Teresa in Vernon: Fünf Gründe für ein Auslandsjahr in Kanada

... aber auch Vorfreude auf die Rückkehr nach Hause

Die 16-jährige Teresa aus Memmingen ist schon acht Monate mitten im trubeligen Austauschjahr in Vernon (British Columbia).

 

Damit wurde für die 16-Jährige ein Traum wahr, denn schon ihre Mutter lebte während des Studiums einige Zeit in Kanada und schwärmte ihrer Tochter immer wieder davon vor. Gemeinsam mit ihren Gastschwestern Chantal und Nathalie hat Teresa eine unvergessliche Zeit.

Wer noch nach guten Gründen für ein High-School-Jahr in Kanada sucht, dem kann Teresa weiterhelfen:


1. Den Horizont erweitern

Nicht nur der Schritt über den „großen Teich“, auch die vielen kleinen Schritte und Entdeckungen während ihres Auslandsjahres in Kanada haben Teresas Horizont erweitert und sie in eine andere Kultur eintauchen lassen. Nachdem die 16-Jährige gerade erst von einem Trip nach Banff zurückgekehrt war, ging es für sie mitsamt ihrer Gastfamilie nach Vancouver. „Wir haben bei engen Freunden meiner Gasteltern gewohnt, waren mit ihnen essen und haben uns viel angeschaut“, erzählt Teresa. „Die gemeinsame Zeit war wunderschön.“ 

 

Direkt im Anschluss nahmen sie die Fähre nach Vancouver Island. „Da wir die Mittagsfähre verpasst haben, sind wir mit der Abendfähre gefahren und das war ein guter Zufall“, erinnert sich Teresa. „Denn so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang an Bord des Schiffes erleben.“ Auf Vancouver Island übernachteten sie bei der ältesten Tochter der Familie und ihrem Verlobten und Teresa lernte auch ihre Gastcousins und deren Eltern kennen. „Wir waren gleich total willkommen und integriert“, freut sich Teresa. „Wir durften sogar dabei sein, als sie ihr Brautkleid ausgesucht hat, das war etwas ganz Besonderes.“

 

Durch die Reisen mit ihrer Gastfamilie sieht Teresa immer mehr von Kanada und entdeckt die Vielfältigkeit des Landes. „In Victoria habe ich die Universität besichtigt – die ist in einer Burg untergebracht und umgeben von einem wunderschönen Garten“, beschreibt sie. „Dann haben wir noch einen Spaziergang am Meer entlang gemacht und einen Berg hoch – von dort aus hatten wir einen gigantischen Blick.“ Für zwei Tage ging es dann noch in ein Hotel nahe der Innenstadt. Teresa und ihre Gastschwestern genießen den Pool und das Fitnessstudio, gehen shoppen und essen.

 

Und auch die Gastfamilie lernt durch Teresa viel Neues und erweitert ihren Horizont: „Zu Ende unseres Ausfluges haben wir noch einmal bei meiner ältesten Gastschwester übernachtet und waren bei meiner Gasttante eingeladen“, erzählt Teresa. „Die Familie hat ein tolles Haus mit Blick aufs Meer und wir haben Hot Dogs gegessen und viel geredet. Alle waren total interessiert an Deutschland und meinem Leben.“ So philosophieren sie über deutsche Gebräuche und Getränke, deutsche Feierlichkeiten und vieles andere rund um Teresas Heimat. „Es hat mich echt gefreut, dass ich ihnen auch etwas zurückgeben konnte.“

2. Beste Voraussetzungen für die Zukunft schaffen

Ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, ermöglicht es Gastschülern eine neue Sprache nicht nur zu lernen, sondern ganz zu verinnerlichen. Gerade wer jeden Tag die Sprache nutzt, hat bald schon keine Probleme mehr, sich auszudrücken. Das kann auch fürs Berufsleben von Vorteil sein. Englisch ist in vielen Berufszweigen ein wichtiger Bestandteil für Verhandlungen, Recherchen oder einfach zur Kommunikation. Auch die Auslandserfahrung an sich kommt vielen Berufsanfängern zugute. Wer sich schon einmal in einem völlig neuen Umfeld eingefunden und behauptet hat, hat es auch bei der Ankunft im Job, der Zusammenarbeit mit Kollegen und im Team leichter. 

3. Gute Freunde finden

Für Teresa steht neben den Fremdsprachenkenntnissen vor allem die persönliche Ebene im Vordergrund. Sie hat in den vergangenen acht Monaten ihres High-School-Jahres in Kanada viele gute Freunde gefunden. „Erst vor kurzem war ich wieder mit meinen Freunden beim Bowlen“, erinnert sie sich. „Es ist total witzig, man kennt sich jetzt einfach so gut und dieses Auslandsjahr schafft eine so feste Verbindung. Die Kanadier sind einfach auch so offen und finden das total toll.“ 

 

Gemeinsam mit ihren Freunden erlebte die 16-Jährige nun auch ihr letztes Skiwochenende im Silver Star Skigebiet. Nach mehreren Stunden im Schnee fuhren die Jugendlichen nachmittags zurück nach Vernon und erlebten einen ersten frühsommerlichen Nachmittag. „Es war eine wunderbare Skisaison“, schwärmt Teresa. „Ich werde das sehr vermissen, jedes Wochenende die Möglichkeit zu haben, Ski zu fahren.“ Nun freut sich Teresa aber auch auf den Sommer und die damit verbundenen Möglichkeiten in und um Vernon für sich und ihre Freunde.  „Die Freundschaften, die sich hier gebildet haben, sind total wichtig für uns alle“, weiß Teresa. „Das ist echt ein schönes Gefühl und das wird auch nie wieder aufhören – diese Verbundenheit wird immer da sein.“

4. Neue Stärken entdecken

Die Offenheit, mit der Austauschschüler ihr Jahr im Ausland begehen, lässt sie auch Stärken abseits ihrer bekannten Neigungen entdecken. Auch Teresa hat das erlebt. „Normalerweise bin ich nicht so der Lauf-Fan und finde joggen eher langweilig“, erzählt sie. „Doch hier in Kanada habe ich mich nun einmal an etwas Neues gewagt – seit kurzem bin ich im Track & Fields Highschool Team.“ In der Leichtathletik-Gruppe der Schule hat sich Teresa zum Sprint-Team gesellt und genießt die neuen Herausforderungen.

 

„Ich habe noch nie Leichtathletik gemacht, außer natürlich im Schulsport“, erklärt sie. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren und nun macht es mir großen Spaß auf den kurzen Strecken mein Bestes zu geben.“ Zwei Mal die Woche trainiert die 16-Jährige nun auf den Track Bahnen des Okanagan College Kalamalka Campus und wird dabei mithilfe der anspruchsvollen Trainer immer besser. 

5. Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit stärken

Immer mehr genießt Teresa auch ihre Eigenständigkeit in Kanada: selbstbewusst und selbstständig durchs Leben zu gehen – auch diese Eigenschaft wird durch ein Auslandsjahr gestärkt.

 

Um noch selbstständiger zu werden, will Teresa nun ihre Skier verkaufen. Der Schnee ist weg und der Frühling ist da: „Von dem Geld, was ich für meine Skier bekomme, möchte ich mir ein günstiges gebrauchtes Fahrrad kaufen“, erklärt sie. „Dann müssen meine Gasteltern mich nicht mehr überall hinfahren und ich komme selbstständig von A nach B.“ Denn da die Ski-Zeit nun vorbei ist, möchte Teresa noch mehr Tennis spielen und am liebsten mehrmals wöchentlich trainieren. Mit einem Fahrrad könnte sie die 20-minütige Strecke bis zum Tennisplatz locker alleine fahren und auch viele andere Ziele in der Nähe entdecken. „Um im Sommer unabhängig zu sein, ist das einfach genial“, schwärmt sie.  

Zurück zu den Wurzeln – back to the roots

In einem schönen Sprichwort heißt es: Zwei Dinge brauchen Kinder von ihren Eltern – Wurzeln und Flügel. Genau das scheinen Teresas Eltern richtig gemacht zu haben: „Das Highschool-Jahr hier in Kanada zu verbringen, war die beste Entscheidung meines Lebens“, ist sich Teresa sicher. „Ich bin meinen Eltern unglaublich dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben.“ Und nachdem sie ihre Flügel ausgebreitet hat und so viel Neues erleben und entdecken konnte, freut sich Teresa auch wieder, wenn sie nach Hause zurückkehren wird: „Ich freue mich mega auf daheim, auf meine Familie und natürlich auf meine Freunde – ich habe unglaublich oft an alle gedacht und bin sehr gespannt, wie es wird, wenn ich wieder daheim bin.“ 

 

Bevor sie Kanada „Goodbye“ sagen muss, kommen aber ihre Eltern mit Teresas Schwester zu Besuch nach Vernon. „Schon in acht Wochen bekomme ich Verstärkung von Zuhause“, lacht die 16-Jährige. „Auch wenn ich nie richtiges Heimweh hatte, freue ich mich schon wirklich sehr auf meine Familie.“ Vielleicht wird der Abschied aus Kanada für Teresa ja auch gar kein „Goodbye“, sondern eher ein „See you soon“. 

 

Auch wenn sich Teresas Zeit in Kanada dem Ende zuneigt, ist sie noch lange nicht um. Bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, was die 16-Jährige in ihren letzten Monaten in Kanada erlebt.