Tabea schwärmt vom Unterricht an ihrer Schule in Abbotsford
Kunst war schon immer ihre Leidenschaft – die 15-Jährige Tabea verbringt ihr Auslandsjahr in Abbotsford (British Columbia) und hat an ihrer Schule, der W. J. Mouat Secondary, deshalb vor allem verschiedene Kunst-Kurse gewählt. „Meine Mutter und Großmutter sind auch künstlerisch begabt“, erzählt sie. „Seit ich klein bin, habe ich viel gebastelt und gemalt.“
Vor zwei Jahren hat Tabea nun angefangen mehr ihre eigene Kunst zu machen: „Ich bastele weniger und zeichne viel, viel mehr“, erklärt sie. „Am liebsten mache ich Modezeichnungen und Porträts. Außerdem nähe ich total gerne.“ Der Fashion-Design-Kurs an ihrer Schule in Kanada war schon ausgebucht, so entdeckte sie die Keramik für sich – ein ganz neues Betätigungsfeld für ihre Kreativität.
Beim Keramik-Kurs verwenden die Schüler verschiedene Techniken, um ihre Projekte zu gestalten, doch zuerst planen und entwerfen sie ihr Projekt. Gemeinsame Diskussionen über die Kunstwerke sollen
helfen, kreative Lösungen für eventuelle Probleme bei der Arbeit zu finden. Und auch sonst bietet die Schule viele Möglichkeiten, Kreativität auszuleben – sei es musikalisch, künstlerisch oder
auf der Bühne.
Konstruktive Kritik
In den Kunststunden eröffnet ihr Auslandsjahr in Kanada Tabea eine ganz neue Welt: „Hier habe ich zwei Mal täglich Kunst, einmal Ceramics und einmal Drawing & Painting. In Deutschland habe ich nur einmal die Woche Kunst – das ist natürlich ein meilenweiter Unterschied“, erklärt sie. „Ich kann hier viel mehr machen und mich mit verschiedenen Materialien ausprobieren. Die Möglichkeiten sind einfach riesig.“
Tabeas Lehrer sind neben ihrer pädagogischen Arbeit zum Teil auch selbst Künstler. „Sie sind wirklich an der Kunst interessiert“, freut sich die 15-Jährige. „Gemeinsam analysieren wir berühmte Kunstwerke und auch für die Projekte der Schüler haben sie immer Feedback. Konstruktive Kritik bringt einfach unglaublich viel weiter.“
Mit zehn Kunst-Stunden in der Woche, hat Tabea in Kanada Zeit und Möglichkeiten für ihre eigenen Projekte und kann ihr Portfolio erweitern. „Die Arbeit hier ist viel freier als an der Schule bei mir zuhause. Häufig wird nur ein Thema vorgegeben und man kann sich die Materialien oder das Medium selbstständig auswählen“, erklärt sie. „Dann heißt es zum Beispiel nur: ‚Macht etwas mit dem Stift oder mit Tinte.’ Das alles ist in Deutschland nicht möglich.“
Berufswunsch: Künstlerin
Dadurch, dass der kanadische Kunstunterricht so frei gestaltet ist, kann sich Tabea von überall her Inspiration holen: „Mich inspiriert eigentlich alles, manchmal Bilder die ich irgendwo gesehen habe, Sachen die Menschen sagen, andere Künstler oder Projekte meiner Mitschüler – manchmal auch einfach spontane Ideen zu Themen die mich interessieren“, erklärt sie. Und auch die Materialien wählt sie ganz nach Lust und Laune aus: „Ich nutze zum Beispiel Stoff, Acrylfarbe, Aquarellfarbe, Marker, Zeitungen, Karton, Fotos, Fineliner, Goldfolie und vieles mehr. Generell liebe ich Mixed Media Projekts, je verrückter und abstrakter desto besser.“ So hat Tabea zum Beispiel Porträts von Marilyn Monroe und dem Model Cara Delevingne gemacht. Dabei hat sie das Bild mit Stoff „gepainted“, Acryl- und Aquarellfarbe und verschiedene Marker benutzt. Herausgekommen sind zwei einzigartige Schwarz-Weiß-Porträts.
Zwei verschiedene Aufgabengebiete gliedern den Kunstunterricht an Tabeas Schule in Abbotsford: „Zum einen recherchieren wir selbstständig verschiedene Maltechniken oder anderes Wissenswertes und schreiben oder malen es in unser Sketchbook, damit eignen wir neue Fähigkeiten an“, erklärt sie. „Dann wird das Gelernte in Projekten angewendet.“
Und die vielen Möglichkeiten, die sie während ihres Auslandsjahrs in British Columbia hat, werden sich auch auf Tabeas Zukunft auswirken. Tabea schwärmt: „Ich weiß noch nicht in welcher Form aber die Zeit hier in Kanada mit dem tollen Kunstangebot an der Schule hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, Kunst zu meinem Beruf zu machen.“
Was erleben die anderen Schüler während ihres Auslandsjahrs in Kanada? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.