französisch und auch nach dem Unterricht oder bei gemeinsamen Treffen wird die Sprache gelernt: „Das ist einfach cool, weil ich mich nun nicht nur im Englischen verbessere, sondern auch mein Französisch immer besser wird“, freut sich Teresa.
Außerdem geht Teresa zwei Mal die Woche Eislaufen. „Ice Skating ist hier total hoch im Kurs“, erklärt sie. „Ich bin daheim zwar noch nie wirklich Eisgelaufen, aber hier möchte ich es schon gerne lernen, weil es hier einfach jeder macht.“ Von Mal zu Mal verbessert sich Teresa und es macht ihr großen Spaß. Neben dem Eislaufen trifft sie sich oft mit ihren Freunden zum Bowlen, Übernachten oder Filme schauen. „Es ist einfach immer was los und so habe ich auch immer Kontakt zu Kanadiern, das ist toll.“
Nun, Anfang November, warten alle auf die Skisaison. „Bis jetzt ist leider noch nicht so viel Schnee gefallen, aber Ende November sollte man dann schon anfangen können Ski zu fahren“, ist sich Teresa sicher. „Alle sind richtig heiß auf den ersten Schnee und wollen in die Berge und auch ich freue mich sehr auf’s Skifahren.“ Bis zum Skigebiet hat es Teresa dann nicht weit: nur 20 Minuten entfernt liegt das Silver Star Ski Resort mit – hoffentlich bald – bestem Pulverschnee und vielen Pisten verschiedener Schwierigkeitsgrade.
Auch wenn noch kein Schnee liegt, ist Teresa sportlich aktiv: „Zwei bis dreimal die Woche gehe ich ins Hallenbad – daheim bin ich ja Leistungsschwimmerin“, erzählt sie. „Über dem Bad gibt es auch ein Fitnessstudio, sodass ich Schwimmen und ein bisschen Workout verbinden kann – das ist super.“ Und nicht nur deshalb hat die 16-Jährige kaum Heimweh: „Ich vermisse meine Familie und meine Freunde natürlich schon, aber nicht so, dass ich traurig bin“, erklärt Teresa. „Ich bin einfach sehr glücklich, dass ich so eine tolle Zeit haben darf. Wahrscheinlich werde ich so eine leichte und unbeschwerte Zeit nicht so schnell wieder haben. Momentan sind alle Sorgen weit weg und ich kann mich auf mich konzentrieren. Ich kann mich fördern und weiterentwickeln, ich habe Zeit für mich selbst – was daheim mit Schule und allem oft nicht der Fall ist. Dort wird bei der Schule so viel verlangt so ist das hier fast ein bisschen wie ein Selbstfindungstrip – ich genieße es sehr und ich denke eher: Oh, es sind nur noch acht Monate...“
Wann wird der erste Schnee fallen? Und wird Teresa zur Profi-Eisläuferin? All das und vieles mehr lest ihr hier auf dem Kanadablog.
Der erste Monat in Kanada ist schon um und Teresa hat sich in Vernon richtig gut eingefunden. Die Schule läuft gut, die 16-Jährige ist zufrieden: „Meine Noten sind gut, aber das nimmt hier eigentlich einen kleineren Stellenwert für mich ein – die neuen Erfahrungen sind mir wichtiger. Außerdem war es bedeutend für mich, dass mich meine Lehrer und die anderen Schüler akzeptieren und annehmen – und das ist zum Glück ohne Probleme geschehen.“ Schon nach der allerersten Schulpause hatte sich Teresa mit einigen kanadischen Mädchen angefreundet, sie hatte mit ihnen den Französisch-Unterricht besucht und danach hatten sie Teresa an ihren Tisch gerufen. „Die waren alle sehr nett und haben mich viel über Deutschland gefragt und wie es mir hier gefällt... Seitdem sitze ich immer dort und habe mich auch schon nach der Schule mit einigen getroffen!“
Mit anderen internationalen Gastschülern hat Teresa einen Ausflug mit dem Kanu unternommen. Gemeinsam paddelten sie zu einem Camp am Kalamalka Beach (www.vernonbeaches.com). Dort konnten die Schüler Fußball und Hockey spielen und an einer Kletterwand klettern. „Später gab es dann ein riesiges Barbecue für uns alle“, erinnert sich Teresa. „Das waren bestimmt 150 Internationals – es war gigantisch.“ Mit den anderen Gastschülern unternimmt die 16-Jährige auch einen Ausflug zu einem Kängurugehege. „Das war total schön, es gab so viele Tiere“, schwärmt Teresa. „Kängurus natürlich, aber auch Papageien, Hühner und vieles mehr. Man konnte die Tiere anfassen und Fotos mit ihnen machen.“
Und auch mit ihrer Gastfamilie unternimmt Teresa einiges. Zusammen mit ihrer Gastschwester Chantal und der anderen Gastschülerin Nathalie erlebte sie ein aufregendes Outdoor-Abenteuer, das Nervenkitzel mit atemberaubender Aussicht paart: „Wir haben Zip Lining gemacht“, erklärt Teresa. „Dabei gleitet man an einem gespannten Drahtseil entlang von Plattform zu Plattform – natürlich ist man mit Gurten gesichert, es war aber trotzdem mega aufregend. Am Ende sind wir sogar kopfüber durch die Luft gerast, das war einfach nur cool.“ Der Oyama Zipline Adventure Park (www.oyamazipline.com) liegt am Wood Lake, etwa eine halbe Stunde von Vernon entfernt. Neben dem Ziplining können sich Besucher dort auch auf Kletterpfade in den Wipfeln der Bäume begeben – manche davon mehr als 20 Meter über dem Boden.
Noch hat Teresa kein kanadisches Lieblingsessen aber ihre Gasteltern verwöhnen die 16-Jährige mit Speisen aus aller Herren Länder: „Sie machen immer mega Abendessen. Es gibt mal chinesisches, mal mexikanisches Essen, dann französisch oder kanadisch...“, erzählt Teresa begeistert. „Wir haben uns jetzt ein kleines Spiel überlegt: Jeden Sonntag gibt es ein Essen aus einem anderen Land von A bis Z. Letze Woche war Afghanistan dran – es war etwas ungewohnt, aber auch lecker. Nun kommt Brasilien und wir wechseln uns immer ab mit kochen. Bevor G wie Germany kommt (Germany), muss ich mir noch genau überlegen was ich mache!“
Und auch mit ihren Freunden kocht Teresa gerne. Gemeinsam mit ihren beiden Gastschwestern war sie bei einer mexikanischen Gastschülerin und deren Familie zum Abendessen eingeladen: „Es gab total leckeres mexikanisches Essen und wir hatten einen richtig witzigen Abend“, erinnert sich Teresa. „Dann haben wir ausgemacht, dass ich auch einmal für alle kochen muss. Das wird was!“ Es soll auf jeden Fall Kässpatzen geben – da ist sie sich sicher.
Zu Thanksgiving (10. Oktober) wurde ebenfalls viel gegessen – in Teresas Gastfamilie und in anderen Familien wird der schul- und arbeitsfreie Montag genutzt, um Freunde und die Familie zu besuchen. Der nationale Feiertag ist ähnlich wie das Erntedankfest in Deutschland. „Es gab so viel zu Essen wie ich es noch nie gesehen habe“, lacht Teresa. Und auch sonst ist Teresa überglücklich mit ihrer Gastfamilie: „Ich habe großes Glück, meine Gasteltern sind entspannt und total lieb und witzig. Während andere schon um 21 Uhr im Bett sind, bleiben sie oft bis halb zwölf auf.“
Am kommenden Wochenende geht es für Teresa nach Vancouver. Sie fährt gemeinsam mit ihrer Gastschwester Chantal und anderen internationalen Schülern in die fünf Stunden entfernte Großstadt. Alle werden gemeinsam in einem Hotel wohnen und die Stadt besichtigen. „Und dann gehen wir shoppen“, freut sich Teresa. „Wir gehen dazu in ein ganz neu eröffnetes Einkaufszentrum – es soll das größte in ganz British Columbia sein. Ich bin schon soooooo excited.“
Was für die 16-Jährige fast noch aufregender ist, ist, dass sie Mitte November auf ein Bryan-Adams-Konzert gehen wird. Der Musiker ist mit seiner „Can Get Up“-Tour nämlich auch in ihrer Nähe. „Ich weiß, das ist vielleicht komisch für jemanden in meinem Alter“, lacht sie. „Aber ich bin riesiger Fan von ihm und von seiner Musik.“ Als weltberühmter kanadischer Rockmusiker ist Bryan Adams (http://www.bryanadams.com) seit fast 40 Jahren äußerst erfolgreich im Musikgeschäft. Hits wie „Summer of 69“ oder „Everything I do, I do it for you“ gehören zu seinen populärsten Stücken. Für Teresa wird es das erste Konzert ihres Lebens sein – gemeinsam mit Chantal, ihrer Gastschwester, wird sie Bryan Adams erleben – mit Plätzen ganz nah an der Bühne.
Wie Teresa ihr erstes Konzert gefällt und was sie an Halloween erlebt, das lest ihr bald hier im Kanadablog.
Der Sprung über den großen Teich ist gemacht – die Gastschüler sind in Kanada angekommen und befinden sich mitten im Gefühlschaos der ersten Zeit. Die 16-jährige Teresa wohnt nun seit 1. September mit ihren Gasteltern Jenny und Daniel sowie ihrer Gastschwester Chantal in Vernon (British Columbia). Der erste Eindruck war überwältigend: „Das war etwas komplett anderes“, erinnert sich Teresa. „Es ist, als würde man aus einem kleinen Eimer in einen riesigen Pool geschmissen. Hier ist alles so viel größer.“
Allein die Fahrt vom Flughafen zum neuen Zuhause begeisterte Teresa. Auf dem Highway fuhr sie mit ihrer Gastmutter entlang des Okanagan Lake – eine grandiose Aussicht: „Es war wie im Film. Ich hatte das glückliche Gefühl, endlich da zu sein, es endlich geschafft zu haben“, schwärmt Teresa. Vernon mit seinen rund 50.000 Einwohnern liegt an zwei Seen, es gibt Skigebiete, Parks, Wanderwege und das Klima ist angenehm mild. „Man hat hier einfach alles“, ist Teresa überzeugt.
Auch in ihrer Gastfamilie fühlt die 16-Jährige sich pudelwohl. „Ich habe solch ein Glück“, freut sie sich. „Wir wohnen in einem Haus mit tollem Blick auf die Stadt. Dort habe ich ein schönes Zimmer und meine Gasteltern sind sehr lieb und bemühen sich darum, dass es mir an nichts fehlt. Meine Gastschwester Chantal ist ein Jahr älter als ich und ’ne coole Socke. Sie ist richtig nett und offen.“ Neben Teresa gibt es noch eine Gastschülerin bei der Familie – Nathalie. Sie ist ebenfalls 16 Jahre alt und kommt aus Mexiko. Die drei Mädchen unternehmen viel gemeinsam, sie erkunden die Gegend, shoppen oder gehen ins Kino. Und als wäre das nicht genug, ist da auch noch Hündin Sassy, die Teresa ebenfalls ins Herz geschlossen hat.
W.L. Seaton Secondary School
2701-41 Ave, Vernon, BC, V1T 6X3
www.sd22.bc.ca/school/seaton
826 Schüler in den Klassen 8 bis 12
davon sind drei Austauschschüler aus Deutschland und weitere 39 Internationals aus Brazilien, China, Japan, Korea, Mexiko, Taiwan und Thailand.
Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:
Rund 800 Schüler besuchen die Seaton Secondary School in Vernon, Teresas Schule auf Zeit. Die Schülerschaft ist bunt gemischt und die Schule bietet jede Menge Kurse an. Teresa ist begeistert von ihren Lehrern in Mathe, Französisch, Spanisch und Kochen. Auch ihre Mitschüler sind offen und freundlich. „Und es ist witzig“, ergänzt sie. „So unterschiedlich ist der deutsche Humor vom kanadischen gar nicht.“
Heimweh ist also ein Fremdwort für die 16-Jährige. Sie hält zwar regelmäßig Kontakt mit Eltern und Freunden über Skype und Whatsapp, aber das reicht ihr vollkommen aus. „Mir geht es super. Die einzigen, die ich gerade wirklich vermisse, sind meine Großeltern. Ich möchte in dieses völlig neue Leben so gut es geht eintauchen und habe dafür nicht sehr lange Zeit, also nutze ich alles was geht...“
Was ihr neues Leben noch alles für Teresa bereithält und ob ihre Glückssträhne weiter anhält – das lest ihr bald hier im Kanadablog.
Tipps, Tricks und viel Material:
Margrit Breidenbach ist die Kanada-Expertin und bereitet Schüler seit 15 Jahren auf ihren Auslandsaufenthalt vor.
Im Seminar geht es beispielsweise um Kulturunterschiede und das Leben in einer Gastfamilie. Aber auch für die Eltern in Deutschland gibt es wichtige Informationen.
Und auch für das kulinarische Wohl ist gesorgt: Vegan, Vegetarisch, Fleisch, Fisch? Für jeden ist etwas dabei. Ein Kompliment an den Küchenchef. Das Essen war hervorragend!
Was kann ich als Gastgeschenk mitbringen?, Wie finde ich neue Freunde?, Was mache ich bei Heimweh? - diese und viele andere Fragen beschäftigen sicher jeden Austauschschüler. Auch die 15-jährige Merit aus Rüsselsheim. Sie geht für ein Jahr nach Kanada. „Ich war 2015 im Urlaub dort. Das hat mir so gut gefallen, dass ich geschaut habe, was es für Möglichkeiten gibt. Dann kam ich auf das Auslandsjahr.“
Damit der Start in das Abenteuer Kanada gelingt, gibt es für die Schüler von Breidenbach Education ein Vorbereitungstreffen. In diesem Jahr findet es für Merit und die anderen Schüler in Stuttgart statt. Hier gibt das Team von Breidenbach Education Antworten auf die vielen Fragen der Jugendlichen.
„Das Treffen hilft mir sehr. Ich bin nicht mehr so nervös und denke an das, was ich nicht vergessen darf“, sagt die 15-jährige. Auch sei ihr der Kontakt zu den anderen Schülern sehr wichtig. „Manche fahren an den gleichen Ort wie ich. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist“, sagt Merit.
Margrit Breidenbach macht den Jugendlichen Mut, sich auf Kanada und seine Menschen einzulassen. „Ihr könnt bereits Englisch sprechen und Euch mit Euren Gastfamilie unterhalten, das ist ein großer Vorteil, den ihr habt“, sagt sie.
Tabea ist mit ihrer Mutter von Hamburg nach Stuttgart geflogen. „Ich hatte erst gar keine Vorstellung wie das Treffen wird. Ich finde es gut, denn ich hatte mich noch nicht so intensiv mit Kanada beschäftigt“, sagt die 15-Jährige. In Stuttgart erfährt sie mehr über die Kultur in Kanada, über die Unterschiede der Kommunikation von Deutschen und Kanadiern und wie sie sich in dem neuen Land integrieren kann.
Laut Margrit Breidenbach ist der erste Schultag immer wahnsinnig aufregend. „Am Anfang werdet ihr eher internationalen Kontakt zu anderen Austauschschülern haben. Aber ihr wollt ja auch Kontakt zu kanadischen Schülern“, sagt sie. Sie empfiehlt den Jugendlichen in die örtlichen Vereine zu gehen, um in das kanadische Leben einzutauchen und Kontakte zu kanadischen Schülern aufzubauen.
In einer Mappe sammeln Tabea und die anderen Schüler sämtliche Unterlagen. „Das finde ich gut. Dann kann ich später nochmal alles nachlesen. Wir bekommen viele hilfreiche Informationen, die über das Übliche hinausgehen“, sagt sie. So habe sie gar nicht an den Jetlag bei ihrer Ankunft gedacht. „Das hat mich überrascht, dass ich ja hundemüde sein werde.“ Auf ihre Gastfamilie freut sie sich schon sehr. „Ich habe ein gutes Gefühl. Die eine Gastschwester ist so alt wie ich und spielt auch Volleyball“, freut sich Tabea.
Die Pausen nutzt Tabea, um die anderen Jugendlichen kennenzulernen: „Man merkt, dass alle aufgeschlossen sind. Ich denke, wir werden den Kontakt weiterhin halten, da wir ja in der selben Situation sind.“ Und sie hat Zoe in Stuttgart getroffen. Gemeinsam mit der 14-jährigen wird Tabea dem Abenteuer Kanada entgegenfliegen.
Wie geht es für Tabea und Merit weiter? Das lest Ihr hier im Kanada-Blog.
Teresa, 16 Jahre
wird ein Schuljahr in Vernon verbringen
Tabea, 15 Jahre
ist ein Semester in Abbotsford in British Columbia
Janina, 18 Jahre
ist für ein Semester in Nanaimo
Hier auf dem Foto mit Simone von Breidenbach Education im Gespräch in Stuttgart
Jedes Jahr erleben zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Deutschland das Abenteuer Kanada. Mit einem Austauschprogramm sind sie für fünf Monate oder ein ganzes Jahr am anderen Ende der Welt. Sie lassen ihre Freunde und Familien zurück und tauchen in das kanadische Leben ein. Die Jugendlichen leben in Gastfamilien und besuchen die örtlichen Schulen. Im September geht es auch für Teresa, Zoe und Janina los. Die drei Schülerinnen freuen sich riesig auf ihre Zeit in Kanada. Und je näher der Tag der Abreise rückt, desto mehr steigt ihre Aufregung....
Teresa hat seit ihrer Kindheit viele Geschichten aus Kanada gehört: von der wunderschönen Landschaft, der Weite, den freundlichen Menschen. Denn ihre Mutter hat mit ihren Eltern in Kanada gelebt. „Mein Opa war Pilot bei der Bundeswehr und war in Kanada stationiert“, berichtet die 16-Jährige. Ihre Mutter habe später in Kanada studiert und schwärme viel über das Land.
Teresa selbst ist noch nie in der alten Heimat ihrer Familie gewesen. „Freunde von mir sind nach Neuseeland oder in die USA. Ich wollte aber immer nach Kanada“, sagt sie. Mit dem Schüleraustauschprogramm gehe sie nun für ein Jahr in die Region, wo ihre Mutter studiert hat.„Ihre Freunde dort wissen Bescheid, dass ich komme“, sagt Teresa.
Sie freue sich schon sehr darauf, ihre eigenen Erfahrungen in Kanada zu machen. „Meine Oma sagt immer: Du wirst in die Weite schauen und kannst es nicht glauben.“ Die Dimensionen seien überwältigend. „Und die Leute sollen anders drauf sein – viel gelassener und nicht so spießig“, sagt Teresa.
Auf jeden Fall möchte sie Fotos von ihrer Familie und ihren Freunden mitnehmen und in ihrem Zimmer bei der Gastfamilie aufstellen. „Meine Großeltern werde ich sehr vermissen. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu ihnen“, sagt Teresa. Auch der Abschied von ihren Eltern und Freunden werde ihr nicht leichtfallen. Und von ihrem Leihhund muss sie sich für das Jahr trennen. „Ich kümmere mich um ihn seit ich in der 4. Klasse bin. Ich werde ihn vermissen.“
Zurück nach Deutschland wird Teresa nicht alleine fliegen. „Meine Eltern wollen zum Abschluss nach Vernon kommen. Sie holen mich ab und verbinden es mit einer Reise.“
Zoe ist erst 14 Jahre alt. Doch sie weiß schon ganz genau was sie will. Im September geht es für die Hamburgerin nach Kanada. „Ich interessiere mich für die Kultur. Ich war noch nie dort. Ich möchte etwas Neues erleben und mal in eine andere Welt eintauchen“, sagt sie. Bereits mit elf Jahren sei ihr klar gewesen, dass sie nach Kanada will. „Ich weiß gar nicht warum. Es war nicht ein plötzlicher Moment, sondern es stand für mich immer fest, dass ich ins Ausland gehe.“ Kanada sei für sie ein klares Land „und ich mag den Akzent“, sagt Zoe. Mit ihren 14 Jahren ist sie eine der Jüngsten im Austauschprogramm. „Meine Eltern haben das Gefühl, dass ich bereit dafür bin“, erzählt sie.
Am meisten werde sie ihr gewohntes Umfeld, die Schule, die Routine, ihre Familie und Freunde vermissen. Doch sie freue sich auf das Land.
Janina kommt aus der Nähe von Düsseldorf. Die 18-Jährige hat gerade ihr Abitur absolviert. Für fünf Monate geht sie nun nach British Columbia. „Eigentlich wollte ich während meiner Schulzeit für ein Jahr ins Ausland“, erzählt sie. Aber dann hätte sie ein Schuljahr wiederholen müssen und wäre in eine andere Klasse gekommen. „Ich wollte aber bei meinen Freunden bleiben“, sagt Janina.
Der richtige Zeitpunkt für ein Auslandsjahr sei daher jetzt. „Ich weiß noch nicht, was ich studieren möchte. Da habe ich nach Alternativen gesucht und den Schüleraustausch in Kanada gefunden“, berichtet die 18-Jährige. Erst sei sie skeptisch gewesen. „Ich bin mit der Schule ja gerade fertig geworden“. Die Vorstellung wieder die Schulbank zu drücken, habe sie zunächst abgeschreckt. „Aber in Kanada kann ich meinen Stundenplan selbst zusammenstellen. Man kann interessante Fächer auswählen. Das gibt mir vielleicht Orientierung was ich später studieren möchte“, sagt Janina. Außerdem spiele sie Basketball und möchte gerne im Schulteam spielen. „Ich finde es schön in einer Familie zu leben und ich möchte mein Englisch verbessern.“
Zuerst habe sie nach Australien gewollt. „Ich wollte weit weg in ein englischsprachiges Land und nicht nach England“, erzählt die Abiturientin. Jetzt also Kanada. „Alle mit denen ich gesprochen habe, sagen, dass Kanada schön ist.“
Nun heißt es Abschied nehmen. „Als mir gesagt wurde, in welche Gastfamilie ich komme, habe ich es zum ersten Mal realisiert, dass es bald los geht. Davor war es noch so weit weg“. Sie freue sich darauf. „Auch wenn es am Anfang sicher komisch ist, woanders zu sein.“
Wie es Teresa, Zoe und Janina in Kanada geht und was sie dort erleben – das lest ihr hier im Kanada-Blog.