Nach 10 Monaten in Manitoba ist Lilly zurück in Deutschland

„Ich habe Freunde gefunden, die bleiben.“

Manitoba, die östlichste der kanadischen Prärieprovinzen, beeindruckt mit wilden, atemberaubenden und grenzenlosen Landschaften. Mehr als 100.000 Seen und riesige Wälder machen die Provinz zum Ziel vieler Abenteuerreisenden. Und auch die 16-jährige Lilly aus der Nähe von Frankfurt hat mit Breidenbach Education ihr ganz eigenes Abenteuer in Manitoba erlebt. 

Zehn Monate hat die Schülerin bei einer kanadischen Gastfamilie in Roblin, Manitoba, verbracht und ist in dem Ort auch zur Schule gegangen. Mit rund 1.600 Einwohnern liegt Roblin zwischen zwei Nationalparks und gilt als „Jewel of the Parkland“. Angeln, Wandern, Skifahren, Rudern, Tiere beobachten – hier ist alles möglich. „Ich hatte eine tolle Zeit in Kanada“, erklärt Lilly. „Meine Gastfamilie hat viel mit mir unternommen. Ich habe es sehr genossen, mit ihnen zusammen zu leben.“ 

 

Teil der Gastfamilie werden

Lillys Gasteltern Shed und Lisa und deren 16-jähriger Tochter Courtney haben die 16-Jährige mit offenen Armen empfangen. „Sie waren immer für mich da“, erinnert sich die Schülerin. „Auch wenn ich mal Schwierigkeiten hatte, haben sie mir immer geholfen.“ Ihr Tipp für andere Austauschschüler: Man sollte so viel wie möglich mit seiner Gastfamilie unternehmen und sich ins Familienleben einbringen. „Und es ist wichtig, von Anfang an mutig zu sein und nach Hilfe zu fragen“, ergänzt Lilly. „So kommt man mit den Menschen ins Gespräch und hat den ersten Schritt schon getan.“

 

Die Goose Lake High School in Roblin ist eine für kanadische Verhältnisse kleine Schule mit rund 150 Schülern und 12 Lehrern. Ein wichtiges Ziel der Schule ist es, die Schüler in die Auswertung und Präsentation ihrer Arbeit einzubinden – dabei sollen die Lehrkräfte nicht die einzigen sein, die Feedback geben, die Schüler sollen auch untereinander Kritik und Tipps geben. Verantwortung, Leistung, Erfolg, positive Einstellung und Rücksicht und Vertrauen – diese Werte will die Schule in allen Schülern wecken und allen Schülern mit auf den Weg geben. „Die Lehrer an unserer Schule waren super freundlich“, erinnert sich Lilly. „Ich habe richtig Spaß daran gefunden, zu lernen. Jetzt weiß ich, dass ich viel aus mir machen kann. Und ich habe schon nach einiger Zeit bemerkt, wie sehr sich mein Englisch verbessert hat. 

Kanadas tolle Landschaft

Ihr Leben in Kanada war schon sehr unterschiedlich zu ihrem Leben in Deutschland, überlegt Lilly: „In der Schule hat man ja in Kanada jeden Tag die gleichen Fächer“, erklärt die 16-Jährige. „Das war schon eine Umstellung. Und der Winter ist echt sehr lang. Aber ich kann Kanada sehr empfehlen. Nicht nur wegen der Landschaft – auch wegen der Kultur. Einmal bin ich mit einer Gruppe für eine Konferenz nach Alberta gefahren. Und zum Spring Break bin ich mit ein paar anderen Internationals nach Montreal, Ottawa und Toronto geflogen.“ Die Millionenstädte liegen alle im Osten Kanadas und begeistern mit Großstadt-Flair und Wolkenkratzern. Ottawa – die Hauptstadt Kanadas – belegte in diesem Jahr den 19. Platz aller Städte weltweit bezogen auf die Lebensqualität. 

 

Auch ihren 16. Geburtstag hat Lilly in Manitoba gefeiert. Für sie eine besonders schöne Erinnerung: „Ich bin mit ein paar Freunden an einen See in der Nähe gefahren“, erzählt sie. „Wir haben Pizza gegessen und haben uns Erinnerungen über gemeinsame Zeiten erzählt. Ich wurde richtig traurig, als ich bemerkt habe, dass ich diese wunderbaren Menschen so schnell nicht wiedersehen werde.“ Da das Vertrauensverhältnis zu ihrer Gastfamilie sehr gut war, durfte Lilly auch mal etwas länger mit ihren Freunden unterwegs sein. Ihre Gasteltern wussten immer, mit wem sie unterwegs war und waren deshalb sehr offen. 

Neue Freunde im Auslandsjahr

Egal ob Thanksgiving, Weihnachten oder Graduation – Lilly hat viele eindrucksvolle Tage in Kanada erlebt, an die sie sich ihr Leben lang erinnern wird. „Oft ist die ganze Familie zusammengekommen“, erzählt sie. „Das war einfach schön. Alle waren fröhlich und glücklich, einander zu sehen.“ Die Zeit in Kanada hat Lilly verändert, sie ist selbstständiger und selbstbewusster geworden. „Roblin ist ein kleiner Ort, ich habe nicht massenhaft neue Freunde gewonnen“, erklärt die 16-Jährige. „Aber dafür habe ich Freunde gewonnen, die auch bleiben. Ich habe auch schon daran gedacht, wieder nach Kanada zu gehen.“ 

 

Lilly hatte eine wunderbare Zeit in Kanada und überlegt schon, wann und wie es für sie wieder in die vielfältige Nation zurückgehen könnte. Nach 10 Monaten in Kanada geht es nun aber erst einmal in Deutschland für sie weiter während andere Schülerinnen und Schüler mit Breidenbach Education in ihr persönliches Kanada-Abenteuer aufgebrochen sind. Wir vom Kanadablog freuen uns schon auf die neuen Geschichten und Erlebnisse der Austauschschüler.