Toronto-Girls #1 – Greta

Ein Auslandsjahr bei Verwandten in Toronto

Die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr zeigen ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Die 15-jährige Greta aus Karlsruhe lebt seit einem Monat in ihrer eigenen Gastfamilie – bei Verwandten – nämlich bei der Cousine ihrer Mutter. Liza aus Stuttgart verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat und Merle aus Berlin geht auf eine Privatschule und lebt in einer Gastfamilie. Drei völlig unterschiedliche Konzepte, drei glückliche Mädchen in Kanada. In den kommenden Blogposts stellen wir die drei und die unterschiedlichen Konzepte vor. 

 

Los geht es mit Greta aus Karlsruhe. Schon vor zwei Monaten ist sie mit ihrer deutschen Familie nach Kanada gereist und hat Urlaub in Nova Scotia gemacht. Die kanadische Seeprovinz liegt an der Atlantikküste und begeistert Touristen und Einheimische mit unberührten Wildnisgebieten und atemberaubenden Küstenstraßen. Von der Hauptstadt Halifax aus ging es dann für Greta nach Toronto – dort wartete ihre Gastfamilie schon mit einem selbstgemalten Plakat auf die Schülerin. 

Ein eigenes Apartment

Nadine, die Cousine ihrer Mutter, ihr Mann Allan und die beiden Kinder Sienna und Victoria heißen Greta herzlich willkommen. „Es ist echt toll hier“, findet die 15-Jährige. „Wir haben ein superschönes Haus, das nur fünf Minuten von der Schule entfernt ist und alle sind so supernett. Es ist einfach perfekt.“ In dem Haus ihrer Gastfamilie hat Greta den gesamten Kellerbereich für sich. „Das ist echt cool“, lacht sie. „Ich habe sozusagen mein eigenes Apartment, sogar mit Eingangstür.“

 

Trotzdem verbringt die Schülerin die meiste Zeit im oberen Bereich des Hauses gemeinsam mit ihrer Gastfamilie, denn mit der versteht sich Greta ganz hervorragend. „Gleich in der ersten Woche sind wir alle gemeinsam zu den Eltern meiner Gastmutter gefahren“, erinnert sie sich. „Die kenne ich schon, weil ich gemeinsam mit meiner Familie im vergangenen Jahr dort Urlaub gemacht habe.“ Die Gast-Großeltern wohnen in der Nähe der Niagara-Fälle und Greta hat die Woche Urlaub dort sehr genossen. 

 

Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt Greta in einem Haus mit Garten in einer Straße mit netten Nachbarn – nur fünf Minuten benötigt sie für ihren Schulweg. „Ich bin zurzeit so glücklich. Ich habe überhaupt kein Heimweh oder will zurück – ganz und gar nicht“, verrät die 15-Jährige. „Der erste Monat hier verging so schnell. Das ist echt unglaublich.“ Die deutsche Sprache rückt für Greta immer mehr in den Hintergrund, manchmal fallen ihr einzelne Worte nicht mehr ein. Ein gutes Zeichen für ihr Englisch – sie ist schon vollständig in der neuen Alltagssprache angekommen. 

Schulalltag in Schuluniform

An ihrer Schule – einer öffentlichen katholischen Schule – hat Greta sechs Schulfächer: Science, English, Leadership, Math, History und Gym.  „Die Schule ist zwar katholisch, aber es stört hier niemanden, dass ich weder katholisch noch besonders gläubig bin“, erklärt sie. „Wir tragen eine Schuluniform und müssen vier Mal im Jahr zur Messe gehen.“ 

 

Schon am ersten Schultag hat Greta eine neue Freundin: Jennifer. Durch sie lernt sie nach und nach viele andere kanadische Schüler kenne. „Die sind alle so nett“, erklärt sie. „Und auch meine Schule ist so toll.“ Greta mag die sympathischen und offenen Lehrer, die einfühlsamen Berater und natürlich ihre Mitschüler. „Am ersten Tag schon haben mich alle angesprochen“, erinnert sie sich. „Ich durfte mich zu ihnen zum Lunch setzen und alle wollten wissen, wie es mir geht. Einfach toll“ 

 

Gretas Schulroutine beginnt morgens um 7.30 Uhr. Sie steht auf und macht sich fertig, kümmert sich um das Frühstück und bringt manchmal ihre kleine Gastschwester zur Schule. „Wenn meine größere Schwester vor der Schule zum Cross Country geht ist das meine Aufgabe“, erklärt sie. „Danach gehe ich los. Schon am Schließfach im Schulgang treffe ich meine ersten Freunde und mit denen rede ich dann bis wir zum Unterricht müssen.“ Zuvor kommt noch die kanadische Nationalhymne und es wird gebetet, dann beginnt die erste Schulstunde um 8.42 Uhr. Jeden Tag hat Greta vier Schulstunden, die jede 100 Minuten lang sind. Dazwischen gibt es Mittagessen in der Schulmensa. 

 

Heimweh hatte Greta bislang noch keines. „Ich denke, das kommt noch“, überlegt sie. „Vielleicht in einem Monat oder so. Ich glaube schon, dass das dann hart ist. Ich denke aber auch, dass meine Gastfamilie immer für mich da ist, falls es mir mal schlecht gehen sollte.“ Falls das Heimweh kommt, hat sich Greta vorgenommen viel darüber zu sprechen, sich aber auch abzulenken und mit Freunden zu treffen. „Bislang fühle ich mich einfach super wohl“, sagt die 15-Jährige. „Ich bin echt glücklich, dass ich das gemacht habe. Im Dezember werde ich dann 16 und ich freue mich schon darauf, meinen Geburtstag in Kanada zu feiern.“

 

Im nächsten Blogbeitrag geht es um die zweite von Teilnehmerin Breidenbach Education in Toronto. Die 15-Jährige Liza lebt in einem Internat. Wie es ihr dort gefällt, erfahrt ihr bald.