Gruseltage in Kanada

Janina und Merit feiern Halloween

Am Abend des 31. Oktober werden auch hierzulande immer öfter Kinder zu Gespenstern, Skeletten, Vampiren oder Hexen – Halloween, der Abend vor Allerheiligen hat sein ganz eigenes Brauchtum bekommen. Viel weiter verbreitet ist das gruselige Fest allerdings in den USA und auch in Kanada – hier wird Halloween oft umfassend zelebriert, nicht nur mit geschnitzten Kürbissen. Auch die Gastschülerinnen und -schüler, die mit Breidenbach Education in Kanada sind, haben den gruseligen Feiertag miterlebt und jede Menge Spaß gehabt. 

Janinas Halloween-Party
Janinas Halloween-Party

Janina kommt aus der Nähe von Düsseldorf und hat als Rheinländerin natürlich ein Herz für den Karneval, deshalb merkt sie an: „Während Halloween hier in Nanaimo habe ich mich schon immer wieder an Karneval erinnert. Man muss sich auch gar nicht gruselig verkleiden, jeder kommt einfach irgendwie verkleidet – auch zur Schule.“ Schon Tage vorher hat sich die 18-Jährige darauf gefreut und sich auch selbst ein schönes Kostüm ausgesucht. „Ich wollte nicht soviel Geld ausgeben, deshalb habe ich nur einen Umhang, Teufelshörner und einen Teufelsstab gekauft.“ 

 

Der 31. Oktober fiel auf einen Montag und in Janinas Schule waren viele Schüler verkleidet. In der Mittagspause gab es dann sogar eine Parade, bei der jeder mitmachen konnte: „Man wurde aufgerufen und musste auf die Bühne kommen, dann wurden die Kostüme bewertet“, erzählt Janina. Zwei Schüler hatten sich besonders viel Mühe gegeben und teilten sich den ersten Platz. „Der eine hatte eine wirklich kreative und aufwändige Verkleidung: Sie war zweigeteilt, auf der einen Seite der griechische Dichter Homer, auf der anderen Seite die Zeichentrickfigur Homer Simpson – das war schon echt klasse. Der andere Gewinner hatte sich als das Getränk Frappuccino verkleidet.“ 

Auch während des Unterrichts machte sich die Halloween-Stimmung bemerkbar. „Die Lehrer waren lockerer als sonst und der Unterricht war auch eher spielerisch“, findet Janina. So spielte die 18-Jährige während ihrem Theaterproduktionskurs das Spiel „Murder in the Dark“ und der Chemielehrer überraschte seine Schüler mit einem spannenden Experiment.  

 

Nach der Schule machte Janina viele Fotos von sich und ihren Freunden, immerhin war ein „richtiges“ Halloween schon etwas ganz Besonderes. „Das werde ich in dieser Form nicht noch einmal erleben“, ist sich die 18-Jährige sicher. Als sie dann am Nachmittag nach Hause kam, ging es den Kürbissen an den Kragen. Janina und ihre Gastfamilie höhlten sie aus und schnitzten sie zu gruseligen Fratzen. „Das habe ich lange nicht gemacht, es war richtig lustig und hier machen das ja fast alle“, erinnert sich Janina. 

 

Später ging es dann für Janina und ihre Freunde noch einmal auf die Straße. Obwohl das „Trick or Treating“ eigentlich eine Tradition für Kinder ist, haben auch viele Jugendliche und Erwachsene großen Spaß daran. „Wir sind von Tür zu Tür gelaufen und haben ein frohes Halloween gewünscht und wir haben jede Menge Süßigkeiten bekommen.“ Schon von weitem konnte die Gruppe erkennen, ob sie klingeln konnten oder nicht: „Alle waren vorbereitet“, erklärt Janina. „Wir wussten, wenn Licht brennt, durften wir klingeln und dann haben sich die Leute auch gefreut.“ Die Straßen waren gut gefüllt mit verkleideten Kindern und Jugendlichen, auch als Janina wieder zuhause bei ihrer Gastfamilie war, klingelten immer wieder kleine Halloween-Gespenster. Doch eines ist für Janina klar: „Karneval ist noch schöner als Halloween!“

Und auch Merit, die bei ihrer Gastfamilie in Guelph lebt, hat das gruselige Fest genossen. Schon Wochen vor Halloween begann ihre Familie das Haus zu dekorieren. Außerdem wurde für den Abend eine Party geplant und es sollte viele Horrorfilme geben. „Meine Gastfamilie liebt Halloween“, erklärt die 15-Jährige. „Ich hatte schon ein wenig Angst vor dem Tag, denn so habe ich das noch nie erlebt.“ Bei jedem Besuch der örtlichen Mall stürmten die Familienmitglieder den Halloween-Store, dort gab es alles rund um das gruselige Fest: bewegliche Puppen, Dekomaterial, Lichterketten und vieles Mehr. „Schreckhafte Leute wie mich kann man mit diesen Puppen ganz schön ärgern“, lacht Merit. „Meine Gastschwestern haben das natürlich immer voll ausgenutzt, bis ich aus dem Laden gerannt bin.“

 

Als der große Tag dann gekommen war, war Merits Angst wie weggeblasen: „Es war ziemlich cool, da Halloween in Kanada viel mehr gefeiert wird als bei uns“, erklärt sie. „In der Schule waren fast alle verkleidet und in der Mittagspause gab es Spiele und wir konnten sogar mit Torten auf unsere Lehrer werfen.“ Nach der Schule ging es nach Hause und abends hatte Merit dann „Türdienst“ und verteilte jede Menge Süßigkeiten. Nach einer Stunde zog sie dann aber auch selbst noch einmal um die Häuser. „Wir haben so viele Süßigkeiten bekommen und alle Häuser waren toll dekoriert, manche auch richtig als Schreckenshäuser – eine Garage war zum Beispiel mit Planen verhängt und alles war voll mit Kunstblut“, beschreibt Merit. „Danach ging es heim zum Horrorfilm schauen. Es war eine total lustige Zeit und es kam mir vor als sei Halloween hier fast wichtiger als Weihnachten.“

Wie es für Merit und Janina und die anderen Gastschüler von Breidenbach Education in Kanada weitergeht, erfahrt ihr hier auf dem Kanadablog.