Die Assoziationen, die einem beim Stichwort Internat kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Einen denken an lustige Zeiten mit Streichen und vielen Freunden à la Hanni und Nanni, die Anderen bringen Internate mit strengen Gouvernanten und düsteren Gemäuern in Verbindung.
Breidenbach-Education-Teilnehmerin Celia hat während ihres Auslandssemesters in Kanada fünf Monate lang im Internat gelebt und ist begeistert. Zurecht: Die kanadischen Internate zählen zu den besten der Welt. Die Jugendlichen erwartet dort ein anspruchsvolles extracurriculares Programm – so war Celias Schule, die Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia), beispielsweise ein Reitinternat mit dem Stall direkt neben dem Schulgebäude.
Genau das war für die 16-Jährige Celia das Highlight ihres Aufenthalts in Kanada. „Ich konnte jeden Tag in den Stall, es war nur eine Minute Fußweg zu den Pferden“, erzählt sie. Sie hilft mit, die Pferde für Horse Shows vorzubereiten und ist bei vielen Turnieren als Zuschauerin dabei. Ein Turnier reitet sie sogar selbst. „Das war toll, doch natürlich war das nicht der einzige Höhepunkt.“ Celia nimmt außerdem auch an einem Outdoor Education Camp teil und übernachtet in der Wildnis. „Wir haben unter einer Plane geschlafen“, erinnert sie sich. „Es waren nur vier Grad draußen und trotzdem war es einfach supercool.“
Seit fünf Wochen ist Celia nun wieder in Deutschland. Die fünf Monate im Internat in Kanada gingen vorbei wie im Fluge „Es ist echt schön wieder meine ganzen Freunde zu sehen“, erklärt die 16-Jährige. „Ich musste mich aber am Anfang schon wieder ein bisschen Eingewöhnen. Jetzt lebe ich ja wieder mit meinen Eltern zusammen und das ist zwar schön aber auch anders als das Leben im Internat. Außerdem ist es eine große Umstellung, wieder Deutsch zu sprechen.“
Im Internat hatte Celia jeden Tag einen geregelten Ablauf aus Schule, Essen, Reiten, Hausaufgaben und Schlafen. So kam niemals Langeweile oder Heimweh auf. „Es fühlt sich gerade ein bisschen komisch an, soviel Freizeit zu haben“, lacht sie. „Im Internat war ja auch immer jemand da, daheim habe ich nicht immer so viele Jugendliche in meinem Alter um mich.“
Da Celia neben ihrer Zeit im Internat auch einige Tage bei einer Gastfamilie verbracht hat, kann sie die beiden Konzepte für ein Auslandssemester direkt vergleichen. „Es ist natürlich auch total subjektiv, was man besser findet“, weiß sie. „Im Internat hatte ich viel mit Gleichaltrigen zu tun, alle hatten ein ähnliches Interessenfeld, es gibt immer ein Gesprächsthema. Außerdem ist man irgendwie freier. Ich habe alles selbst organisiert: Hausaufgaben, Wäsche waschen und, und, und. Das habe ich sehr genossen. In der Gastfamilie gab es vor allem besseres Essen und man hat die Gastmutter, mit der man sprechen kann als Bezugsperson. Ich denke, es hat beides Vor- und Nachteile.“
Celia blickt auf fünf erfüllte Monate zurück: „Alle Leute sind unglaublich nett gewesen. Auch obwohl ich mitten im Jahr kam, wurde ich super aufgenommen“, erinnert sie sich.“ Es war sehr schön und ich habe vor allem die Nähe zu den Pferden total genossen und meine gesamte Freizeit im Stall verbracht.“ Auch der Spaß mit den anderen Internatsschülerinnen und das Gemeinschaftsgefühl sind der 16-Jährigen in guter Erinnerung geblieben.
Verabschiedet wurde Celia gemeinsam mit ihren Freundinnen bei deren Abschlussfeier. „Natürlich habe ich mich auch von meinem Reit-Coach und den Pferden verabschiedet“, erinnert sie sich. „Es war merkwürdig, die Pferde loszulassen. Es war einfach eine wirklich schöne Erfahrung.“ Um diese Erinnerung frisch zu halten, haben alle ihre Freundinnen auf einer großen Kanada-Flagge unterschrieben. „Wir wollen auf jeden Fall den Kontakt halten“, ist sich Celia sicher. „Auch, wenn sich unsere Gruppe jetzt schon sehr verzweigt hat. Drei meiner Freundinnen gehen nun zum Studium, ich bin in Deutschland und nur noch eine ist am Internat in Kanada.“
Zum Abschied von Kanada wurde Celia von ihren Eltern abgeholt. „Es war schön, nicht allein zurückfliegen zu müssen“, erzählt sie. „Wir haben noch richtig viel miteinander unternommen.“ Gemeinsam waren sie zum Beispiel bei einer Pferde-Show beim Thunderbird Show Park in Langley.
„Auf jeden Fall werde ich noch einmal irgendwann nach Kanada gehen“, ist sich Celia sicher. „Ich möchte meine Freunde besuchen – vielleicht allerdings nicht für so eine lange Zeit.“ Nach den Sommerferien geht für Celia nun aber erst einmal wieder die Schule los und sie freut sich auf die Zeit mit ihren Freunden.
„Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit für den Internats-Aufenthalt in Kanada hatte“, resümiert die 16-Jährige. „So konnte ich mit total verschiedenen Leuten in Kontakt kommen. Ich habe nun Freunde aus China, Korea, Mexiko und Kanada. Wir alle waren aneinander interessiert, es war toll, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen.“
Für ihre Zukunft konnte Celia in Kanada zahlreiche Erfahrungen sammeln. „Ich kann mich nun viel besser selbst organisieren, bin allgemein selbstständiger geworden“, erklärt sie. „Es war ein richtiger und wichtiger Schritt, diese fünf Monate im Ausland zu verbringen.“
Schon sehr bald startet für die nächste Runde unserer Breidenbach-Education-Teilnehmer ihre aufregende Zeit an der Queen Margeret's School. Hier auf dem Kanadablog lest ihr alles rund um das Leben im Internat, die Gastfamilien und vieles mehr.
Viele Austauschschüler müssen sich entscheiden: Wollen sie in einer Gastfamilie leben oder gehen sie in ein Internat. Die 16-jährige Celia kann während ihres Aufenthalts in Kanada beides erleben. Nachdem sie nun schon über zwei Monate an der Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia) lebt und lernt, ist sie in den Frühlingsferien für zwei Wochen zu einer Gastfamilie gezogen. Schon im Vorfeld war die Schülerin aus Schwerin gespannt auf die Abwechslung zum Leben mit ihren Mitschülerinnen. „Ich kannte meine Gastmutter schon vorher“, erzählt sie. „Es war eine meiner Housemums im Internat. Sie kommt aus Bolivien, ihr Mann aus England – er ist aber in Kanada aufgewachsen. Beide sind sehr nett und ich habe mich echt wohl bei ihnen gefühlt.“
Gemeinsam mit einer Schülerin aus Vietnam verbrachte sie die zwei Ferienwochen bei der Familie. „Wir haben viele schöne Sachen erlebt“, berichtet Celia. „Wir haben die Gegend erkundet und sind mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort waren wir auch in einer großen Shoppingmall.“ Außerdem besuchte die 16-Jährige gemeinsam mit der Gastfamilie eine deutsche Familie auf deren Farm. Das war genau das Richtige für Tierliebhaberin Celia. Denn auch während ihres Aufenthalts außerhalb des Internats verbrachte sie viele Tage im Reitstall bei „ihren“ Pferden.
Mac und Annabelle sind die Pferde, auf denen Celia hauptsächlich reitet. Sie hat die beiden schon fest ins Herz geschlossen: „Mac ist schon ein älteres Pferd“, erzählt sie. „Aber er war mal ein richtig gutes Sprungpferd. Nun ist er als Schulpferd in Rente.“ Mac kommt aus dem kanadischen Thunderbird Stall. Dieser liegt in Langley (British Columbia), das als die „Pferde-Hauptstadt“ Kanadas gilt.
Annabelle ist ein niederländisches Warmblut. Die relativ junge Pferderasse entstand aus der Kreuzung von Gelderländer und Groninger und bringt meist braune Pferde oder Füchse (rotbraunes Fell) hervor. Eines der bekanntesten Dressurpferde der Welt, Totilas, ist ebenfalls ein niederländisches Warmblut. Die Pferde gelten als lebhaft, motiviert, freundlich und unerschrocken. „Annabelle hat leider nur noch ein Auge“, erklärt Celia. „Aber sie ist ein tolles Pferd und es macht richtig Spaß mit ihr Dressur zu reiten. Sie gehört meinem Coach und ist sehr feinfühlig. Ich mag sie sehr gerne.“
Doch natürlich hat Celia nicht nur tierische Freunde gefunden. Auch mit ihren Mitschülerinnen versteht sie sich prächtig: Jimin ist 19 Jahre alt und kommt aus Korea. Sie geht in die 12. Klasse der Queen Margaret’s School, ist sehr kreativ und will nach ihrem Abschluss Fashion Design in New York studieren. Alejandra kommt aus Mexico City und ist ebenfalls 19 Jahre alt. „Sie ist lustig und liebt ihre Tiere“, beschreibt Celia ihre Freundin. „Mit ihr macht es immer Spaß neue Sache zu erkunden. Sie lebt schon seit der 7. Klasse im Internat – das ist richtig lange.“
Marlena ist Kanadierin und kommt aus der Nähe von Toronto. Die 18-Jährige ist total Hockey verrückt, weshalb nun auch Celia schon oft bei Spielen dabei war. Auch Marlena ist in der 12. Klasse und hat momentan viel für die Schule zu tun, da der Abschluss bevorsteht – doch wenn sie Zeit hat, reitet sie beinahe ebenso gerne wie Celia. Julienne ist genau wie Celia 16 Jahre alt, stammt aus dem Norden von British Columbia und schwimmt leidenschaftlich gerne. Die Mädchen gehen in die gleiche Klasse „Julienne ist so lustig, es ist nie langweilig mit ihr“, findet Celia. „Es ist toll, hier im Internat Schülerinnen aus der ganzen Welt kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuleben.“
Und auch in ihrem Zimmer wohnt Celia seit dem Ende der Frühlingsferien nicht mehr alleine. Ihre Zimmernachbarin aus Victoria ist endlich angekommen. „Sie heißt Lea und die anderen haben mir schon im Vorfeld erzählt, dass sie auch Pferde liebt und total lustig und verrückt ist“, lacht Celia. „Wir verstehen uns richtig gut, es macht echt Spaß. Außerdem komme ich so noch viel besser ins Englische rein.“ Natürlich ist die Mitwohnerin nach zwei Monaten allein im Zimmer auch eine kleine Umstellung für Celia. Doch Lea ist „Boarderin“, das bedeutet, sie besucht das Internat nur für die 5 Wochentage und verbringt das Wochenende bei ihrer Familie.
Wie die meisten Austauschschüler von Breidenbach Education erlebt auch Celia viele aufregende Abenteuer während ihres Kanada-Aufenthalts. So verbringt die 16-Jährige nun ein paar Tage in Vancouver gemeinsam mit Schülern der St. George’s School. Während auf der Queen Margaret’s School nur Mädchen lernen und leben, sind es in der St. George’s School nur Jungen – rund 1100 Schüler aus über 20 Ländern der Welt. Seit 1930 besteht das Jungen-Internat und bietet heute als „Canada’s World School for Boys“ ein innovatives Bildungsprogramm an. Gemeinsam erleben die Schülerinnen und Schüler in Vancouver ein kleines Programm, lernen sich kennen und tauschen sich aus.
Gespannt, was Celia erleben wird? Mehr zu ihrem Leben im kanadischen Internat, dem Aufeinandertreffen mit den Jungen von der St. George’s School und ihren Pferden gibt es bald hier auf dem Kanadablog.
Seit einem Monat lebt die 16-jährige Celia nun für ihr Auslandssemester an der Queen Margaret's School, einem Reitinternat im Cowichan Valley auf Vancouver Island. „Meine Eltern und meine Oma sind zum Abschied mit zum Flughafen gekommen“, erinnert sie sich. „Und es war schon irgendwie komisch, zu gehen – gerade weil ich alleine geflogen bin, war es vielleicht etwas schwieriger als wenn mehrere Gastschüler zusammen aufbrechen.“ Doch kurz vor dem Abflug ist Celia sowieso so aufgeregt und hat so viele Dinge im Kopf, dass sie überhaupt nicht realisiert hatte, dass nun der Augenblick gekommen war. „Es hatte sicher auch sein Gutes – ich war von vornherein auf mich selbst gestellt, das war nicht schlecht, ich habe viel draus gelernt.“
Der erste Stopp war für Celia schon in Frankfurt und schon dort konnte sie ihre Freiheit genießen: „Endlich hatte ich mal wieder Zeit, um runterzukommen. Vor der Abreise war noch so viel zu tun“, erklärt die 16-Jährige. „Dann habe ich erstmal lange mit einer Verwandten gesprochen, das hat viel geholfen. Erstens bin ich dann nicht in Langeweile verfallen und zweitens konnte ich mir auch keinen so großen Kopf über das machen, was vor mir lag.“ Insgesamt ist Celia 25 Stunden unterwegs, sie ist sehr erschöpft, als sie in Kanada ankommt – von ihrem ersten Tag bekommt sie nicht wirklich viel mit. „Ich weiß nicht viel mehr als dass alle wirklich total nett waren. Ich war sowas von komplett fertig“, lacht sie. „Generell habe ich mir sowieso vorher nicht so viele Gedanken gemacht, was passieren wird.“
Als Celia nach einer Stunde Fahrt von Victoria aus in Duncan ankommt, ist es relativ warm. „Das hat mich überrascht“, erklärt sie. „Und der Flughafen war so klein, dass wir keine große
Zollkontrolle hatten, wir haben unser Gepäck geschnappt und sind raus.“ Im Internat wird Celia toll aufgenommen. „Alle waren total nett“, erinnert sie sich. „Sie haben sich gleich um mich
gekümmert und mir wurde eine Schülerin zugeteilt, die mich die ersten Tage begleitet hat. Das war wirklich hilfreich, immer eine Ansprechpartnerin zu haben.“
Celias teilt das Zimmer mit einem anderen Mädchen, das aber die Frühlingsferien über in Frankreich ist. „Ich bin sehr gespannt, wie sie ist. Sie soll nett und lustig sein“, sagt Celia. „Doch auch jetzt bin ich schon total ins Internatsleben eingebunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es einem schwermachen, aber dass es so toll ist und alle so lieb, das hatte ich auch nicht erwartet.“ Das Leben im Internat war für Celia eine Umstellung: Gemeinsam mit den anderen Schülerinnen der unteren Klassen wäscht sie sich im Gemeinschaftsbad, während die älteren Schülerinnen sich ein Bad auf dem Zimmer teilen. „Das war am Anfang natürlich ungewohnt und merkwürdig“, erklärt sie. „Aber man gewöhnt sich daran. In den ersten Tagen gab es vieles, das ich erst einmal kennenlernen musste.“ Ansonsten ist das Leben im Internat locker – mit wenigen Ausnahmen: „Es gibt eben einige Regeln, an die man sich halten muss“, erklärt Celia. „Ansonsten gibt es strenge Konsequenzen.“
Nachdem Celia in Duncan angekommen war, begann gleich am nächsten Tag ein Lehrgang im Pferdestall , der nur eine Minute vom Schulgelände entfernt liegt. „Das hat mir viel geholfen“, erinnert sie sich. „Dadurch war ich gleich ein Teil der Gruppe und hatte immer etwas zu tun, ich bin ja sowieso so eine Reitmaus, ich wusste gleich: Ich habe das richtige Programm gewählt.“ So hat Celia in den vergangenen Wochen nie Langeweile, jeden Tag stehen neue Aktivitäten auf dem Programm und ... „Klar fehlen die Eltern, aber es ist immer jemand da, mit dem man was unternehmen kann“, erklärt die 16-Jährige. „Vor allem natürlich auch mit den Pferden – man kann gemeinsam reiten oder im Stall helfen.“ In den ersten Schultagen war gleich mehrmals die Schule wegen zu großen Schneemassen ausgefallen, das erleichterte Celia die Eingewöhnung – sie verbrachte jeden Tag im Stall bei den Pferden und konnte von Anfang an Freunde finden.
Der Tagesablauf im Internat ist gut durchgeplant: Morgens steht Celia gegen 7:15 Uhr auf, um halb acht ist sie in der Küche zum Frühstück. Danach geht sie noch einmal ins Zimmer, um ihre Sachen zu packen, bevor es um zehn vor acht ins Schulgebäude geht. „Das ist genau wie die Ställe auch direkt ums Eck – wir haben hier keine langen Wege“, lacht Celia. „Um acht geht dann die Schule los.“ Nach dem ersten Block gibt es unterschiedliche Wahlpflichtfächer, die die Schülerinnen besuchen können. Montags gehen alle gemeinsam in die Kapelle, an anderen Tagen ist Klassenrat.
Den Schulunterricht empfindet Celia leichter als in Deutschland. „Aber wir bekommen viel mehr Hausaufgaben“, lacht sie. „Die können wir abends zwischen 18:30 und 20:30 Uhr gemeinsam machen. Danach gibt es für alle kleine Snacks, das ist richtig schön.“ Mit ihren Mitschülerinnen ist die 16-Jährige schon fast wie zu einer Familie zusammengewachsen – Zickenkrieg gibt es keinen. „Wenn man sich nicht mag, kann man sich ja aus dem Weg gehen“, findet Celia. „Aber selbst das habe ich noch nicht erlebt. Außerdem hat man ja auch nicht mit allen gleich viel Kontakt. Ich bin gerade vor allem mit Kanadierinnen und Koreanerinnen befreundet.“
Neben dem Internatsleben und der Sprache kommt Celia ihr neues Leben in Kanada gar nicht so anders vor als in Deutschland. „Es ist nicht schwierig gewesen, gleich Freunde zu finden, ich verstehe alle gut und es macht einfach Spaß, hier zu sein“, freut sie sich. „Vor allem, weil alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, macht das wirklich großen Spaß mit ihnen zu plaudern und zu entdecken woher sie kommen und was sie bisher so erlebt haben. Das ist wirklich extrem spannend.“
Alleine in ihrem Zimmer verbringt die Schwerinerin kaum ihre Zeit – nur zum Schlafen natürlich. Und auch Heimweh spielte für Celia bislang keine Rolle, die 16-Jährige fühlt sich sehr wohl und gut aufgehoben: „Natürlich denke ich manchmal, dass es schön wäre auch mal die Eltern dabei zu haben, um ihnen alles zu zeigen. Aber schon im nächsten Moment steht eine neue Aktion an: Eine AG, Reittraining, Pferde-Lektionen und, und, und... Es wird mir nie langweilig.“ Trotzdem schafft es Celia, mit ihren Freunden zuhause über Skype oder Whatsapp Kontakt zu halten. Wenn sie sich zu einem Gespräch verabredet hat, steht sie deswegen sogar besonders früh auf.
Im Stall bei den Pferden wurde sie ebenfalls sehr offen aufgenommen. „Klar war ich am Anfang die Neue“, erinnert sie sich. „Aber schon nach kürzester Zeit gehörte ich richtig dazu. Ich kenne mich gut aus und darf überall mitarbeiten. Und wenn ich noch Fragen habe, ist immer jemand da, der mir hilft.“ So führt Celia nun die Pferde in den Stall, füttert oder striegelt sie.
Der Reitunterricht an der Queen Margaret's School hat ein hohes Niveau. Celia ist begeistert von ihren Trainern. „Es macht wirklich großen Spaß. Ich lerne viel, egal ob es Springen oder Dressur ist“, erklärt sie. „Es ist ein bisschen anders als in Deutschland, aber super. Alle geben sich größte Mühe und das merkt man.“ Bald reisen zwei von Celias Lieblingspferden fünf Wochen lang zu einer großen Pferde-Show nach Kalifornien, dort werden sie auch zum Verkauf angeboten. „Das ist natürlich schon traurig, denn das sind tolle Pferde“, findet Celia. „Aber es gibt noch viele andere schöne und gute Pferde und vor allem auch die Workshops und Lehrgänge sind einmalig.“ Auch bekannte kanadische Reiter halten Lehrgänge an der Queen Margaret’s School. „Unser erster Kurs war mit Bill Ulmer “, schwärmt Celia. „Das war wirklich mega toll. Also vom Reitniveau her ist es wirklich hoch.“ Bill Ulmer ist ein preisgekrönter Reiter, der seit den 70er Jahren als Profi reitet – in Duncan gab er seine Erfahrungen und sein Wissen an die jungen Reiterinnen weiter. Hier können also auch leidenschaftliche Reiterinnen wie Celia noch etwas lernen. Doch die 16-Jährige ist sich sicher, auch für Reit-Anfänger hat das Internat das richtige Programm parat: „Man sollte sich nicht dadurch abschrecken lassen, es gibt viele Schülerinnen, die hier zum ersten Mal reiten. Die Profis sind eher weniger.“
Celias Rückblick auf ihren ersten Monat in Kanada fällt durchweg positiv aus: „Es ist wunderschön in meiner Heimat auf Zeit. Ich lerne so viel dazu und es ist einfach etwas komplett Neues und Anderes“, schwärmt sie. „Man muss es einfach erleben! Wer die Möglichkeit dazu hat, dem kann ich ein Auslandssemester in Kanada nur empfehlen. Man braucht auch gar keine Scheu vor Irgendwas zu haben, auch nicht wegen der Sprache – alles fügt sich superschnell.“
Während der Frühlingsferien steht das nächste Abenteuer für Celia auf dem Programm. „Ich werde in dieser Zeit zu einer Gastfamilie ziehen, die ich bisher noch gar nicht kenne“, erklärt sie. „Ich bin sehr gespannt, wer das sein wird und hoffe, dass ich dadurch noch mehr in die kanadische Kultur eintauchen kann und mehr von Kanada sehe.“
Wer wird Celias Gastfamilie sein und wie geht es nach den Ferien mit der Zimmernachbarin weiter? Das alles lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.
Bald ist es soweit – Celia fliegt nach Kanada und wird dort fünf Monate verbringen. Die 16-Jährige aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird in einem Internat leben: „Ich hatte eine große Auswahl an Alternativen“, erinnert sich Celia. „Doch Herr Woehrle von Breidenbach Education hat mir damals den Katalog in die Hand gedrückt und ich habe ihn aufgeschlagen und da war die Queen Margaret’s School – das war dann irgendwie wie ein bisschen Schicksal, ein gutes Schicksal!“
Die Queen Margaret’s School liegt in Duncan auf Vancouver Island. Duncan ist eine Kleinstadt zwischen Victoria und Nanaimo, hat knapp 5000 Einwohner und ein besonders mildes Klima. Das Internat bietet seinen Schülern jede Menge besonderer Möglichkeiten. Celia wird dort ein ganz spezielles Programm besuchen: Beim Equestrian-Programm wird Celia Reitunterricht in ihren Schulalltag integrieren. Während kanadische Schüler ihre eigenen Pferde mitbringen können, darf Celia eines der vielen schuleigenen Pferde reiten. Mehrmals die Woche wird sie mit anderen Schülerinnen trainieren.
„Auch in Deutschland bin ich Dressurreiterin“, erzählt die 16-Jährige. „Deshalb finde ich es toll, dass das Reiten auch bei meinem Auslandsaufenthalt in Kanada eine so große Rolle spielt.“ Die Mitarbeiter von Breidenbach Education haben Celia bei ihrer Auswahl und der Durchsetzung ihres Schulwunsches tatkräftig unterstützt. „Sie haben mir auf jeden Fall sehr bei der Entscheidung geholfen, die Beratung war super“, erinnert sich Celia. „Frau Schwab hat mir tausende Dokumente geschickt und war immer erreichbar, das hat mir sehr geholfen.“
Da die Entscheidung für das Auslandssemester in Kanada sehr kurzfristig fiel, hatte Celia in den vergangenen Wochen jede Menge zu tun: „Ich weiß nicht, wie viele Seiten ich bislang ausgefüllt habe – es waren viele“, erinnert sie sich. „Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Ich freue mich jetzt sehr auf die Zeit, die vor mir liegt.“ Die Details zum Unterricht und zu den Pferden bekommt Celia nach ihrer Ankunft in Duncan. „Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet“, „Auch über meine anderen Schulfächer weiß ich bislang noch nichts.“
„Klar ist es eine komische Vorstellung, so lange von zuhause weg zu sein“, findet Celia. „Aber meine Freunde und Familie freuen sich sehr für mich und finden es toll, dass ich die Chance für ein Auslandssemester in Kanada habe.“ Mit Whatsapp und Skype will sie mit allen in Kontakt bleiben. Um sich auf Kanada vorzubereiten, schaut sich die 16-Jährige viele Fotos an und versucht vor allem, ihre lange Packliste abzuarbeiten.
Weshalb überhaupt Kanada? Eine Verwandte von Celia kommt aus Kanada und dadurch hatte die 16-jährige schon eine gewisse Vorstellung von dem großen Land. „Außerdem wollte ich in keins der gängigen
Länder“, erklärt sie. „Alle gehen nach Amerika, Neuseeland, Australien... Und ich wollte eben irgendwohin wo es ruhig ist.“
Außerdem ist das schöne kanadische Englisch für Celia ein ganz besonderer Anreiz für ihr Auslandssemester dort: „Ich liebe diese Sprache – diesen Slang – der gefällt mir so gut. Man kann alles gut verstehen und es ist kein Kaugummi-Englisch wie aus Amerika“, schwärmt sie. „Also ich hoffe, dass ich mir den kanadischen Dialekt einigermaßen aneignen kann in den fünf Monaten – aber es überhaupt zu hören ist natürlich schon toll.“
Allein wird sich Celia in Kanada sicherlich nicht fühlen, immerhin lebt sie ja im Internat, in dem außer ihr noch rund 95 andere Schülerinnen aus 13 Ländern leben. Meistens teilen sich dabei zwei Schülerinnen ein Zimmer. Die Schulklassen haben eine durchschnittliche Schülerzahl von 18 – so kann man sich einer guten und individuellen Förderung sicher sein. it