Internationale Tänze und Schule, die Spaß macht

Lena genießt ihre Zeit in New Brunswick

Aus Mettmann nahe Düsseldorf ging es für die 18-jährige Lena im September nach Edmundston in Kanada. Edmundston ist eine französisch-sprachige Stadt mit rund 20.000 Einwohnern und liegt in der Provinz New Brunswick (frz. Nouveau-Brunswick). Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu den USA und ist nur 12 Kilometer von der Grenze zu Quebec entfernt. 

 

Lena hat im Sommer ihr Abitur bestanden und lebt nun bei ihren Gasteltern Lisa und Justin sowie deren einjähriger Tochter Alexanne. Doch die Familie ist eigentlich viel größer: „Jedes zweite Wochenende kommen noch die 12-jährige Claudie und die 13-jährige Daphnée dazu, das sind die Kinder meines Gastvaters aus einer früheren Beziehung“, erzählt Lena. 

New Brunswick
Lena und ihre Gastfamilie in Edmundston (Nouveau-Brunswick)

„Außerdem hat Justin noch einen sechsjährigen Sohn namens Vincent, den ich aber erst einmal getroffen habe.“ Und es gibt noch mehr Verwandtschaft, selten gibt es ein Wochenende ohne Besuch von Tanten, Onkels, Cousins, Cousinen oder Großeltern. „Dadurch ist immer was los“, lacht Lena. „Ich habe mich gut eingelebt und freue mich jedes Mal, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen – ob es nun ein Spaziergang im Wald oder ein Kurztrip nach Québec ist.“ 

Abwechslungsreiche Fächerkombination

Cité des Jeunes A.-M.-Sormany Edmundston New Brunswick
Lena und die gesamte Cité des Jeunes A.-M.-Sormany in Edmundston

Lena besucht die 12. Jahrgangsstufe – den Abschlussjahrgang – ihrer kanadischen Schule und ist vom dortigen Schulsystem begeistert: „Die Schule ist hier ein wenig anders als in Deutschland und macht sogar manchmal viel mehr Spaß als zuhause“, schwärmt sie. „Ich besuche den Abschlussjahrgang das gesamte Jahr und werde somit nochmal eine Schule abschließen.“ 

 

Lena hat jeden Tag eine Stunde Sport, woran sie sich erst gewöhnen musste. Außerdem besucht sie die Fächer Französisch, Mathe enrichi (vergleichbar mit dem Mathe-Leistungskurs in Deutschland), Chemie und kanadische Geschichte. Im kommenden Semester ändert sich ihre Fächerkombination noch einmal in Mathe enrichi, Création musicale, Leadership-Kurs, Einführung in die Programmierung und Biologie (Anatomie). 

 

Besonders begeistert ist Lena momentan von kanadischer Geschichte: „Als ich angekommen bin, war mein Wissen dazu relativ begrenzt“, berichtet sie. „Aber das Fach ist superspannend. Vor allem die Entwicklung der französischen Siedlungen hier – es ist toll, mit lokalem Bezug zu lernen.“

 

Lenas Lehrer sprechen französisch und das sehr schnell, außerdem sprechen einige sogar ein wenig Brayon – einen lokalen Dialekt. „Ich war überrascht, dass ich doch schon von Anfang an eigentlich viel verstanden habe“, erzählt sie. „Ich musste zwar höllisch aufpassen, um ja alles zu verstehen aber es klappte gut.“ Mittlerweile hat sich die 18-Jährige schon an die Sprache und die vielen neuen Vokabeln gewöhnt – nur falls jemand einen starken Akzent hat, macht ihr das noch zu schaffen. 


Die Schule

Cité des Jeunes A.-M.-Sormany

300 Rue Martin, Edmundston, NB E3V 2N6
www.citedesjeunes.ca

 

1.000 Schüler in den Klassen 9 bis 12

davon sind insgesamt fünf Austauschschüler: zwei Schüler aus Deutschland, zwei Schüler aus Mexiko und eine Schülerin aus Italien.
 

Schulprofile, Kurse und viele weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/New_Brunswick/



La semaine de la diversité célébrée à la Cité des Jeunes A.-M.-Sormany
La semaine de la diversité célébrée à la Cité des Jeunes A.-M.-Sormany

Zur Woche der Akzeptanz (La semaine de la diversité), die gerade in Lenas Schule stattfand, wurden in der Cafeteria immer wieder Musikstücke in den Sprachen der internationalen Schüler gespielt und die Gastschüler hatten alle eine typische Speise zum Probieren mitgebracht. Mit einer anderen deutschen Austauschschülerin hatte Lena dafür Vanillekipferl gebacken. „Als uns die Kanadier nach dem Namen der Plätzchen gefragt haben, mussten sie ganz schön lachen und sind an der Aussprache fast verzweifelt“, erzählt sie. „Gut angekommen sind sie aber trotzdem. Nach nur einer Stunde war von unseren 200 Kipferln kein einziger mehr übrig.“ 

 

Nach der Schule geht Lena dienstags abends zu einer Tanzgruppe: „Dort tanzen wir internationale Tänze“, erzählt sie. „Letztens zum Beispiel eine Écossaise.“ Dieser Tanz kommt aus dem Schottischen und wurde früher mit dem Dudelsack begleitet. Ende Mai hat Lena mit den anderen Teilnehmern die Abschlussvorführung. „Danach habe ich dann noch eineinhalb Stunden Tango argentino“, erzählt Lena weiter. „Besonders wegen diesem Unterricht bin ich zu meiner Tanzgruppe gekommen.“ Mit den „Danseurs du Madawaska“ führt sie das Paartanzen fort, was sie in Deutschland vor fast einem Jahr angefangen hatte.

 

Und Lena ist nicht nur deshalb auch weiterhin gut eingespannt: Nach Weihnachten beginnt die Vorbereitung auf die Show der Abschlussklassen, dafür wird sie lustige Sketche einstudieren. „Außerdem machen ich bei der Arbeit für das Jahrbuch mit.“

 

Doch nun wird erst einmal Weihnachten gefeiert und die ganze Gastfamilie kommt zusammen – dann sieht Lena auch die weiter entfernt lebenden Verwandten wieder. „Das wird ein großes verrücktes Familienfest“, ist sich Lena sicher. An ihre eigene Familie hat sie auch ein Weihnachtspaket abgeschickt – ihre Eltern und ihr Bruder bekommen eine Kleinigkeit und alle Freunde, Verwandte und Bekannte eine Postkarte mit Weihnachtsgrüßen. 

 

Wie verbringen die anderen Gastschüler das Weihnachtsfest? Weitere Berichte rund um die besinnlichen Tage in Kanada gibt es bald hier auf dem Kanadablog.