Hey, mein Name ist Line und ich habe mein Auslandsjahr 2022/2023 in Canmore, Alberta verbracht.
Ich hatte eine unglaublich schöne und unvergessliche Zeit dort und würde gerne etwas von meinen Erfahrungen und Erinnerungen von meinem Jahr in Kanada berichten.
Für mich ging es am 26. August 2022 los und ich war natürlich total aufgeregt. Ich bin alleine von Hamburg nach Frankfurt geflogen und habe dann dort einige andere Austauschschüler getroffen. Mein Flug lief wie geplant und ich bin dann nachmittags in Calgary am Flughafen gelandet, wo wir erst begrüßt wurden und eine Gruppe anderer Austauschschüler getroffen haben und dann mit einen gelben, typischen Schulbus abgeholt, und nach Canmore oder Banff gebracht wurden. Mein Gastvater hat auf dem Parkplatz der Schule schon auf mich gewartet und mich abgeholt.
Mein erstes Wochenende dort war sehr aufregend und ich habe schon direkt am zweiten Abend gleich vier Bären auf einmal gesehen, was für mich ein Erlebnis war, was ich nie vergessen werde!
In der ersten Woche hatte ich ein paar richtig schöne Sommertage und bin mit einigen Freunden zum See gegangen oder abends mit dem Fahrrad durch Canmore gefahren. Ich habe mich super schnell in
meiner Gastfamilie, dem Ort und der Schule eingelebt und schnell Freunde gefunden, mit denen ich auch noch jetzt in engem Kontakt stehe.
Die Community an der Schule hat es einem wirklich nicht schwer gemacht sich dort wohl zu fühlen und insgesamt hat man sich in Canmore sehr schnell zurecht gefunden, jeder war super hilfsbereit und gastfreundlich und ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich eine unvergessliche Zeit haben werde. Diese hatte ich auch definitiv mit über 50 Ski Tagen, vielen super schönen Wanderungen und tollen Ausflügen mit meiner Gastfamilie, meinen Freunden und dem Austauschprogramm. Ich werde mich immer wieder gerne an diese Zeit erinnern und habe in Kanada ein zweites zu Hause gefunden, mit einer unglaublich tollen Gastfamilie und Freunden fürs Leben!
Mein Name ist Paula, ich bin 15 Jahre alt und lebe in Deutschland. Vor zehn Monaten begann meine Reise nach Kanada. Obwohl meine Familie und ich mein Auslandsjahr schon seit mehreren Monaten geplant hatten, ist mir erst am Flughafen wirklich klar geworden wie groß dieser Schritt ist, und dass ich meine Familie jetzt ein halbes Jahr nicht mehr sehen würde. Daher war der Abschied am Flughafen sehr emotional und auf dem Flug floss bei mir die ein oder andere Träne. Als ich in Calgary gelandet bin und auf meinen Anschlussflug gewartet habe, überwog aber schon die Vorfreude auf meine Zeit in Kanada. Mir hat auch sehr geholfen, dass ich nicht alleine geflogen bin sondern andere Austauschschüler von Breidenbach auf dem Flug mit dabei waren.
Am Flughafen in Kelowna hat mich meine Gastfamilie mit einem selbstgemalten Plakat empfangen. Ich hatten mit ihnen bereits vorher via ZOOM telefoniert, so dass ich sie vorab kennenlernen konnte. Ich wurde von ihnen mit offenen Armen empfangen und in der Zeit, in der ich bei ihnen gelebt habe, sind Amanda, Joe und ihre Tochter Violet für mich zu einer zweiten Familie geworden.
Obwohl ich nun seit fünf Monaten wieder zuhause bin, habe ich immer noch regelmäßig Kontakt mit ihnen. Wir haben viel zusammen unternommen. In den warmen Monaten ging es zum Wasserski auf den White Lake, zum Stand-Up-Paddeling auf dem Kalamalka See und zum Wandern in die Berge. Sobald der Schnee fiel, und davon hatten wir jede Menge, ging es zum Skifahren auf den Silver Star. Es gab auch Tage, an denen wir zu faul waren und es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht haben um fernzusehen oder Spiele zu spielen. Ausflüge zu Verwandten haben mich durch die kanadischen Rockies bis nach Calgary gebracht.
Vernon ist sicherlich nicht die größte und schönste Stadt Kanadas und definitiv auch kein Shopping-Paradies. Vernon und der Vorort Coldstream, in dem in gewohnt habe, sind aber kompakt und man kann fast alles gut mit Bus oder Fahrrad erreichen. Somit hat mich niemand chauffieren müssen. Ich konnte selbständig meine Freunde treffen und mit ihnen am Strand des Kalamaka Sees baden gehen.
Meine Schule war die Kalamalka Secondary School, die nicht besonders weit von dem Haus meiner Gastfamilie entfernt lag. Mit dem Fahrrad meiner Gastmutter, das ich mir ausleihen durfte, bin ich im Sommer zur Schule geradelt. Im Winter, wann immer es bitter kalt wurde, haben meine Gasteltern mich auch zur Schule gefahren.
An meinem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt. Es hat einige Tage gedauert bis ich genau wusste wo meine Klassenräume sind, und dass obwohl die Schule nicht besonders groß war. Ich hatte die vier Fächer Englisch, Mathematik, Sport und Fotografie gewählt. Da sich aber der Stundenplan praktisch jeden Tag wiederholte, wurde die Fächerpalette nach einem halben Jahr langweilig. Anfangs hatte ich auch die Sorge, dass ich keine Freunde finden würde. Diese Sorge war aber total unberechtigt, da alle super lieb und nett zu mir waren und ich sehr schnell sowohl internationale als auch kanadische Freunde gefunden habe, mit denen ich nach der Schule schöne Zeiten verbracht habe.
Gegen Weihnachten kam dann die Zeit, in der ich etwas Heimweh bekommen habe. Wegen der Ferien musste ich morgens nicht in die Schule und viele meiner Freunde waren verreist. Somit hatte ich zu viel Leerlauf und bin ins Grübeln gekommen. Das Weihnachtsfest mit meiner kanadischen Familie am 25. morgens und nicht am 24. abends war anders, aber trotzdem stimmungsvoll, gemütlich und sehr schön.
Leider gingen die fünf Monate viel zu schnell vorbei. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meiner Gastschwester fiel mir sehr schwer. Auf dem Weg zum Flughafen und auf dem Flug nach Deutschland hab ich zur Freude meines Vater, der mich abgeholt hat, ordentlich geflennt. Es fiel mir sehr viel schwerer Kanada zu verlassen als Deutschland. Kanada ist super. Da will ich wieder hin!
Hohe Nadelbäume in dunkelgrün, lange Highways, kleine Städte und eine weite Sicht bis über den Pazifik bis zu den Bergen. So stellt man sich die Ostküste von Vancouver Island vor und genauso beschreibe ich Vancouver Island jedes Mal, wenn jemand mich nach meinem Auslandsjahr in Kanada fragt.
Ich bin Paulina, 16 Jahre alt und habe 10 Monate in der viertgrößten Stadt auf Vancouver Island verbracht. Campbell River ist mit 30.000 Einwohnern definitiv keine große Stadt und im Vergleich zu meiner Heimatstadt Berlin alles andere als belebt. Trotz dessen ist Campbell River mir über meine Zeit in Kanada ans Herz gewachsen, womit ich anfangs gar nicht gerechnet hätte.
Nachdem ich mich für Breidenbach Education, als Kanadaspezialisten, entschieden hatte, hatte ich meine ersten Gespräche bezüglich meines Placements.
Als mir Campbell River vorgeschlagen wurde, war ich erstmal nicht sehr überzeugt. Eine kleine Stadt mitten auf Vancouver Island, einem Ort der eigentlich nicht sehr bekannt für Skifahren, Fußball und andere sportliche Aktivitäten ist? Ich war skeptisch. Nach einigen Nachforschungen allerdings, konnte ich schnell mehr herausfinden und war am Ende dann doch sehr überzeugt mit Campbell River ein passendes Placement bekommen zu haben.
Ich lebte zusammen mit einer weiteren Austauschschülerin aus Taiwan, unserem Hund Rex und meiner Gastmutter. Meine Gastmutter und ich haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Wir haben viel zusammen unternommen, unter anderem auch Wanderungen, sogar mit Schneeschuhen.
Hallo! Ich war 2022/23 für zehn Monate in Campbell River auf Vancouver Island und es war definitiv die beste Zeit meines Lebens und davon möchte ich Dir jetzt mehr erzählen.
Breidenbach Education als meine Organisation zu wählen, war definitiv die richtige Entscheidung. Anfangs wusste ich noch gar nicht so richtig, wo genau ich hinwollte, aber ich wurde super beraten und habe mich dann letztendlich für die Timberline Secondary School in Campbell River entschieden, da diese eine sehr breite Fächerauswahl hat und Campbell River einfach schön liegt. Im Juni war ich auf dem Vorbereitungsseminar von Breidenbach, welchesmir viel Sicherheit gegeben hat, da alles zum Thema Flug, study permit, Schule, etc. besprochen wurde. Meine Gastfamilie bekam ich Mitte Juli, also eineinhalb Monate vor meinem Abflug und wir haben dann einige Nachrichten ausgetauscht.
Am 29. August ging es dann endlich los nach Kanada. Mein Koffer war mit 22.7 Kilogramm auch voll bepackt und ich war natürlich extrem aufgeregt, weswegen mir der Abschied von meiner Familie gar nicht so schwer fiel. Nach einer sehr langen Reise, war ich dann endlich da und bin auch direkt ins Bett gefallen. An meinem ersten Tag hat meine Gastmutter mich in Campbell River herumgefahren und mir alles gezeigt und ich habe dann auch zum ersten Mal Tim Hortons probiert (große Empfehlung!). Meine ersten paar Tage sind wirklich wie im Fluge vergangen und dann fing Schule auch auf einmal an. Mein Schultag fing um 8:55 Uhr an und endete um 3:05 Uhr. Da ich keine Fächer belegen musste, hatte ich sehr viele „Electives“, wie beispielsweise Woodworking, Psychology und Ceramics. Schule in Kanada war eins meiner Highlights, ich habe es wirklich geliebt.
Kaum zu glauben, dass ich vor 10 Monaten noch solchen Respekt davor hatte, allein ins Ausland zu gehen. Denn jetzt sind die 10 Monate schon rum und ich bin wieder in zuhause.
Ich habe mein Auslandsjahr in Kingston, Ontario verbracht. Kingston ist eine Stadt mit ca. 120.000 Einwohnern, die ungefähr 3 Stunden von Toronto entfernt liegt. Ich hätte mir keine bessere Stadt für mein Auslandsjahr vorstellen können. Sie war das perfekte Zusammenspiel zwischen Stadt und Natur.
Meine Gastfamilie bestand aus meinen Gasteltern, einer Gastschwester (10 Jahre) und einem Gastbruder (8 Jahre). Nach einer langen Reise bin ich damals sehr spät bei meiner Gastfamilie angekommen und war sehr erschöpft, daher bin ich auch direkt schlafen gegangen. Am nächsten Tag hat sich meine Gastmutter extra frei genommen, um mir mein Zuhause für die nächsten 10 Monate zu zeigen und mich kennenzulernen. Ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt. Die ersten beiden Wochenenden sind wir campen gegangen. Anfangs war ich noch etwas überfordert mit der Situation, denn meine Gastfamilie war zudem Zeitpunkt ja noch recht fremd. Zurückblickend denke ich, dass es gut war, direkt auf so engem Raum zusammenzuleben. Dadurch konnten wir uns gleich direkt sehr intensiv kennenlernen.
Rund 130 Schülerinnen und Schüler voller Vorfreude und vielen Fragen trafen sich Mitte Juni bei den Vorbereitungsseminaren zum Auslandsjahr in Kanada von Breidenbach Education in Hamburg und Stuttgart, um sich auf ihren Schulaufenthalt vorzubereiten und um erste Kontakte untereinander zu knüpfen.
Die Spannung war am Anfang des Tages groß. Nach einem ersten Kennenlernspiel in kleinen Gruppen ging's los mit vielen Daten und Fakten zu den Einreisebestimmungen in Kanada. Was gehört in den Koffer? Was darf nicht mitgenommen werden nach Kanada? Wie verhalte ich mich bei der Einreise am Flughafen? Eine offene Diskussionsrunde und ein lockeres Rollenspiel halfen bei der Verinnerlichung des Gelernten.
Bei einem Pausensnack konnten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss auf den weitläufigen Parkflächen der Veranstaltungsorte erste Kontakte untereinander knüpfen. Schnell hatte sich die erste Aufregung gelegt und es war schön zu sehen, wie intensiv sich die Teilnehmer mit ihrem Auslandsaufenthalt auseinandersetzten.
Dann ging es in getrennten Gruppen weiter mit dem Thema „Leben in der Gastfamilie“ bzw. „Leben im Internat“. Für beide Gruppen gleichermaßen ging es dabei um den Einblick in den Alltag im Internat bzw. in der Gastfamilie. Wie schaffe ich es, mich schnell zu integrieren und mich an die neuen Lebensumstände unkompliziert anzupassen? Wie finde ich Freunde? Welche Regeln sind zu beachten?
Bei schönstem Sommerwetter fand das ausgiebige Mittagessen auf der Terrasse statt, wo sich die Teilnehmer noch näher kennenlernten und Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihres Auslandsaufenthalts herausfanden. Das Highlight in Hamburg war natürlich wieder das Breidenbach BBQ.
Ich heiße Christa, bin 15 Jahre alt und habe die letzten fünf Monate (Januar bis Juni 2022) in Kingston, Ontario verbracht. Die Stadt hat ungefähr 120.000 Einwohner (ca. viermal so groß wie meine Heimatstadt), liegt direkt am Lake Ontario und hat eine sehr nette Innenstadt, in der ich viele meiner Wochenenden mit Freunden verbracht habe.
Und dann mal los:
Die Ankunft in Kanada und meiner Gastfamilie war für mich etwas holprig. Ich kam dort im Januar an, als Corona gerade ein ziemlich großes Thema war und musste mich gleich in Quarantäne begeben, bis die PCR-Tests ausgewertet waren, was leider ziemlich lange gedauert hat. Außerdem mussten meine Gasteltern schon ab meinem zweiten Tag arbeiten. Meine 22-jährige Gastschwester hatte sehr viel mit ihrem Onlinestudium zu tun und konnte sich nicht viel um mich kümmern, hat aber ihr Bestes gegeben, um zumindest mit mir Mittag zu essen und mich kennenzulernen. Erschwerend für mich war auch der Umstand, dass im Haus gerade das gesamte Erdgeschoss renoviert wurde, wodurch wir keine Küche hatten. Ich komme aus einer absoluten Teetrinkerfamilie und konnte mir keinen Tee kochen, sondern musste gechlortes Wasser, wie es in Kanada aus der Leitung kommt, trinken, was schon sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ich war immer froh, wenn mir Tee mitgebracht wurde. Meine Gastfamilie war aber zum Glück sehr verständnisvoll und sie haben mir auch ein Treffen mit der deutschen Gastschülerin einer befreundeten Familie organisiert, was mir sehr geholfen hat mein Heimweh in den Griff zu bekommen.
Richtig Aufleben konnte ich eine Woche nach meiner Ankunft, als ich in die Schule durfte und dadurch endlich Kanadier in meinem Alter kennenlernte. Im ersten Quadmester (ein halbes Semester, eingeführt dank Corona, was zu nur zwei Unterrichtsfächer pro Tag, anstatt vier, führt) hatte ich Mathe (zuerst Grade 11 College, war für mich als bayerische Zehntklässlerin viel zu einfach, bin dann aber ins Grade 11 University gewechselt) und Vocals. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, wobei es schon echt anstrengend sein kann 2,5h ein einziges Fach zu haben. In jedem meiner Kurse waren jeweils zwei Mädchen aus meiner Freundesgruppe, die ich bereits in den ersten Tagen gefunden habe. Vocals hat mir sehr geholfen mich stimmlich, aber auch persönlich, weiterzuentwickeln. Wir mussten ein paar Lieder Solo vortragen, was sehr beängstigend sein kann. Meine Lehrerin hat aber ihr Bestes gegeben, um es uns einfacher zu machen. Sie hat Spiele gespielt, damit wir uns kennenlernen und grundsätzlich versucht für eine spaßige Umgebung zu sorgen, wofür auch meine Mitschüler immer gut waren. Die Künstler sind einfach immer eine lustige Truppe. Zum Abschluss gab es dann auch ein Konzert, während dem ich leider Corona hatte und nicht mit auftreten konnte, aber immerhin über Teams zusehen durfte. Da es so etwas an meiner deutschen Schule in dieser Form nicht gibt, war ich sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Außerdem konnte ich mit dem Video eines spontanen Auftritts mit einem Lied, das ich während meiner Zeit in der Vocals Class gesungen habe, meinen Großvater sehr glücklich machen, der es seitdem immer wieder anschaut, was mich natürlich auch sehr freut.
Im zweiten Quadmester habe ich dann Englisch und sogenannte Outdoor Education gehabt. Ich fand es gut im Englischunterricht gewesen zu sein, da in Kanada, im Gegensatz zum deutschen Deutschunterricht, auch immer die größeren Zusammenhänge und weiterführende Gedanken von der Lehrkraft erläutert werden und nicht einfach nur erwartet wird, dass man alles selbst begreift. Outdoor Ed hat mich, wie Vocals, dann wieder in einem positiven Sinn herausgefordert. Während des Kurses habe ich alles gelernt, was man können muss, um sicher und verantwortungsvoll Campen und Kanufahren zu gehen. Als Highlight des Kurses (und auch meines Aufenthaltes in Kanada) haben wir dann einen viertägigen Trip nach Algonquin, einen nahegelegenen Nationalpark, gemacht, bei dem wir Schüler in Zehnergruppen aufgeteilt wurden und dann, im Prinzip ohne Einmischung der Lehrer, zeigen konnten, was wir gelernt haben. Der Trip war körperlich anstrengend, aber machbar und es hat unglaublich viel Spaß gemacht in Kanadas unberührter Natur Kanu zu fahren. Wir haben sogar ein paar wild lebende Tiere gesehen, darunter auch eine Moose (kanadischer Elch).
Abgesehen vom Unterricht, der dann doch ein wenig anders ist als der Deutsche, hatte ich viele andere schöne Erlebnisse. Meine Gastfamilie hat mit mir Toronto, Ottawa und sogar die Niagarafälle besichtigt, was alles sehr beeindruckend war. Außerdem habe ich an der Schule weiterhin Leichtathletik machen können und war erfolgreich bei drei Wettkämpfen dabei mit Teilnehmern aus immer größer werdenden Bezirken. Außerdem war ich Mitglied der Schulband, die zusammen mit der Vocals Class und den Tanzgruppen an der Schule eine Arts Night veranstalteten. Wir hatten sogar einen kleinen Auftritt in Canada’s Wonderland, einem riesigen Freizeitpark in Toronto, und durften dann den ganzen restlichen Tag dort verbringen.
Ich bin sehr stolz, dass ich alle Herausforderungen gemeistert habe und kann auf jeden Fall nur weiterempfehlen einen Auslandsaufenthalt zu machen, um sich sprachlich, persönlich und kulturell weiterzuentwickeln. Andere Formen des Unterrichts mitzuerleben hat meinen Blick auf Schule geweitet und vor allem viele neue nette Leute kennenzulernen ist unvergesslich!
Ich war von September bis Dezember 2021 für vier Monate am Pickering College in Ontario. Das Internat liegt etwa eine Stunde von Toronto entfernt in einer sehr schönen Kleinstadt.
In der 9. Klasse war an meiner deutschen Schule eigentlich ein Englandaustausch und in der 10. Klasse ein USA-Austausch geplant. Beides ist leider wegen Corona ausgefallen. Da ich aber unbedingt mehrere Monate in einem englischsprachigen Ausland verbringen wollte, bin ich auf die Idee gekommen, einen High School-Aufenthalt in Kanada zu planen.
Breidenbach hatte als reiner Kanadaspezialist die meiste Auswahl an Schulen und auch die Vorbereitung in Deutschland und Betreuung vor Ort in Kanada hat mir sehr gut gefallen.
Ich bin gemeinsam mit einer weiteren Schülerin von Breidenbach Education zu meinem Internat angereist. Wegen Corona wurden wir vom Internat die ersten Tage in einem Quarantänehotel untergebracht. Ich hatte dort ein Einzelzimmer und war froh, dass ich erst einmal meinen Jetlag ausschlafen konnte, bevor die Schule losging.
Im Internat wurden wir sehr herzlich empfangen. Zu Beginn gab es einige Teambuilding-Events und es fiel allen sehr leicht, Freundschaften zu schließen. Die meisten Schüler:innen im Internat waren internationale Gastschüler:innen. Ich hatte im Boarding eine sehr enge Freundschaft mit einer Mexikanerin geschlossen. Die Kanadier:innen leben i. d. R. in ihren Familien in der Umgebung und besuchen die Tagesschule. Dort habe ich auch eine sehr gute kanadische Freundin gefunden, die ich öfter zuhause besucht habe.
Am Pickering College habe ich an einem Programm teilgenommen, bei dem besonders viele Ausflüge organisiert werden. Obwohl das durch Corona etwas eingeschränkt war, wurden Ausflüge zu den Niagara-Fällen, zur Eisbahn in Toronto und an Halloween in ein Gruselhaus unternommen. Mein schönstes Erlebnis war aber ein feierliches Christmas Bankett, das kurz vor Weihnachten im Speisesaal stattgefunden hat. Wir haben uns alle festlich angezogen und wurden mit mehreren Gängen richtig toll verwöhnt.
Ich war ab September 2021 für ein halbes Jahr am Gilbert Plains Collegiate. Die Schule liegt sehr ländlich in der Gemeinde Parkland Region in Manitoba.
Mein älterer Bruder war für ein halbes Jahr in Neuseeland und ich wollte auf jeden Fall auch ein High School-Aufenthalt in einem englischsprachigen Land erleben. Wichtig war mir, dass ich dort einen kalten Winter kennenlernen kann. Das war toll, wir hatten tatsächlich Temperaturen bis zu – 30 Grad.
Breidenbach Education als kleine Organisation, die nur auf Kanada spezialisiert ist, hat mir gut gefallen. Bei dem eintägigen Vorbereitungsseminar, einige Wochen vor meiner Abreise, hatte ich schone viele andere Gastschüler:innen kennengelernt und wir sind in einer kleinen Gruppe mit vier Mädchen, die auch in meinem Schuldistrikt an unterschiedlichen Schulen angemeldet waren, gemeinsam nach Kanada geflogen. Es gab eine genaue Anleitung von Breidenbach und die Anreise war leichter als erwartet.
Am Gilbert Plains Collegiate gibt es nur 55 Schüler:innen insgesamt. Ich war die einzige internationale Gastschülerin dort. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. An einer so kleinen Schule geht es sehr familiär zu und jeder kennt jeden. Alle Lehrer:innen sind dort sehr freundlich und es herrscht immer eine entspannte Stimmung. In der Schule gibt es Mikrowellen, so dass die Schüler:innen das Essen von zuhause mitbringen können. Das war toll und praktisch!
Sprachliche Probleme gab es nicht. Natürlich dauerte es einige Wochen bis ich nicht mehr überlegen musste, was ich sagen will. Dann gab es eine kurze Phase, wo ich Englisch und Deutsch vermischt habe und es so aussah, als ob ich wieder schlechter Englisch sprechen würde als am Anfang. Das war aber nur eine kurze Phase und lag daran, dass ich nicht mehr die einzelnen Worte übersetzt hatte beim Sprechen. Danach habe ich sehr fließend und ohne Probleme auf Englisch gesprochen.
Ich hatte auch keine Probleme dem Unterricht zu folgen. Im Fach Biologie konnte ich sogar eine Klasse überspringen. Von den Lehrer:innen gibt es deutlich mehr Hilfestellung in allen Fächern, als in Deutschland und es wird viel Wert darauf gelegt, dass alle Schüler:innen den Stoff verstanden haben, bevor das nächste Thema begonnen wird.
Jede Schüler:in wählt vier Fächer, die für ein Halbjahr unterrichtet werden. Ich hatte Mathe, Bio, Fotografie und „Vision“ (very important stuff that you obviously need) gewählt. In Vision ging es darum, sich einen Karriereweg -bei mir war es Filmproduction - auszudenken und diesen vollständig zu planen (welchen Abschluss, welche Ausbildung…). Das war spannend. In Kanada gibt es viel mehr Fächer, die einen auch persönlich weiterbringen.
Der Mountain View Schuldistrikt organisiert jeden Monat für alle internationalen Gastschüler:innen gemeinsame Aktivitäten, wie Skifahren und Bowlen. Wir waren eine Gruppe von 20-30 Gastschüler:innen aus Südamerika, Kolumbien, Mexico, Japan und Dänemark. Es war ein sehr schönes Gruppengemeinschaftsgefühl, alle haben sich untereinander gut verstanden und es wurde ausschließlich Englisch gesprochen.
Meine Gasteltern wohnen sehr ländlich auf einer Farm mit zwei Kühen, zwei Kälbchen und vier Pferden. Sie haben mich sehr herzlich aufgenommen und wir haben ein tolles Verhältnis. Glücklicherweise hatten sie viel Zeit, da im Herbst/Winter die Landwirtschaft pausiert. Mit dem Schulbus bin ich morgens etwa eine halbe Stunde zu meiner Schule gefahren. Für alle anderen Aktivitäten, haben meine Gasteltern immer angeboten, mich zu fahren. Selbst, wenn ich nur in unseren kleinen Ort gegangen bin, den ich sehr leicht zu Fuß erreichen konnte. In Kanada ist es üblich, alle Wege mit dem Auto zu erledigen.
Dass wir auch in diesem Jahr die Teilnehmer unseres Kanada Austausch-Programms zu unseren beiden Vorbereitungsseminaren begrüßen durften, war aufgrund von COVID-19 alles andere als selbstverständlich. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit rund 130 Jugendlichen in Hamburg und Stuttgart zwei intensive Tage erleben durften. Die Schüler waren mit großer Begeisterung bei der Sache und es herrschte eine rundum großartige Stimmung.
Dank durchdachter Abstandsregelungen und einem detaillierten Schutzprotokoll konnten wir auch in diesem Jahr wieder sämtliche Auflagen mehr als erfüllen – ohne dass der dynamische Ablauf des Seminars spürbar darunter gelitten hätte.
Nach einer Begrüßung durch Herrn Woehrle standen als Eisbrecher kleine Gruppenarbeiten mit Vorstellungsrunden auf dem Programm und die Schüler hatten Gelegenheit, sich gegenseitig ein bisschen zu „beschnuppern“. Danach folgten praktische Tipps zu den Reisevorbereitungen und die Schüler erfuhren, welche rechtlichen Bestimmungen es rund um die Flugreise und die Einreise nach Kanada in Corona-Zeiten zu beachten gilt.
Nach einer kurzen Pause erarbeiteten die Teilnehmer Tipps zur raschen Integration. Die zukünftigen Internatsschüler beschäftigten sich in einem weiteren Workshop mit den für diese Schulart spezifischen Abläufen.
Nun folgte ein spannender und interaktiver Impulsvortrag der kanadischen Botschaft, deren Vertreter auch in diesem Jahr auf sehr persönliche und lebhafte Art und Weise den zweiten Teil des Seminars eröffnete. So gab es viele interessante Quick Facts über Kanada und so manches Klischee konnte bestätigt oder in Luft aufgelöst werden.
Nach weiteren praktischen Informationen rund um Geld, Telefon und Internet teilten sich die Jugendlichen erneut auf: Eine Gruppe beriet sich, welches Verhalten innerhalb der Gastfamilie „normal“ ist und wie sich mögliche Probleme oder Konflikte lösen lassen. Eine weitere Gruppe, die sich für den Aufenthalt in einem Internat in Kanada entschieden hatte, erhielt weitere wertvolle Tipps aus erster Hand.
Spannend wird es für die Jugendlichen nicht nur während ihres High School-Jahres, sondern auch nach ihrer Rückkehr: Im Rahmen des Seminars haben sie sich auch intensiv mit dem Kulturschock zurück in der Heimat verfasst.
Kurz vorab, jedes Auslandsjahr ist anders und sollte nicht verglichen, besser oder schlechter gewertet werden als andere, weil man überall unvergessliche Momente erleben kann.
Hiermit möchte ich ein paar Eindrücke und Erlebnisse meinerseits teilen.
Steckbrief | |
Name | Frida |
Schuljahr in Kanada | 2019/2020 |
Aufenthalt | 5 Monate (September - Januar) |
Provinz | Ontario |
District | Simcoe County |
Name der Schule | Innisdale Secondary School |
Klassenstufe | 10 |
Die Weihnachtszeit ist während des Auslandsjahres etwas ganz besonderes. Für manche Jugendliche ist die Zeit schwerer, da sie ihre Familie in Deutschland mehr vermissen als sonst. Für andere ist es eine Freude, die kanadischen Traditionen kennenzulernen und Weihnachten einmal anders zu feiern. Wie in Deutschland gibt es auch in Kanada Weihnachtsmärkte – oftmals auch mit deutschen Spezialitäten. Die Geschenke gibt es meist am Morgen des 25. Dezember. So war es auch bei Chana, die ihr Auslandsjahr in Kanada in der Stadt Kingston am Lake Ontario verbringt.
„Die Weihnachtstage in Kanada waren richtig schön“, verrät die Schülerin. „Bei uns war richtig viel los, denn meine Gastfamilie hat eine riesige Familie, weil mein Gastvater sieben Brüder und eine Schwester hat.“ Gemeinsam mit ihren zwei älteren Gastschwestern, ihren Gasteltern, der Großmutter und ungefähr 20 Cousinen und Cousins wurde dann mehrere Tage durchgefeiert. „Die Familie kam am 22. Dezember bei uns an und am Anfang war es noch ein bisschen komisch, da ich nicht alle so gut kannte“, erinnert sich Chana. „Doch dann wurde es einfach nur gut und ab dem 25. Waren wir alle zusammen unterwegs und haben einfach coole Aktivitäten gemacht.“
Zehn Monate im Ausland? Das war für die 15-jährige Olivia aus der Nähe von Stuttgart eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits wollte sie unbedingt diese Erfahrung machen, andererseits war sie unsicher: „Ich habe mich am Anfang ziemlich schwer mit dem Gedanken getan, so lange weg zu bleiben“, erinnert sie sich. „Zuerst waren auch nur fünf Monate geplant, nun bleibe ich zehn Monate. Ich hatte wirklich Angst vor Heimweh, habe mir solche Sorgen gemacht und mich innerlich drauf eingestellt, Heimweh zu bekommen und dass es eine schlimme Zeit wird.“ Jetzt lebt die Schülerin schon fast vier Monate in Wasaga Beach (Ontario) und fühlt sich sehr wohl: „Ich hatte noch keinmal Heimweh. Ich telefoniere immer wieder mit Eltern und Freunden, aber Heimweh hatte ich noch nie.“
Die Idee, ein Auslandsjahr zu machen, hatte Olivia von anderen Gastschülern. „Ich habe von vielen Leuten gehört, dass sie ein Auslandsjahr machen und dass das so cool sei. Dann habe ich mit
meinem besten Freund darüber geredet und er wollte auch unbedingt weg. Ich wollte auch unbedingt besser Englisch lernen – so war die Entscheidung getroffen.“
Danach informierte sich Olivia im Internet wohin sie gehen könnte. „Amerika stand nicht zur Debatte. Ich fand es dort unsicherer und auch das Schulsystem nicht so toll. Außerdem war schon ein
paarmal in den USA“, erinnert sie sich. „Dann habe ich mich zwischen Neuseeland und Kanada entschieden und da ich die Natur so gerne mag und es ist hier einfach so schön ist - und ich liebe
Schnee – habe ich mich für Kanada entschieden.“ Heute weiß die 15-Jährige, dass ihre Entscheidung richtig war: „Das ist die beste Wahl, die Schulen sind gut, die Menschen sind so nett, die Natur
ist so schön. Im Sommer kann man baden und im Winter kann man Skifahren. Es war einfach die beste Entscheidung.“
Seit Ende August lebt die 15-jährigen Clara aus Unterhaching nun in Halifax. Elf Flugstunden von ihrer Heimatstadt entfernt verbringt Clara in der kanadischen Provinz Nova Scotia ihr Auslandsjahr. Für Kanadablog erzählt sie von ihrer ersten Zeit, der Schule und ihrer Gastfamilie.
Liebe Clara, wie hast du deine Ankunft in Kanada erlebt?
Als ich hier in Halifax angekommen war, hat mich meine Gastfamilie am Flughafen abgeholt. Wir haben auf meine Koffer gewartet und sind dann nach Hause gefahren. Sie haben mir noch ein paar Sachen erklärt, aber es war hier schon nach Mitternacht, also sind wir alle ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen wurden mir ein paar weitere Sachen erklärt (wie Tagesablauf, Hausregeln usw.) und wir sind alle zusammen nach Halifax gefahren und sie haben uns den Hafen und die Stadt angeschaut. In der Woche drauf war ich für die Welcome Week in der Schule und habe mich dort mit allem vertraut gemacht.
Du lebst bei einer Gastfamilie, kannst du ein bisschen was darüber erzählen?
Wir sind insgesamt zu viert. Die beiden Kinder sind schon erwachsen und ausgezogen. Der Sohn studiert an der Westküste und die Tochter wohnt 20 Minuten mit dem Auto entfernt und kommt gelegentlich zum Essen vorbei. Der Vater arbeitet für vier Monate und ist in der Zeit nicht zu Hause, danach kommt er für zwei Monate nach Hause. Die meiste Zeit sind es also nur meine Gastmutter und meine Gastschwester, die auch eine internationale Schülerin an der Sacred Heart School of Halifax ist. Sie kommt aus China und es ist ihr drittes Jahr hier, also kennt sie sich hier mit allem bereits aus und sie hilft mir, wenn ich Fragen habe. Meine Familie wohnt etwa 40 min von der Innenstadt entfernt und meine Gastmutter fährt uns jeden Morgen zur Schule, weil sie in der Nähe meiner Schule arbeitet. Wir gehen unter der Woche am Dienstag zusammen ins Fitnessstudio und am Wochenende gehen wir Wandern in den Hügeln hier oder wir gehen zu Festen, die es hier in der Nähe gibt. Meistens brauche ich aber das gesamte Wochenende, um meine Hausaufgaben zu machen, oder mich auf meine Tests für die kommende Woche vorzubereiten.
Ein Auslandsjahr zu machen ist für viele Jugendliche ein Traum. So auch für den 16-jährigen David aus Frankfurt. Doch wohin sollte es gehen? Vier Länder waren für den Schüler in der engeren Auswahl: England, die USA, Australien und Kanada. „England fand ich aber irgendwie zu nah und bei der USA hatte ich Bedenken wegen der Waffengesetze“, erinnert sich David. „In Australien gibt es zu viele giftige und gefährliche Tiere – bei Kanada hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Und ja – hier ist alles gut. Nur ab und zu taucht mal ein Bär auf dem Campus auf, aber das ist nicht so wild.“
Bären auf dem Campus? Ja, denn seit etwas mehr als zwei Monaten lebt David in Mill Bay, in der Nähe von Victoria in British Columbia. Dort verbringt er sein Auslandsjahr in einem Internat. Die Brentwood College School liegt auf Vancouver Island, ungefähr 40 Kilometer nördlich von Victoria. „Die Schule besteht aus zwei Gebäuden“, erklärt David. „Eins für alle Academics – also zum Beispiel für Physik, Mathe, Englisch und so weiter und eins für Arts. Dort kann man Kurse wie Woodworking, Brentwood Broadcast oder Robotics besuchen.“
Schon bald geht es für die neuen Gastschüler von Breidenbach Education los – das Abenteuer Auslandsjahr Kanada beginnt. So geht es auch der 15-jährigen Clara aus Unterhaching. Aus der Gemeinde mit rund 30.000 Einwohnern südlich von München geht es für die Schülerin Ende August nach Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Ganze zehn Monate wird Clara im Westen Kanadas verbringen.
Wer sie in Halifax erwartet, weiß Clara schon genau: „Meine Gastfamilie ist eine Familie mit zwei erwachsenen Kindern, die nicht mehr zuhause wohnen“, erklärt sie. „Der Sohn ist 26 und die
Tochter ist 28 Jahre alt. Mein Gastvater ist wegen seiner Arbeit nur selten zu Hause, dann aber für einen längeren Zeitraum. Die Mutter arbeitet bei einer kirchlichen Einrichtung in der Nähe
meiner Schule.“
Außerdem wird Clara in Halifax noch eine Gastschwester haben. Veronica ist ebenfalls eine Gastschülerin, kommt aus China und geht auch auf Claras Schule.
Gastschülerin Sonja aus München ist 16 Jahre alt und hat die vergangenen neun Monate in Mount Pearl in der kanadischen Provinz Neufundland verbracht. Nun geht es für die Jugendliche wieder zurück nach Deutschland.
Hallo Sonja, schön, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Gehen wir in Gedanken noch einmal ganz zurück: Wie kam es dazu, dass du ein Auslandsjahr in Kanada gemacht hast?
Ich wollte immer schon ein Auslandsjahr machen. Ich finde es schön, eine andere Kultur kennenzulernen, die Perspektive zu wechseln und natürlich wollte ich auch meine Sprachkenntnisse verbessern. Die USA hat mich nicht angezogen – von Anfang an habe ich zwischen Kanada und Großbritannien hin und her überlegt. Ich war aber schon immer ein großer Kanada-Fan. Die Weite hat mich fasziniert, die verschiedenen Regionen und Provinzen.
Dann hast du dich für Neufundland entschieden...
Genau. Das Team von Breidenbach Education hat mir drei Standorte vorgeschlagen und ich habe mich schnell für Neufundland entschieden. Ich habe gehört, dass das ein bisschen anders ist als der Rest von Kanada. Ich wollte wissen, was das heißt. Die Provinz sollte sehr klein sein und einen skandinavischen Touch haben. Außerdem sollten die Leute in Neufundland noch netter sein als sowieso schon in Kanada. Das Küstenklima am Atlantik hat mich auch total fasziniert. Die Nähe zum Meer ist schön, das macht mich glücklich.
Die 15-jährige Nina aus Duisburg in Nordrhein-Westfalen ist seit August 2018 mit Breidenbach Education in Kanada. Sie besucht eine Schule in West Vancouver, einer Nachbarstadt von Vancouver in British Columbia. Die Stadt liegt direkt an der Westküste am Pazifik. Für Kanadablog.de hat sie in einem Interview über ihr Auslandsjahr Auskunft gegeben.
Liebe Nina, du wirst noch bis Ende Juni in Kanada sein. Kannst du dich noch an die ersten Tage dort erinnern?
Ich bin am 17. August 2018 angekommen, also etwas früher als die meisten Internationals, da ich noch an einer Orientierungswoche meines Schuldistriktes teilgenommen habe. Seit meiner Ankunft hier in Kanada lebe ich in einer "traditionellen" Gastfamile mit Mutter, Vater und zwei Töchtern. Die jüngere Tochter ist in meinem Alter und hat mir viel über das Leben als Teenager in Vancouver beigebracht. Konzerte, Einkaufszentren usw. kannte ich deshalb schon bevor die Schule anfing. Meine ältere Gastschwester ist gerade auf einer Uni in Ontario, ich durfte sie aber in den Winterferien kurz kennenlernen, was das Familienleben praktisch komplettiert hat.
Du fühlst dich also wohl in deiner Gastfamilie?
Ja! Was meine Gasteltern angeht, hat Breidenbach Education mit der Auswahl ganze Arbeit geleistet! Unsere Persönlichkeiten sind zum Glück sehr kompatibel, wir sind alle sehr "laid back" und lachen gerne, auch wenn mal was schiefläuft. Nur zwei Wochen nachdem ich eingezogen war, hat mein Gastvater zum Beispiel unser Abendessen in Flammen gesetzt. Er hat versucht Burritos zu machen, doch als meine Gastmutter nach ihnen schauen wollte, waren die Burritos nur noch eine große Flamme! Wir lachen heute noch über diese Situation!
Am dankbarsten bin ich allerdings für meine mexikanische Gastschwester. Auch sie flog erst am Anfang des Jahres nach Kanada, und wir haben so viele Herausforderungen gemeinsam gemeistert, wie beispielsweise den ersten Tag in der Schule.
Kannst du die Gegend beschreiben, in der du nun gerade lebst?
Die Stadt West Vancouver, in der ich lebe, ist ein Vorort von Vancouver. Sie liegt praktisch zwischen dem Pazifik, den Bergen und der größten und internationalsten Stadt in British Columbia. Das hat den Vorteil, dass auch exotischere Sportarten wie Segeln oder Ski fahren hier günstig zugänglich sind. Beide wurden an meiner Schule auch als Sportclubs angeboten. Auch unabhängig von jeglichen Aktivitäten ist die Aussicht natürlich unglaublich, gerade im Winter. Da erstrecken sich riesige, schneebedeckte Berglandschaften über dem glitzernden Ozean, wirklich unbezahlbar. Mein persönlicher Favorit ist allerdings das Bild von Downtown Vancouver spät am Abend, also atemberaubende Wolkenkratzer hell erleuchtet im Dunkeln.
Was ich auch toll finde, sind die vielen Parks, in denen man sich gemütlich mit Freunden ans Wasser setzen kann, oder auch der "Seawalk", eine Joggingstrecke direkt am Meer. Wenn man mal richtig ausgehen möchte, hat gerade erst ein Kino im Shoppingcenter eröffnet. Das liegt etwa 15 Minuten von meiner Schule entfernt. Zu all diesen Aktivitäten kommt man zum Glück sehr einfach mit Bussen, das ist in Kanada keine Selbstverständlichkeit. Außerdem ist die größte Universität British Columbias, die University of British Columbia, auch nur eine Stunde entfernt. Ich habe dort mit meinen Freunden an einigen Workshops und Vorlesungen teilgenommen, eine Möglichkeit, die ich in Deutschland noch nie hatte.
Während ihrer ersten Woche in Kanada konnte sich die 15-jährige Louisa aus Hamburg nicht vorstellen, fünf Monate zu bleiben. Doch am Ende ihres Auslandssemesters hätte sie gerne noch einmal um ein halbes Jahr verlängert. Nun ist die Gastschülerin wieder zuhause in Deutschland und blickt für Kanadablog.de auf ihre Zeit in British Columbia zurück.
Liebe Louisa, danke, dass du dir Zeit genommen hast. Wir starten gleich rein in dein Kanada-Abenteuer. Wie ging das für dich los?
Mein Abschied aus Deutschland war eigentlich voll ok für mich. Ich hatte eine kleine Abschiedsüberraschungsfeier, bei der ich allen nochmal Tschüss gesagt habe. Und dann kamen meine engsten Freunde und meine Familie mit an den Flughafen, um mich zu verabschieden. Ich glaube, für mich war es nicht so schlimm, ich hab mich einfach auch sehr auf Kanada gefreut. Aber für meine Mama und meinen Papa war das schon sehr schwer. Für mich stand eben einfach die Freude im Vordergrund, weil ich den Kanadaaufenthalt schon eineinhalb Jahre lang geplant hatte und so lange drauf gewartet hatte – da war ich froh, dass es endlich losging.
Normalerweise lebt der 15-jährige Wiktor in Dresden. Doch seit Anfang September 2018 wohnt der Gastschüler nun in der Nähe von Dauphin in der kanadischen Provinz Manitoba. Mit Breidenbach Education hat er sich für ein Auslandsjahr in dieser Provinz
entschieden. Manitoba gehört neben Alberta und Saskatchewan zu den Prärieprovinzen Kanadas.
Dauphin ist eine Kleinstadt mit rund 8000 Einwohnern, die von Feldern und Farmen umsäumt ist. „Ich wohne nicht in der Stadt, sondern ein paar Kilometer westlich, in der Prärie“, erklärt Wiktor.
„Hier werde ich noch bis Ende Juni bleiben.“
„Ich wohne ländlich, in einem Haus mit dazugehöriger Farm“, erklärt Wiktor. „Da ich ursprünglich aus einer Kleinstadt komme, ist es für mich traumhaft.“ Seine Gasteltern Susan und Jason haben vier Kinder: Matthew, Zachary, Steven und Courtney. Gastmutter Susan ist Sekretärin an der DRCSS – Wiktors Schule, Gastvater Jason ist Manager in einem Co-op Home Center. „Wir haben eine Menge Pferde, Maultiere, zwei Esel, Katzen, Enten, zwei Jungbullen sowie ein Kalb, einen Hund und ein Kaninchen“, beschreibt Wiktor sein Umfeld. „Es gibt immer etwas zu tun, aber mir gefällt das. Langeweile kommt nie auf.“
Ein ganzes oder halbes Auslandsjahr in Kanada ist für viele Jugendliche ein großer Traum. Die Herausforderung, sich alleine in einem fremden Land zu behaupten, lockt Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und vielen anderen Nationen. Doch kurz bevor es los geht, wird es dann meist noch einmal spannend. Als es für die 15-jährige Anabel aus Stuttgart an den Abschied ging, konnte sie es gar nicht fassen: Ein halbes Jahr weg aus Deutschland? „In dem Moment war das schon schwer“, erinnert sie sich. „Alle so lange nicht zu sehen – ich war total zwiegespalten. Gleichzeitig habe ich mich nämlich mega gefreut auf alles was auf mich zukommt.“
Nun wohnt die 15-Jährige schon seit Ende Februar in Kingston, Ontario. Die Stadt liegt zwischen Toronto und Montréal und war einst das politische Zentrum der vereinigten Kolonien von Kanada. Sie liegt in der Grenzregion zu den Vereinigten Staaten von Amerika und nahe bei der beliebten kanadischen Urlaubsregion „Thousand Islands“ nach der sogar ein Salatdressing benannt wurde. Dort sieht es ein bisschen aus wie in Skandinavien: Kleine Inseln, Holzhäuser, viel Wasser, wenige Menschen und endloser Wald. Eine tolle Umgebung für Ausflüge.
Der 17-jährige Nils aus Germering in der Nähe von München verbringt ein Auslandsjahr mit Breidenbach Education in Kanada. Schon im August 2018 ist Nils in Guelph (Ontario) angekommen, nun hat er noch etwas über drei Monate in dem beeindruckenden Land. „Am 28.
Juni holt mich mein Vater hier in Guelph ab und wir machen noch drei Wochen Urlaub in Kanada“, freut sich Nils. Guelph ist eine Stadt im Südosten Ontarios, etwa 100 Kilometer von Toronto
entfernt. „Hier besuche ich das GCVI – das Guelph Collegiate Vocational Institiute, eine Schule mit
einer 160-jährigen Geschichte“, erklärt der 17-Jährige. Dort hat der Gastschüler eine ganz besondere schulische Erfahrung gemacht: „Im ersten Semester habe ich an „Beyond Borders“ teilgenommen.
Das ist ein spezielles Programm, an dem Schüler von verschiedenen Schulen teilnehmen können und das im Guelph Youth Music Center stattfindet. Dementsprechend war ich im ersten Halbjahr wenig am
GCVI.“
Beyond Borders bietet den Schülern der zwölften Klasse die Möglichkeit, sich in diesem speziellen Semester auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. „Der Unterricht hier in Kanada und vor allem bei Beyond Borders ist viel mehr auf Augenhöhe und man ist gleichzeitig respektvoller gegenüber den Lehrern. Das liegt wohl auch daran, dass die Themen viel interessanter sind, und dass nur diejenigen beim Programm mitmachen, die es auch wirklich wollen“, schwärmt Nils. „Mr. Parsons, ich würde ihn als den Leiter des Programms bezeichnen, macht außerdem Interviews mit jedem Schüler, um die jeweiligen Ziele für das Jahr herauszufinden, damit diese individuell gefördert werden können.“
Drummondville ist eine 75.000-Einwohner-Stadt im Südosten von Québec. Hier verbringt die 15-jährige Klara aus München ihren Auslandsaufenthalt. Seit Februar lebt Klara nun schon in Drummondville
– abwechselnd im Internat und bei einer Gastfamilie. „Ich bin für fast fünf Monate hier“, erklärt sie. „Mein Leben hier spielt sich halb im Internat und halb bei einer Gastfamilie ab.“
Klaras Gastfamilie, das sind: Marice und Serge und die drei Kinder Louis (9), Elena (6) und Philippe (4). „Das Haus meiner Gastfamilie ist schön und groß und alle Familienmitglieder sind nett“,
erzählt Klara. „Ich fühle mich wirklich wohl.“ Unter der Woche lebt Klara im Internat – im Collège Saint-Bernard.
Das Internat wurde 1962 gegründet und verfügt über ein Hallenbad, drei Sporthallen und einen großen Fußballplatz. Der Campus grenzt direkt an den Rivière Saint-François – von der Cafeteria aus haben die Schülerinnen und Schüler einen wunderbaren Blick auf den Fluss. „Ich bin an einem Samstag hier angekommen“, erinnert sich Klara. „Und montags ist gleich die Schule gestartet. Ich bin also mitten ins laufende Schuljahr gekommen. Ich muss aber sagen, dass ich das meiste, was wir hier machen schon aus Deutschland kenne. Deshalb bin ich in Mathe nun auch in den fortgeschrittenen Kurs gewechselt.“ Nun ist Mathe wieder eine Herausforderung für die 15-Jährige.
Ein halbes Jahr im Ausland verbringen – was für viele Schülerinnen und Schüler ein großer Traum ist, wurde für die 14-jährige Nina aus der Nähe von Stuttgart Realität. Die Schülerin verbringt fünf Monate in Powell River in der kanadischen Provinz British Columbia. Fünf Monate an der Sunshine Coast, rund 170 Kilometer nördlich von Vancouver – durch Meer und Berge abgeschieden und nur per Flugzeug oder Fähre zu erreichen.
Mit rund 13.000 Einwohnern steht Powell River für ein ruhiges und familiäres Umfeld. Das Städtchen ist seit 2004 eine der Kulturhauptstädte Kanadas und seine Umgebung bietet viel Outdoor-Spaß. „Der Abschied aus Deutschland war schon traurig, aber die Vorfreude hat überwogen“, erinnert sich Nina. „Der Flug nach Vancouver hat gut geklappt und von dort ging es dann weiter nach Powell River. Nach langer Wartezeit wegen dichtem Nebel konnten wir dann doch starten.“
Bis Ende Juni lebt die 14-jährige Elena aus der Nähe von Stuttgart nun in Victoria – der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Das Viertel Oak Bay, in dem die Schülerin bei einer Gastfamilie wohnt, ist eine schöne, grüne Gegend mit netten Läden, Galerien und Cafés. Für kanadablog.de hat Elena schon kurz nach ihrer Ankunft einen Einblick in ihr Leben während des Auslandssemesters gegeben. Im Interview erzählt sie von ihrer Schule, neuen Freunden und der Entscheidung, nach Kanada zu gehen.
Hallo Elena, schön, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast. Seit wann bist du denn nun in Kanada?
Ich bin gerade erst Ende Januar angekommen und werde für 5 Monate in Kanada sein. Wenn Ende Juni das zweite Semester beendet ist und ich die Prüfungen hinter mir habe, dann fliege ich wieder zurück nach Deutschland. Dort wohne ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart.
Wie lebst du in Kanada?
Ich wohne bei meinen Gasteltern Michelle und Bruce. Sie arbeiten beide von zuhause. Meine Gastgeschwister sind Kirsten, sie ist 16, und die elfjährigen Zwillinge Jonathan und Elizabeth. Kirsten geht auch auf meine Schule. Alle Familienmitglieder sind sehr nett, offen, lieb und verständnisvoll. Als ich in Kanada ankam, war ich zum Beispiel sehr gejetlagt. Ich kam um 16 Uhr hier an, in Deutschland wäre es 1 Uhr nachts gewesen. Dann war noch wach bis 20 Uhr. Und da waren alle sehr offen und haben gesagt, dass ich falls ich nachts wach werde, auch einfach aufstehen und an den Kühlschrank gehen kann, wenn ich Hunger habe. Wir wohnen hier in einem Haus, in dem ich mein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad habe. Mein Zimmer im Keller, aber das ist ein ganz freundlicher Keller - schön eingerichtet. Insgesamt ist es ein hübsches und gemütliches Haus.
Das Viertel Oak Bay, in dem wir leben, ist ein bisschen Vorstadt-mäßig und eine schöne Wohngegend. Von dort komme ich gut zur Schule, der Bus fährt alle 10-20 Minuten und ich komme auch schnell in die Innenstadt. Zuhause ist das nicht so, das ist schon sehr geschickt hier.
Das kleine kanadische Städtchen Mill Bay auf Vancouver Island (British Columbia) beheimatet rund 3250 Menschen und ist gleichzeitig der Ort, an dem es seit 1923 ein außerordentliches Internat gibt. Die Brentwood College School ist heute ein gemischtes Internat für die Klassen 9 bis 12. Die Schule liegt weniger als 50 Kilometer entfernt von der Provinzhauptstadt Victoria.
Hier lernt die Reutlinger Schülerin Lilian nun seit 4. September gemeinsam mit ihren Mitschülern aus aller Welt. Die 15-Jährige lebt für rund zehn Monate im Internat auf Vancouver Island und ist begeistert. Und so geht es vielen, denn der Campus der Schule liegt direkt am Wasser, eingerahmt von grünen Wäldern und mit einem imposanten Blick in die Natur, auf die Inseln, die zwischen Vancouver Island und dem Festland liegen sowie auf den Mount Baker – einen über 3000 Meter hohen Vulkan im US-Bundesstaat Washington.
Die 15-jährige Helene aus Hamburg ist noch bis Ende Januar für ihr Schulhalbjahr in Chilliwack (British Columbia). Dort besucht sie die CSS – die Chilliwack Secondary School. Die Schülerin erzählt im Interview mit Kanadablog.de weshalb sie sich für Kanada entschieden hat, wie ihre Ankunft in Kanada ablief und welche Erlebnisse sie bislang besonders begeistert haben.
Liebe Helene, vielen Dank, dass du für Kanadablog.de ein paar Fragen beantwortest. Du lebst ja nun seit vier Monaten bei einer Gastfamilie in Chilliwack. Wie fühlst du dich dort?
Eigentlich alles gut. Natürlich gibt es bessere und schlechtere Tage. Am Anfang hatte ich zum Beispiel ein bisschen Probleme mit den Kursen an meiner Schule und es gibt natürlich Kanadier, die mehr auf einen zugehen und andere, die weniger interessiert sind. Ich hatte auch schon mal Heimweh aber ich glaube das ist normal und es war nicht wirklich superschlimm. Ich habe eben die Leute vermisst und wollte alle gern mal drücken. Der Zeitunterschied nach Deutschland ist schwierig, da passt es oft nicht für ein Telefonat mit Freunden. Mit meiner Mutter telefoniere ich aber regelmäßig und das hilft mir gegen Heimweh.
Wie war es im Vorfeld für dich, zu wissen, dass du ein halbes Jahr von zuhause weg sein wirst?
Ich habe schon darüber nachgedacht, dass es schwer werden kann. Ich habe einen kleinen Bruder. Der wurde, kurz bevor ich nach Kanada geflogen bin, eingeschult. In dieser Zeit wird sich für ihn nun viel verändern, da wäre ich schon gern dabei. Ich wusste, dass ich meine Familienmitglieder und meine Freunde vermissen werde. Aber auf der anderen Seite habe ich mich auch immer auf Kanada gefreut und ich war mir sicher, dass ich dort bestimmt neue Erfahrungen machen werde und eben etwas anderes als zuhause erlebe.
Ein halbes Jahr in Kanada – das war zu Beginn Paulas Plan. Hier kann man mehr über die ersten Wochen ihres Auslandssemesters lesen. Doch mit der Zeit, die sie bei ihrer Gastfamilie in Jasper (Alberta) verbrachte, wurde ihr klar: Ein halbes Jahr? Das reicht mir nicht. „Es gefällt mir hier so gut, dass ich beschlossen habe, zu verlängern“, berichtet sie. „Ich habe nämlich das Gefühl, mich jetzt so richtig eingelebt zu haben. Ich komme super mit meiner Gastfamilie, mit der Sprache und in der Schule klar - jetzt gehen zu müssen, wäre irgendwie echt schade.“
Ihre Entscheidung wirkt sich auch auf ihr Leben in Deutschland aus: „Ich muss dann halt zuhause eine Klasse wiederholen, gehe dann sozusagen einen Jahrgang zurück“, erklärt sie. „Das wird bestimmt schwer, wenn ich wiederkomme und meine Freunde über mir sind. Aber es ist einfach eine so tolle Chance hier zu sein.“ Denn auch wenn sie dafür eine Klassenstufe in Deutschland wiederholen muss, ist sich Paula sicher: Sie würde allen Gastschülern empfehlen, für ein ganzes Jahr nach Kanada zu gehen.
Weihnachten feiern viele Menschen im Kreis ihrer Familie – die meisten Teilnehmer von Breidenbach Education verbringen die Feiertage in diesem Jahr in Kanada mit ihren Gastfamilien. So auch Helene, die ein halbes Jahr in Chilliwack (British Columbia) auf eine kanadische High School geht. „Klar, Weihnachten in Kanada zu feiern ist schon ein wenig komisch. Alles ist anders als zuhause, da muss man sich darauf einstellen“, erklärt sie. „Manchmal ist es hart und ich vermisse die Familie mehr als sonst, weil die Weihnachtszeit einfach so eine Familienzeit ist. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist es super.“
Ottawa – die sechstgrößte Stadt Kanadas ist auch gleichzeitig die Hauptstadt des Landes und liegt am gleichnamigen Fluss. Die 16-jährige Rina Sophie ist gerade für ihr Auslandsjahr in der offiziell zweisprachigen Stadt – die Bewohner sprechen Englisch und Französisch. Aus Hannover ging es für Rina Sophie schon im August 2018 nach Ottawa. Dort besucht sie bis Juli 2019 das Glebe Collegiate Insitute.
Das Glebe Collegiate Institute ist nach der umliegenden Wohngegend benannt. „The Glebe“ liegt im Süden von Ottawas Zentrum und ist sehr familienfreundlich. Die Schule existiert seit 1922 und bietet den Schülerinnen und Schülern ein breites Angebot an Fächern und Aktivitäten auch außerhalb des regulären Lehrplans. „Die Schule hier in Kanada finde ich auch sehr gut“, erzählt Rina Sophie. „Das Schulsystem ziemlich anders als in Deutschland aber damit kommt man auch sehr gut zurecht."
100 Kilometer südöstlich der kanadischen Hauptstadt Ottawa liegt die Stadt Cornwall (Ontario). Hier wird Vivien aus Esslingen ihr Auslandssemester verbringen. Ende Januar 2019 geht es für die 14-Jährige los, bis Juni wohnt, lebt und lernt sie dann in Kanada. „Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert, dass es bald losgeht“, sagt Vivien. „In mir gibt es zwei Stimmungen: zum Einen ‚Was machst du da eigentlich?‘ aber genauso denke ich: ‚Es gibt nichts Besseres, mach dir keine Sorgen, das wird schon alles‘.“
Zum Glück hatte Vivien mit Breidenbach Education die perfekte Organisation für ihr Auslandssemester in Kanada. „Schon beim Vorbereitungsseminar habe ich total viel mitgenommen“, erzählt die 14-Jährige. „Alle haben sich vorgestellt und Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten. Wir haben Übungen und Rollenspiele gemacht. Zum Beispiel zu den Themen Flug und Ankunft, Gastfamilie und so weiter. Außerdem wurden viele organisatorische Dinge besprochen. Auch das Handbuch, das ich von Breidenbach Education bekommen habe, ist wirklich hilfreich - da bleiben keine Fragen offen.“
Vancouver – die Stadt mit ihren über 600.000 Einwohnern und der einzigartigen Lage zwischen der Straße von Georgia und den Coast Mountains begeistert jährlich hunderttausende Besucher.
Nun hat auch Gastschüler Dominik einen Ausflug dorthin unternommen. Mit Breidenbach Education ist der 16-Jährige seit rund zwei Monaten für ein High-School-Jahr in Vernon, British Columbia. Gemeinsam mit Teamkollegen seiner Fußball-Akademie besuchte er die Heimatstadt seines Vereins, der Vancouver Whitecaps.
Rund 500 Kilometer geht es für die Jugendlichen von Vernon nach Vancouver. „Wir hatten ein sehr schönes Hotel, das war direkt vor dem Stadion der Vancouver White Caps – das ist der Verein meiner Soccer Academy“, erzählt Dominik. Auch in seiner Heimatstadt Potsdam spielt der 16-Jährige gerne Fußball. Das Stadion der Vancouver Whitecaps ist das BC Place – das beeindruckende Gebäude kann man online auf einer Virtual Rour kennenlernen: https://www.bcplace.com/the-stadium/virtual-tour.
Dominik ist 16 Jahre alt und kommt aus Potsdam. Seit Anfang September ist er für ein Jahr in British Columbia, Kanada. Ein Jahr im Ausland – das sei das Beste was er machen könnte, das meinte Dominiks Familie noch vor einem Jahr zu ihm. „Während eines Auslandsjahrs in Kanada kann man perfekt Englisch lernen und man sieht viel von der Welt“, erklärt Dominik. „Und so war das Englisch auch einer der Hauptbeweggründe für Kanada. Außerdem haben meine Mutter und mein Onkel erzählt, Kanada habe die schönste Umgebung der Welt und die Leute sollen dort sehr nett sein.“
Nun ist Dominik vor Ort und der 16-Jährige ist begeistert. Bis Ende Juni 2019 wohnt er in der kanadischen Kleinstadt Vernon im Okanagan Valley, einer der wärmsten Regionen Kanadas. Hier hat Dominik alle Möglichkeiten: Im Sommer locken zahlreiche Sandstrände und gutes Wetter, im Winter tolle Skigebiete direkt um die Ecke. „Meine Ankunft in Kanada verlief super“, erinnert sich Dominik. „Der Flug war lang, aber es hat alles gut geklappt und auch mein erster Monat hier lieft gut.“
An der Botschaft für Kanada in Berlin ist Thilo Lenz verantwortlich für die Pressearbeit. Da er sich außerordentlich gut mit Kanada und der dortigen Schullandschaft auskennt, freuen wir uns sehr, dass er der Redaktion von kanadablog.de für ein Interview zur Verfügung stand. Die Antworten spiegeln die persönliche Sicht von Thilo Lenz wider und sind keine offizielle Auskunft der Botschaft von Kanada.
Hallo Herr Lenz, schön, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit kanadablog.de genommen haben. Wir starten gleich mal mitten ins Thema: Weshalb werden
High-School-Aufenthalte in Kanada immer beliebter?
Kanada konnte tatsächlich als einziges Zielland im vergangenen Jahr einen Zuwachs der Teilnehmerzahlen verzeichnen. Als Mitarbeiter der Botschaft von Kanada in Deutschland bin ich darüber natürlich sehr froh. Es zeigt, dass das positive Bild, welches Kanada in Deutschland hat, auch konkrete Auswirkungen hat. Die Gründe für die Wahl Kanadas sind bei den Jugendlichen sicherlich individuell verschieden. Das ausgezeichnete Bildungssystem Kanadas als PISA-Gewinner, die atemberaubende Natur und das Leben in lebendigen Städten sind bei der Entscheidung wichtige Faktoren. Es ist natürlich auch hilfreich, dass bei den Kanada-Programmen im Gegensatz zu den meisten USA-Programmen der Zielort relativ genau ausgesucht werden kann. Und zu guter Letzt spielt vielleicht die Popularität von Justin Trudeau auch eine kleine Rolle.
Was ist Ihrer Meinung nach der Hauptunterschied zwischen dem kanadischen und dem deutschen Schulsystem?
Beide Schulsysteme sind föderal organisiert, es ist also gar nicht so leicht sie zu vergleichen, weil es auf der deutschen Seite 16 Bundesländer und in Kanada zehn Provinzen und drei Territorien gibt, insgesamt also 29 verschiedene Systeme. In Deutschland hat es in den letzten Jahren sehr viele Veränderungen gegeben. Durch einige Reformen konnten deutsche Schülerinnen und Schüler ihre Leistungen und ihr Verhältnis zum selbstständigen Lernen sicherlich verbessern, und Deutschland schneidet im OECD-Vergleich inzwischen auch besser ab als zu Beginn des sogenannten PISA-Schocks vor 16 Jahren. Andere Reformen hingegen haben viele Schüler und vor allem die Eltern und Lehrer verwirrt. Als Stichwort nenne ich da die teils unübersichtliche Situation beim Thema G8/G9. Ich denke, dass der Hauptunterschied noch immer darin liegt, dass Kanada es besonders gut schafft, Schüler aus sehr unterschiedlichen kulturellen und sozialen Milieus zu integrieren. Die langjährigen Erfahrungen als Einwanderungsland mit klaren Zuständigkeiten sind in diesem Zusammenhang natürlich hilfreich. So besuchen alle Schülerinnen und Schüler einer Altersklasse den gleichen Schultyp und es gibt keine frühe Unterteilung wie in Deutschland, wo sich die Bildungschancen oftmals bereits ab der 5. Klasse stark unterscheiden.
Ein Jahr im Ausland und dann wieder zurück. Wie ist es für die ehemaligen Breidenbach Education Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder im Alltag anzukommen? Und wie klappt das mit der Wiedereingliederung ins deutsche Schulleben? Dazu haben wir Liza befragt, sie hat mit Breidenbach Education ein Schuljahr in einem kanadischen Internat in Toronto (Ontario) verbracht.
Hallo liebe Liza, du bist nach deinem Auslandsjahr wieder zurück in Deutschland. Wie fühlt sich das für dich an?
Wenn ich ehrlich bin: Der Tag an dem ich zurückgeflogen bin war doch einer der schwierigsten für mich. Ich musste zu Leuten auf Wiedersehen sagen, die mir so ans Herz gewachsen sind über das ganze Jahr. Ich habe ja im Internat gelebt und habe mich daran gewöhnt einfach über den Flur zu laufen und dann meine allerbeste Freundin zu sehen – jeden einzelnen Tag. Und als ich dann Tschüss sagen musste - mit dem Wissen dass wir uns jetzt für eine ganze Zeit nicht sehen werden, weil sie auf einem ganz anderen Kontinent lebt – das war sehr komisch.
Hast du noch Kontakt mit deinen Freunden, die du in Kanada kennengelernt hast?
Natürlich. Mit den sozialen Netzwerken wie Snapchat und Co. oder mit Facetime-Anrufen können wir gut Kontakt halten. Wir sind immer noch fest zusammengewachsen, aber es ist trotzdem nicht das gleiche.
Ein Auslandsjahr in Kanada war für die 15-jährige Paula aus Bremen schon immer ein Traum. „Das Land, die Landschaft, die Natur – das alles fasziniert mich total“, erklärt die Schülerin. In Oldenburg geht Paula auf eine Jugendbildungsmesse und kommt mit der Organisation Breidenbach Education in Kontakt, sie kommt noch einmal zu einem Gespräch nach Hamburg und dann wird das Auslandsjahr in Kanada plötzlich konkret.
„Von da an habe ich versucht, viele Bücher und Filme auf Englisch zu lesen und zu sehen“, erzählt Paula. „Außerdem habe ich mir viele Erfahrungen von anderen Austauschschülern durchgelesen und mich mit Leuten unterhalten, die selbst für längere Zeit im Ausland waren.“ Nun ist Paula für ein halbes Jahr in Jasper mitten in den Rocky Mountains, wohnt dort bei einer Gastfamilie und geht zur Schule auf die Jasper Junior Senior High.
Manitoba, die östlichste der kanadischen Prärieprovinzen, beeindruckt mit wilden, atemberaubenden und grenzenlosen Landschaften. Mehr als 100.000 Seen und riesige Wälder machen die Provinz zum Ziel vieler Abenteuerreisenden. Und auch die 16-jährige Lilly aus der Nähe von Frankfurt hat mit Breidenbach Education ihr ganz eigenes Abenteuer in Manitoba erlebt.
Zehn Monate hat die Schülerin bei einer kanadischen Gastfamilie in Roblin, Manitoba, verbracht und ist in dem Ort auch zur Schule gegangen. Mit rund 1.600 Einwohnern liegt Roblin zwischen zwei Nationalparks und gilt als „Jewel of the Parkland“. Angeln, Wandern, Skifahren, Rudern, Tiere beobachten – hier ist alles möglich. „Ich hatte eine tolle Zeit in Kanada“, erklärt Lilly. „Meine Gastfamilie hat viel mit mir unternommen. Ich habe es sehr genossen, mit ihnen zusammen zu leben.“
Städtisch und gleichzeitig familiär, viel Natur und Kultur, Freizeitmöglichkeiten ohne Ende – Kelowna am Lake Okanagan bietet seinen Besuchern viele Möglichkeiten. So auch Rabea aus Ludwigsburg, die mit Breidenbach Education ein Halbjahr an der kanadischen Privatschule Aberdeen Hall verbracht hat. Kelowna ist mit seinen rund 120.000 Einwohnern die größte Stadt am Lake Okanagan. Gerne möchte die 16-jährige Rabea ihre Erfahrungen während ihres Auslandssemesters an andere Breidenbach-Education-Teilnehmer weitergeben und deshalb erzählt sie im Interview, was sie während der 5 Monate in Kanada erlebt hat.
Rabea, du bist nun zurück aus Kanada. Welche Unterschiede sind dir vor allem im Vergleich zu Deutschland aufgefallen?
Zuallererst war Kanada einfach toll. Vor allem die Schule war anders, es war ja auch eine Privatschule. Sie war total modern, überall gab es Whiteboards und HD-Fernseher, die mit den iPads der Lehrer verbunden waren. Alle Schüler hatten Laptops. Ganz anders als in Deutschland benutzen die Schüler dort kaum Bücher, sondern machen alles am Computer. Als ich gesagt habe, dass es an meiner deutschen Schule keine Laptops gibt, waren alle erstaunt und haben gefragt, womit wir denn schreiben. Als ich geantwortet habe: Mit Stift und Papier, konnten es viele nicht fassen. Das Verhältnis zu den Lehrern in Kanada ist ebenfalls viel besser. Wir waren nur 17 Schüler in der Klasse und Lehrer und Schüler sind sich viel näher, überhaupt ist die Schule einfach eine große Gemeinschaft. Neben Mathe, Englisch und Französisch gibt es auch noch ganz besondere Fächer: Zum Beispiel kann man lernen, wie man mit Steuern umgeht, wie man Geld anlegt und was Bonds, Fonds usw. sind. Außerdem haben wir in einem anderen Kurs gelernt, wie man das Leben an der Uni organisiert und finanziert. Da lernt man sehr nah am echten Leben.
Während für die neuen Teilnehmer von Breidenbach Education das Abenteuer Kanada soeben beginnt, liegen hinter Paula aus Bad Oldesloe bei Hamburg zehn Monate in dem vielfältigen Land. Vor etwa einem Jahr startete ihr Auslandsjahr in den Canadian Rockies, genauer gesagt in der kanadischen Kleinstadt Canmore. Dort lebte sie mit ihren Gasteltern Brad und Debbie und deren Töchtern Haley und Lindsay. Für den Kanadablog blickt Paula auf die schönsten Stationen ihres High-School-Jahres zurück.
Liebe Paula, schön, dass du dir Zeit nimmst, uns etwas von deiner Zeit in Kanada zu erzählen. Fangen wir doch gleich mal bei der Schule an – wie war die Zeit dort für dich?
Was in Kanada ganz anders ist als in Deutschland, ist der School Spirit. Der Unterricht macht Spaß und die Lehrer sind viel gechillter – meine Klasse war irgendwann sowas wie meine Familie. Jeder ist Teil dieser Schulgemeinschaft, das wird natürlich auch durch die gemeinsamen Sportarten und Rallyes verstärkt, die dort veranstaltet werden. Es ist eigentlich immer was los. Das beginnt schon ganz früh am Morgen: Über Lautsprecher gibt es da in der Schule jeden Morgen einen anderen Song – also der Tag startet immer mit Musik. Außerdem hatten wir montags, mittwochs und freitags ein Schulfrühstück, das war auch immer richtig toll. Das motiviert einen schon ganz anders, hinzugehen. Denn auch wenn die Schule in Kanada sehr viel besser ist als in Deutschland – es ist halt trotzdem noch Schule (lacht).
Erst seit kurzem ist Breidenbach-Education-Teilnehmerin Johanna wieder zuhause in Passau. Sie hat ein halbes Jahr in Halifax (Nov Scotia) verbracht. Im Interview mit Kanadablog.de spricht sie über die sechs Monate an einer kanadischen Schule und darüber, wie sie die Zeit in Kanada verändert hat.
Hallo Johanna, schön, dass du Zeit für ein Interview hast. Du bist erst kurz wieder in Deutschland. Kannst du noch einmal Revue passieren lassen, was du in den letzten Wochen in Kanada erlebt hast?
Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen. Ich erinnere mich noch gut an März, da war Halbzeit und ab da ging es rasend schnell. Die letzten Monate waren sehr schön, ich bin richtig zusammengewachsen mit den Leuten vor Ort. Alles war vertraut, sowohl mit der Gastfamilie als auch mit meinen Schulfreunden. In der Schule war ohnehin immer was los. An der Sacred Heart School of Halifax haben die Schüler selbst viel für die Schule getan. Es gab Überraschungsfrühstücke, Schul-Tänze, Grillfeste, den Großelterntag, House-Games zwischen den verschiedenen Häusern und viele andere Events.
Das hört sich nach einer ereignisreichen Zeit. Du hast ja bei einer Gastfamilie gewohnt. War das für dich eine gute Entscheidung?
Meine Gastfamilie war einfach super – unglaublich toll. Ich glaube, ich hätte keine bessere haben können. Ich war Teil aller Familienfeste und habe mich gleich zu Anfang willkommen gefühlt. Da wir sehr zentral gewohnt haben, war es immer möglich, sich spontan mit Freunden zu verabreden – es war immer was geboten. Höchstwahrscheinlich werden mich meine Gastschwester Maya und mein Gastbruder Theo in den nächsten Sommerferien sogar in Deutschland besuchen kommen. Eine andere Freundin aus Kanada besucht mich schon jetzt in diesem Monat für ein paar Tage und im März wollen die nächsten Freundinnen kommen. Mal sehen, ob das klappt. Spätestens nach dem Abi fliege ich wieder nach Kanada.
Sommer 2018 – bald beginnt ein neues Schuljahr. Das bedeutet für den Kanadablog, dass wir neue Jugendliche kennenlernen werden, die mit Breidenbach Education zum bislang größten Abenteuer ihres Lebens aufbrechen. Wahlweise ein Semester oder ein ganzes Schuljahr verbringen Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und Belgien in verschiedenen Städten in Kanada. Wir werden unter anderem Vivien nach Cornwall (Ontario) begleiten, von Dominiks Erlebnissen an der Soccer Academy in Vernon (British Columbia) erfahren, hören, ob Helene in Chilliwack (British Columbia) Heimweh bekommt und vielen anderen Jugendlichen beim Abenteuer Auslandsjahr über die Schulter schauen.
Doch was bedeutet es eigentlich, sich auf eine solche Zeit vorzubereiten? Immerhin liegt vor den Schülerinnen und Schülern kein Urlaub, sondern ein mehrmonatiger Aufenthalt – ein Leben in Kanada. Dafür darf jeder 23 Kilogramm von zuhause mitnehmen. Was muss in den Koffer, was ist überflüssig, was darf auf keinen Fall fehlen und wie bereitet man sich auf die Zeit in der Gastfamilie vor?
Anfang des Jahres 2018 ging es für die 14-jährige Clara von Österreichs Hauptstadt Wien in die kanadische Provinz – dort, in Windsor (Nova Scotia) hat sie nun sechs Monate an einer Privatschule verbracht. Die King’s Edgehill School ist ein Internat und zeichnet sich durch kleine Klassen mit nur rund 13 Schülern aus. Seit Ende Juni ist Clara nun wieder zurück in Wien. Ihre letzte Kanada-Woche war gleichzeitig auch die Prüfungswoche. Das bedeutete für Clara und ihre Mitschüler: lernen, lernen, lernen. „Ich hatte Stress bis zum Ende. Am vorletzten Tag hatte ich meine Englischprüfung und dann gab es endlich die Abschlusszeremonie“, erzählt sie. „Zu der sind dann auch meine Eltern angereist.“
„Ich war schon recht traurig, Kanada zu verlassen“, erinnert sie sich an den Abschied. „Ich habe sogar kurz überlegt, dort zu bleiben und mein Abi in Windsor zu machen.“ Rückblickend hätte Clara aber auf jeden Fall gerne ein ganzes Auslandsjahr in Kanada verbracht, nicht nur sechs Monate. „Ich hätte nie gedacht, dass die Zeit so schnell vergeht“, sagt sie. „Ich kann jedem nur empfehlen, ein ganzes Jahr zu machen. Auch wenn man am Anfang vielleicht Angst hat vor der langen Zeit – sie wird wie im Flug vergehen.“
Seit 10 Monaten lebt Arman im idyllischen Jasper, Alberta. Die kleine Siedlung mitten in einem Nationalpark hat nur rund 3.500 Einwohner, bietet aber die volle Schönheit an kanadischer Natur. Berge, Wälder, Seen... Arman besuchte die Jasper Junior Senior High School – eine relativ kleine Schule mit etwa 225 Schülern der Klassen 7 bis 12. Nun ist das Schuljahr seit Ende Juni beendet – und es ist Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen Monate.
Hallo Arman, schön, dass du Zeit für ein Interview hast. Dein Schuljahr in Kanada ist ja vorbei. Aber du bist noch nicht wieder in Deutschland, oder?
Ja, das ist richtig. Ich bleibe noch bis Ende Juli in Kanada. Obwohl es noch einen Monat hin ist, bin ich sehr schade, dass ich Jasper verlassen muss. Ich liebe diese Stadt so sehr und ich habe eine so gute Zeit hier – ich würde am liebsten noch länger bleiben, denn hier ist es einfach unglaublich schön – mehr als nur großartig.
Das klingt wirklich toll. Kannst du nochmal ein bisschen erzählen, wie die Schule und die Zeit in der Gastfamilie für dich waren?
Ich mochte meine Zeit an der Jasper Junior Senior High, der Schulalltag hat sich ziemlich von dem in Deutschland unterschieden. Es ist einfach ein komplett anderes System und viel relaxter als zuhause. Ich mochte vor allem die Lehrer sehr gerne – ich finde es schade, dass meine Schulzeit hier vorbei ist. Auch mit meiner Gastfamilie hatte ich eine wirklich gute Zeit. Ich bin sehr froh, bei ihnen gewohnt zu haben. Genau wie meine Freunde in Jasper waren sie sehr nett zu mir. Ich hoffe sehr, dass ich alle irgendwann mal wiedersehen werde – auch wenn das wahrscheinlich nicht so einfach wird.
Viele Austauschschüler berichten, dass sie sich während ihres Auslandsjahres verändert haben. Trifft das auf dich auch zu?
Ich glaube schon, dass ich mich ziemlich verändert habe. Natürlich bin ich auch in einem Alter, in dem man sich ohnehin pausenlos verändert, aber das Auslandsjahr hat schon sehr dazu beigetragen. Wenn man in ein anderes Land kommt und ziemlich auf sich gestellt ist, wird man automatisch selbstständiger und selbstbewusster. Denn auch wenn man bei einer Gastfamilie wohnt und neue Freunde hat, steht man oft alleine vor Herausforderungen. Ich bin der Meinung, dass ich mich zum Besseren geändert habe.
Viele aufgeregte Jugendliche, zwei schöne Hotels, leckeres Essen und ein ganzer Tag voll interessanter Informationen und lockerem Kennenlernen. So in etwa lässt sich das Vorbereitungsseminar von Breidenbach Education in einen Satz packen. Mitte Juni trafen sich Schüler im Hotel Treudelberg in Hamburg und im Waldhotel Stuttgart, um mehr über das Land zu erfahren, in das sie bald schon für ein Auslandsjahr reisen werden.
Los ging es in beiden Seminaren mit einem lockeren Rollenspiel, denn was so einfach klingt, ist gar nicht so leicht: Wie klappt das eigentlich mit dem Flug und der Einreise nach Kanada? Schaffe ich es rechtzeitig zum Anschlussflug? Was ist eine Study Permit, was eine Declaration Card und wann benötige ich nur eine eTA?
Françoise Dallaire von Breidenbach Education führt die Teilnehmer durch den Tag und weiß auf all diese Fragen eine Antwort. Und nicht nur das, sie kann sich auch in die Schüler hineinversetzen. „Klar, ihr werdet sehr aufgeregt sein am Flughafen“, weiß sie. „Genau deshalb sorgen wir heute dafür, dass ihr perfekt vorbereitet sein werdet.“
Ein ganzes Semester in Kanada – im vergangenen Jahr war das für Josefin noch Zukunftsmusik. Nun ist die 15-Jährige schon seit drei Monaten wieder zuhause in der Nähe von München und blickt auf eine tolle Zeit in Winnipeg (Manitoba) zurück. Während ihres High-School-Semesters in Kanada hat sie einen eigenen Song produziert, der kanadischen Kälte getrotzt und sich hervorragend in ihre Gastfamilie integriert Außerdem hat sie für fünf Monate das Glenlawn Collegiate besucht.
Für kanadablog.de blickt Josefin noch einmal auf die Zeit in Kanada zurück. „Ich bin schon seit Februar wieder zuhause“, erklärt sie. „Und es war ganz komisch, aber es war eigentlich vom ersten Tag an so, als sei ich nie weg gewesen. Ich habe mich mit meinen Freunden genauso verstanden wie vor meiner Kanada-Zeit.“ Mit dieser Aussage nimmt die 15-Jährige auch gleich allen Schülerinnen und Schülern die Angst davor, die Heimat und Freunde einige Monate hinter sich zu lassen.
Doch auch wenn sich zuhause nicht viel verändert hat – Josefin selbst hat sich mit ihrem High-School-Semester in Kanada sehr verändert. „Durch meine Zeit in Kanada bin ich sowohl selbstständiger als auch selbstbewusster geworden“, findet sie. „Ich gehe jetzt viel leichter auf andere zu. In Winnipeg habe ich ja am Anfang keinen gekannt und habe mit der Zeit richtig viele Freunde gefunden – Kontakte zu knüpfen fällt mir jetzt viel leichter.“
Austauschschülerin Amelie ist für fünf Monate im schönen British Columbia. Seit Januar lebt sie bei einer Gastfamilie in Victoria und hat sich in den vergangenen Wochen mehr als nur eingelebt. In einem ersten Interview haben wir sie schon zu ihrer Anfangszeit befragt. Nun folgt die Fortsetzung:
Liebe Amelie, schön, dass du wieder Zeit für ein Interview hattest. Wir sind schon ganz gespannt, zu hören, wie es dir seit dem vergangenen Gespräch ergangen ist. Du hast ja den Spring Break hinter dir – kannst du ein bisschen was dazu erzählen?
Rund 100 Kilometer östlich von Vancouver liegt die Stadt Chilliwack in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Gemeinde mit rund 77.000 Einwohnern ist seit Ende Januar auch Heimat auf Zeit für die 16-jährige Lea. Sie ist für ein Austauschjahr nach Kanada geflogen und genießt noch bis Ende Juli ihre Zeit in dem vielfältigen Land. Der Chilliwack School District liegt im wunderschönen Fraser Valley und zeichnet sich durch ein angenehmes Klima, schöne Landschaft, und eine sichere und freundliche Gemeinschaft aus. Die Region bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erholung an der Natur und profitiert durch seine Nähe zu Vancouver und dem Pazifik.
Während Mutter Katharina, Vater Andreas, Schwester Sophia und Hund Nessie in Hamburg geblieben sind, wo Lea eigentlich lebt, hat sich die Schülerin ihren Traum wahr gemacht, Kanada zu besuchen. „Ich wollte schon immer in dieses Land“, erzählt sie. „Und da ergab sich die Gelegenheit, ein Auslandsjahr zu machen. Ich hab mich darauf vorbereitet indem ich meine beste Freundin gefragt habe wie es für sie war, als sie für ein halbes Jahr in Kanada war.“ Außerdem hatte die Austauschorganisation Breidenbach Education eine Gruppe auf Whatsapp zur Verfügung gestellt, in der sich die Schüler kennenlernen und Fragen stellen konnten.
Die King’s-Edgehill School in Windsor, Nova Scotia ist Kanadas erste “Independent School“. Gegründet wurde sie im Jahr etwa im Jahr 1788, heute lernen dort 320 Jugendliche in den Klassen 6 bis 12. Die einzelnen Klassen sind dabei mit durchschnittlich 13 Schülern bestückt. Seit 1979 kann man an der Schule den Abschluss International Baccalaureate machen.
An dieser so besonderen Schule lernt seit Anfang Januar 2018 die 14-jährige Clara aus Wien in Österreich. Sie besucht die neunte Klasse der King’s-Edgehill School und lebt dort im Internat. „Ich wollte immer ein Auslandssemester machen, weil ich mir gedacht habe, dass es eine tolle Erfahrung ist. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man es auf jeden Fall gemacht haben“, erklärt Clara. „Ich wollte unbedingt etwas weiter weg von zuhause. Nicht nach England oder Irland, sondern in die USA, nach Australien – oder eben nach Kanada. Mit meiner Wahl bin ich sehr zufrieden.“
Auf ihr Auslandsjahr hat sich die 14-Jährige nicht besonders vorbereitet. „Ich habe weder Bücher noch Erfahrungsberichte gelesen“, gesteht sie. „Aber ich habe alle Dokumente, die ich von der Schule und von Breidenbach Education bekommen habe, gründlich durchgelesen und habe mich auf der Webseite der Schule erkundigt.“
73.000 Quadratkilometer und rund 750.000 Einwohner – New Brunswick oder Nouveau-Brunswick gehört zu den kleinsten Provinzen Kanadas und hat dennoch viel zu bieten. Der Fundy National Park begeistert mit seiner vielfältigen Natur und die Bay of Fundy mit ihrer extremen Gezeitenwelle. Dazu gibt es in New Brunswick noch jede Menge wunderschöne Strände und Flüsse sowie interessante Städte.
In dieser Seeprovinz – der einzigen offiziell zweisprachigen Provinz Kanadas – lebt seit August auch die 16-Jährige Johanna. Aus Mönchweiler in Baden-Württemberg wo sie mit ihrer Familie lebt, ist sie für ein Highschool-Jahr nach Kanada gekommen.
Halifax liegt an der Atlantikküste Kanadas und ist die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia. Mit seinen 390.000 Einwohnern ist Halifax das größte Bevölkerungszentrum östlich von Quebec und bekannt für seine Kultur- und Clubkultur sowie für die spektakuläre Landschaft. Keine kanadische Provinz ist von Deutschland aus schneller zu erreichen als Nova Scotia.
Bis Ende Juni 2018 wird die 15-jährige Johanna ihr Auslandsjahr in dieser beeindruckenden Region verbringen. Für ein halbes Jahr hat sie ihre Familie im bayrischen Passau zurückgelassen und
erlebt den Schüleraustausch in Kanada. Um sich darauf vorzubereiten, hat sie mit ihrer Mutter vor dem Abflug alle wichtigen Dokumente sorgfältig sortiert und eventuell Szenarien durchgesprochen.
„Ich wollte einfach wissen, was ich tun soll, falls ich zum Beispiel meinen Anschlussflug nicht erreiche“, erklärt sie. „Und das war dann tatsächlich der Fall. Da war ich froh, dass ich
vorbereitet war.“
Seit September lebt die 15-jährige Lilly bei einer Gastfamilie in der Kleinstadt Roblin in der kanadischen Provinz Manitoba. Ganze zehn Monate wird sie hier verbringen – nun ist schon fast die Hälfte um. Das bedeutet für die Schülerin: Sie hat sich eingelebt, sie ist angekommen. In der Schule findet sie sich gut zurecht und auch in ihrer Gastfamilie hat sie ihren Platz gefunden. Zu ihren Gasteltern Shed und Lisa sowie zu Gastschwester Courtney hat sie einen guten Draht.
Nach dem Abendessen sitzen die vier oft zusammen und schauen einen Film oder spielen ein Spiel. „Auch wenn ich meine Freunde treffen will oder jemanden mit nach Hause bringe, sind meine Gasteltern immer offen und erlauben fast alles“, freut sich Lilly. „Und was am wichtigsten ist: sie verstehen mich und integrieren mich wie ein richtiges Familienmitglied. Wenn ich Probleme habe, helfen sie mir und können mir auch immer gut zureden, wenn mich etwas bedrückt.“ Als Teil der Gastfamilie erlebt Lilly die ganz individuellen Traditionen und Lebensweisen – eine einzigartige Erfahrung.
Der letzte Monat ist schon angebrochen. Am 3. Februar wird die 15-jährige Josefin ihre zweite Heimat in Kanada verlassen und nach fünf Monaten wieder ihre Familie und Freunde in Deutschland in die Arme schließen. Doch so lange lebt sie noch bei ihrer Gastfamilie in Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba. Die Bewohner der Provinzhauptstadt sind mit bitterkalten Temperaturen von bis zu minus 50 Grad ins neue Jahr gestartet.
Die 15-Jährige erzählt: „Das Wetter hier ist schon ganz schön verrückt. Am einen Tag hatte es gefühlte minus 50 Grad – da wurden meine Beine schon beim Laufen zur Schule krebsrot vor Kälte und zwei Tage später waren es dann nur noch minus ein Grad.“ Ein Gutes hatte die Kälte aber: Josefin und Freunde aus ihrer Schule erlebten einen gemeinsamen Abend in Winnipeg und hatten viel Spaß auf dem zugefrorenen Fluss. „Genau an dem Fleck wo der Assiniboine-River in den Red River Kolonie fließt, haben wir Fotos gemacht“, lacht sie. „Das war ein wirklich schöner Abend.“
Von Einsbach bei Konstanz, wo er mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder lebt, ging es im vergangenen September für den 18-jährigen Philipp über den großen Teich – genauer gesagt ins kanadische Victoria. Die Stadt, die zur Provinz British Columbia gehört, liegt auf der Insel Vancouver Island im Pazifik. Hier verbringt Philipp ein Schuljahr an der GNS – der Glenlyon Norfolk School, einer unabhängigen Privatschule im schönen Stadtteil Oak Bay.
Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und hat ihren Namen zu Ehren der britischen Königin Victoria. Sie gilt als eine der schönsten Städte Kanadas und überzeugt durch ganzjährig mildes Klima. Dass sie die britischste Stadt Nordamerikas ist, sieht man vor allem an den Gebäuden im britischen Stil und den roten Doppeldeckerbussen.
Die Weihnachtszeit ist immer etwas ganz Besonderes. Kerzenschein, Lebkuchen, Geschenke, weihnachtliche Lieder – die Stimmung ist einfach toll. So geht es auch den Teilnehmern von Breidenbach Education, die ihr Weihnachtsfest in diesem Jahr in Kanada erleben. Während einige Gastschülerinnen und Schüler wie Liza, Philipp und Merle ihre Weihnachtstage auf Heimaturlaub in Deutschland verbringen, feiern viele Gastschüler zum ersten Mal ein Weihnachtsfest in Kanada ganz ohne ihre Familie. Dabei gibt es wie bei uns drei weihnachtliche Tage: den Christmas Eve (Heiligabend), den Christmas Day (1. Weihnachtsfeiertag) und den Boxing Day (2. Weihnachtsfeiertag).
Weihnachten bedeutet für einige Austauschschüler in Kanada neben toller Stimmung und vielen Geschenken vor allem auch eins: Kälte. In Kanada gaben die Behörden für mehrere Landesteile Warnungen
vor Extremkälte aus, die Temperaturen liegen in einigen Provinzen zwischen minus 15 und minus 42,8 Grad Celsius. Schuld an der Extremkälte in den Provinzen Québec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan
und Alberta ist eine arktische Strömung. In der Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas fiel nach einem Wintersturm sogar der Strom für 160.000 Haushalte aus. Laut Meteorologen liegen die
Temperaturen in Kanada derzeit zwischen zehn und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Außergewöhnlich sei zudem die große geografische Ausdehnung und lange Dauer der
Kältewelle, die noch bis Anfang Januar andauern könnte.
Nachdem Josefin aus der Nähe von München nun schon mehr als drei Monate in Kanada lebt, hat sich die 15-Jährige schon richtig eingelebt. Mit ihrer Gastfamilie lebt sie in Winnipeg (Manitoba) und besucht dort das Glenlawn Collegiate. Da die Stadt durch das Kontinentalklima geprägt ist, gibt es heiße Sommer und bitterkalte Winter. Bei gefühlten Temperaturen von rund minus 25 Grad muss Josefin schon seit einigen Wochen ihre dicken Winterstiefel und die Skiunterwäsche anziehen. Doch kaum wird es etwas „wärmer“, lässt sie die dicke Kleidung im Schrank. „Ich fühle mich schon richtig kanadisch“ lacht die 15-Jährige. „Inzwischen finde ich schon minus fünf Grad voll ok und ziehe dann Turnschuhe und ripped Jeans an.“
Mit ihrer Gastfamilie versteht sich Josefin weiter hervorragend und auch ihr Freundeskreis vergrößert sich stetig. „Wir sind immer viel unterwegs, vor allem an den Wochenenden“, erzählt sie. „Meine Freundin Helena und ich haben vor allem Austauschschüler aus Lateinamerika kennengelernt. Gemeinsam haben wir echt viel Spaß.“ Josefins Freunde Santiago und Miguel aus Kolumbien gehen beide in die 12. Klasse, machen ihren Schulabschluss in Kanada und wollen dort danach auch aufs College gehen. Auch Esteban kommt aus Kolumbien und ist mit seiner Familie nach Kanada gezogen. „Außerdem sind da noch Davit aus Chile, Nicole aus Venezuela, Marianna aus Spanien und Gabriel, Joao, Eduardo und Laeticia aus Brasilien“, zählt Josefin auf. „Es macht total Spaß mit denen unterwegs zu sein. Das einzige Schwierige ist, dass wir sie immer überzeugen müssen, Englisch zu sprechen, weil sie natürlich immer mal wieder ins Spanische oder Brasilianische rutschen.“
Die 15-jährige Lilly ist Einzelkind und lebt mit ihren Eltern in der Nähe von Frankfurt. Sie zeichnet gerne, wandert, fotografiert und ist ein großer Naturfan. Auch deshalb hat sie sich für ein Auslandsjahr an einer Schule in der kanadischen Provinz Manitoba entschieden. „Ich war vergangenes Jahr zwei Wochen ohne meine Eltern auf Norderney und auch auf Klassenfahrt in Österreich“, erzählt Lilly. „Doch mir war schon klar, dass die lange Zeit in Kanada sicher eine ganz andere Nummer sein würde.“
Seit Anfang September lebt Lilly nun schon in Roblin, einer Kleinstadt in Manitoba – genauer: in der Manitoba Parkland Region, einer endlosen Weite mit sanft wogender Prärie, dichten Wäldern und glasklaren Seen. Hier verbringt sie insgesamt zehn Monate bei ihren Gasteltern Shed und Lisa und deren 16-jähriger Tochter Courtney. Außerdem hat sie zwei Gastbrüder, die aber schon berufstätig sind und nicht mehr zuhause leben. Roblin hat rund 1800 Einwohner, es gibt ein Freibad und ein Eisstadion und die Stadt liegt mitten zwischen zwei Nationalparks.
Mitten im Nationalpark, am Zusammenfluss zweier Flüsse, liegt die Ortschaft Jasper. Die kleine Siedlung liegt zwar in der Provinz Alberta, ist aber nur wenige Kilometer von der Grenze zu British Columbia entfernt. Rundherum nur Wald, Berge und Seen, die nächste große Stadt ist fast vier Stunden entfernt. In dieser Idylle – mit Blick auf die Rocky Mountains – lebt seit Anfang September Gastschüler Arman aus der Nähe von Stuttgart. Der 15-Jährige verbringt zehn Monate an einer High School in Jasper (Alberta).
Ein Jahr im Ausland – eine Reise über den großen Teich, weit weg von Familie und Freunden. Diese Vorstellung ist für viele Schüler Traum und Herausforderung zugleich. Für Arman überwogen die Glücksgefühle: „Auf mein Auslandsjahr habe ich mich nicht groß vorbereitet“, erinnert er sich. „Ich denke, das sollte jeder so machen wie er es braucht. Ich habe mich einfach nur gefreut.“
Die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr zeigen ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Die 15-jährige Greta aus Karlsruhe lebt in ihrer
eigenen Gastfamilie – bei Verwandten – nämlich bei der Cousine ihrer Mutter. Liza aus Stuttgart verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat und Merle aus Berlin geht auf eine
Privatschule und lebt in einer Gastfamilie. Drei völlig unterschiedliche Konzepte, drei glückliche Mädchen in Kanada.
Nachdem wir in den vergangenen Blogbeiträgen das Leben von Greta und Liza vorgestellt haben, ist nun Merle an der Reihe.
Die 15-Jährige ist ebenfalls seit Anfang September in Toronto und lebt bei einer Gastfamilie, genauer gesagt in einem richtigen Frauenhaushalt. Gemeinsam mit Gastmutter Argelia, Gast-Großmutter Clarissa und ihrer Gastschwester Joana lebt sie in einem Reihenhaus mitten in der Millionenmetropole Toronto. Supermarkt, Bank, Bäcker, Shopping-Möglichkeiten – alles ist gleich ums Eck. „Ich bin wirklich mittendrin“, schwärmt Merle. „Bis zum CN-Tower brauche ich nur 15 Minuten, das ist einfach klasse. Und zudem ist auch gleich ein Park in der Nähe und somit viel Grün.“
Die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr zeigen ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Die 15-jährige Greta aus Karlsruhe lebt seit einem Monat in ihrer eigenen Gastfamilie – bei Verwandten – nämlich bei der Cousine ihrer Mutter. Liza aus Stuttgart verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat und Merle aus Berlin geht auf eine Privatschule und lebt in einer Gastfamilie. Drei völlig unterschiedliche Konzepte, drei glückliche Mädchen in Kanada. In den kommenden Blogposts stellen wir die drei und die unterschiedlichen Konzepte vor.
Los geht es mit Greta aus Karlsruhe. Schon vor zwei Monaten ist sie mit ihrer deutschen Familie nach Kanada gereist und hat Urlaub in Nova Scotia gemacht. Die kanadische Seeprovinz liegt an der Atlantikküste und begeistert Touristen und Einheimische mit unberührten Wildnisgebieten und atemberaubenden Küstenstraßen. Von der Hauptstadt Halifax aus ging es dann für Greta nach Toronto – dort wartete ihre Gastfamilie schon mit einem selbstgemalten Plakat auf die Schülerin.
Für einige Austausch- oder Gastschüler ist die erste Zeit in Kanada nicht immer einfach. Die fremde Sprache, ein vollständig neues Umfeld und Familie und Freunde, die meilenweit entfernt sind. Doch es gibt auch Austauschschüler, die haben mit der ersten Zeit keine Probleme – so wie Victor.
Victor ist 15 Jahre alt und kommt aus Vöhringen in Bayern – die Stadt liegt etwa 18 Kilometer südlich von Ulm. Seinen 16. Geburtstag wird er im November dieses Jahres in Kanada feiern, denn dort verbringt Victor sein Auslandsjahr.
Da Victor nur fünf Monate in Kanada verbringen wird, benötigte er keine Study Permit und konnte nach dem Flug direkt aus dem Flughafengebäude raus. „Ich war sehr müde nach der Ankunft und bin gleich schlafen gegangen“, erinnert er sich.
Beinahe ein ganzes Jahr lebte die 17-jährige Teresa bei einer Gastfamilie in Vernon (British Columbia).
Nun ist sie wieder zurück in Deutschland und kann ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. „Unterm Strich war das mein bestes Jahr überhaupt. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das
ermöglicht haben“, strahlt Teresa. „Nach diesem Erlebnis weiß ich irgendwie auch wohin es wohl mal für mich gehen wird. Worauf es ankommt – das hat mir echt viel geholfen.“
Die Ankunft zuhause war für die 17-Jährige kein Problem, die Wiedereingliederung völlig unproblematisch: „Ich bin zurückgekommen und irgendwie hat sich gar nichts verändert“, ist sie froh. „Es
kommt mir nicht vor, als wäre ich ein Jahr weggewesen.“
Im Interview mit Kanadablog.de blickt Teresa noch einmal auf ihr Auslandsjahr zurück.
Die 15-jährige Paula wohnt eigentlich in Bad Oldesloe bei Hamburg und hat zwei Brüder – einen älteren und einen jüngeren. Doch am 2. September ging es für sie los in die Canadian Rockies. Die Rocky Mountains sind ein großes Gebirge, das sich über die kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia sowie über die US-Staaten Montana, Wyoming, Idaho, Utah, Colorado sowie Nevada erstreckt. Dort wird Paula nun 10 Monate bei einer Gastfamilie verbringen.
Die Gasteltern Brad und Debbie leben mit ihren Töchtern Haley und Lindsay in der kanadischen Kleinstadt Canmore. Schon bevor Paula nach Kanada losgeflogen ist, hatte sie Kontakt mit ihrer Gastfamilie. „Wir haben gefacetimed“, erklärt sie. „Und ich habe mir auch schon im Vorhinein meinen Schulweg auf Googlemaps angeschaut. Mit dem Fahrrad brauche ich nur drei Minuten in die Innenstadt.“
Mit einer kleinen Abschiedsfeier an ihrem Geburtstag verabschiedete sich Paula von ihren Freunden in Deutschland. „Die meisten finden es gleichzeitig toll und schade, dass ich gehe. Der Abschied von meiner Familie kurz bevor ich abgeflogen bin, war dann schon sehr tränenreich“, erinnert sie sich. „Aber schon als ich durch die Sicherheitskontrolle durch war, ging es mir besser.“
Die Assoziationen, die einem beim Stichwort Internat kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Einen denken an lustige Zeiten mit Streichen und vielen Freunden à la Hanni und Nanni, die Anderen bringen Internate mit strengen Gouvernanten und düsteren Gemäuern in Verbindung.
Breidenbach-Education-Teilnehmerin Celia hat während ihres Auslandssemesters in Kanada fünf Monate lang im Internat gelebt und ist begeistert. Zurecht: Die kanadischen Internate zählen zu den besten der Welt. Die Jugendlichen erwartet dort ein anspruchsvolles extracurriculares Programm – so war Celias Schule, die Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia), beispielsweise ein Reitinternat mit dem Stall direkt neben dem Schulgebäude.
Genau das war für die 16-Jährige Celia das Highlight ihres Aufenthalts in Kanada. „Ich konnte jeden Tag in den Stall, es war nur eine Minute Fußweg zu den Pferden“, erzählt sie. Sie hilft mit, die Pferde für Horse Shows vorzubereiten und ist bei vielen Turnieren als Zuschauerin dabei. Ein Turnier reitet sie sogar selbst. „Das war toll, doch natürlich war das nicht der einzige Höhepunkt.“ Celia nimmt außerdem auch an einem Outdoor Education Camp teil und übernachtet in der Wildnis. „Wir haben unter einer Plane geschlafen“, erinnert sie sich. „Es waren nur vier Grad draußen und trotzdem war es einfach supercool.“
Die 16-jährige Merit aus der Nähe von Frankfurt verbringt ihr Highschool-Jahr in Guelph (Ontario) und lebt nun noch rund zwei Monate in ihrem Zuhause auf Zeit. „Inzwischen ist natürlich alles irgendwie Alltag – aber wunderschön“, erklärt Merit. „Wenn ich nach Hause komme, bereiten wir alle gemeinsam das Essen vor. Das finde ich toll. Keiner geht in sein Zimmer, sondern wir sitzen erst einmal alle in der Küche und unterhalten uns.“
Merit hat alle Familienmitglieder sehr liebgewonnen und fühlt sich stark mit ihnen verbunden. „Manchmal habe ich zwar kleine Streits mit meiner jüngeren Gastschwester – weil – kleine Geschwister
sind eben manchmal ziemlich nervig“, lacht Merit. „Aber das gehört auch dazu. Es ist eben wie mit einer richtigen Schwester. Zehn Minuten später ist dann immer alles wieder vergessen.“
Für die 16-Jährige ist es schön, ein Teil der Familie zu sein. „Wir machen viele Scherze und foppen uns gegenseitig“, erzählt sie. „Danach umarmen wir uns alle. Mit vier Frauen im Haus haben wir
einfach super viel Spaß und dazu kommt dann auch noch unsere Katze.“ Die liegt immer in Merits Zimmer und wartet auf sie. „Da habe ich immer jemanden zum kuscheln. Das ist schön“, lacht die
16-Jährige.
Während die neuen Austauschschüler von Breidenbach Education gerade ihre ersten Wochen in Kanada genießen, ist die 18-jährige Janina wieder zuhause angekommen. „Ich wollte eigentlich verlängern“, erinnert sie sich an ihre letzten Tage in Nanaimo (BC). „Wollte die Gegend erkunden, ohne in die Schule zu müssen, aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Ich will ja auch studieren und muss mich entscheiden, was ich mache.“
Letztlich hat sich Janina also entschieden, zurück nach Hause zu fliegen. „Ich fand es schöner, mit allen anderen zurückzufliegen, die ich da kennengelernt habe“, erklärt sie. „Ich wollte nicht einen großen Abschied mit allen machen und dann drei Wochen später alleine heim.“ In Janinas Straße in Nanaimo lebte ein anderes deutsches Mädchen, die für die 18-Jährige zu einer engen Freundin wurde. Auch sie flog nach Deutschland zurück und da schloss sich Janina an. „Es war einfach ein schöner Abschluss“, erinnert sie sich. „Ich bin froh, dass ich es so gemacht habe.“
Nach der langen Zeit ohne große Gedanken an die Zukunft trifft Janina in Deutschland jetzt viele Entscheidungen, die ihr Leben weiter beeinflussen werden. „Aus Kanada heraus konnte ich mich überhaupt nicht entscheiden, was ich studieren möchte – ich kam einfach zu keiner Entscheidung“, erklärt sie. „Wahrscheinlich lag es auch daran, dass ich nicht wirklich mit meinen Eltern darüber reden konnte – das ist zuhause natürlich alles einfacher.“ Trotzdem hatte sich Janina schon von Vancouver Island aus für Unis beworben.
Zuhause erzählt Janina ihren Freunden und der Familie von der tollen Zeit und zeigt viele Fotos ihrer Erlebnisse. „Dort war die Umgebung völlig normal für mich“, lacht sie. „Aber wenn ich nun wieder hier in Deutschland bin und die Fotos betrachte, wird mir erst bewusst in was für einer wunderschönen Natur ich leben durfte. Das war wirklich außergewöhnlich.“ Doch auch zuhause ist es schön: Janina zieht mit ihren Freunden um die Häuser und genießt es endlich wieder „richtiges“ Brot beim Bäcker zu bekommen. Schon kurz nach der Ankunft zuhause ging es für die 18-Jährige wieder los – spontan verlebte sie mit Freunden ein Wochenende in Prag. „Das war krass. Ein richtiges Kontrastprogramm zu Kanada“, findet Janina. „Prag ist ja so alt – lebendige Geschichte. Als ich den Kanadiern ein Bild geschickt habe, waren sie total begeistert. Dort gibt es ja nicht so alte Städte.“
Seit einem Monat lebt die 16-jährige Celia nun für ihr Auslandssemester an der Queen Margaret's School, einem Reitinternat im Cowichan Valley auf Vancouver Island. „Meine Eltern und meine Oma sind zum Abschied mit zum Flughafen gekommen“, erinnert sie sich. „Und es war schon irgendwie komisch, zu gehen – gerade weil ich alleine geflogen bin, war es vielleicht etwas schwieriger als wenn mehrere Gastschüler zusammen aufbrechen.“ Doch kurz vor dem Abflug ist Celia sowieso so aufgeregt und hat so viele Dinge im Kopf, dass sie überhaupt nicht realisiert hatte, dass nun der Augenblick gekommen war. „Es hatte sicher auch sein Gutes – ich war von vornherein auf mich selbst gestellt, das war nicht schlecht, ich habe viel draus gelernt.“
Der erste Stopp war für Celia schon in Frankfurt und schon dort konnte sie ihre Freiheit genießen: „Endlich hatte ich mal wieder Zeit, um runterzukommen. Vor der Abreise war noch so viel zu tun“, erklärt die 16-Jährige. „Dann habe ich erstmal lange mit einer Verwandten gesprochen, das hat viel geholfen. Erstens bin ich dann nicht in Langeweile verfallen und zweitens konnte ich mir auch keinen so großen Kopf über das machen, was vor mir lag.“ Insgesamt ist Celia 25 Stunden unterwegs, sie ist sehr erschöpft, als sie in Kanada ankommt – von ihrem ersten Tag bekommt sie nicht wirklich viel mit. „Ich weiß nicht viel mehr als dass alle wirklich total nett waren. Ich war sowas von komplett fertig“, lacht sie. „Generell habe ich mir sowieso vorher nicht so viele Gedanken gemacht, was passieren wird.“
Als Celia nach einer Stunde Fahrt von Victoria aus in Duncan ankommt, ist es relativ warm. „Das hat mich überrascht“, erklärt sie. „Und der Flughafen war so klein, dass wir keine große
Zollkontrolle hatten, wir haben unser Gepäck geschnappt und sind raus.“ Im Internat wird Celia toll aufgenommen. „Alle waren total nett“, erinnert sie sich. „Sie haben sich gleich um mich
gekümmert und mir wurde eine Schülerin zugeteilt, die mich die ersten Tage begleitet hat. Das war wirklich hilfreich, immer eine Ansprechpartnerin zu haben.“
Celias teilt das Zimmer mit einem anderen Mädchen, das aber die Frühlingsferien über in Frankreich ist. „Ich bin sehr gespannt, wie sie ist. Sie soll nett und lustig sein“, sagt Celia. „Doch auch jetzt bin ich schon total ins Internatsleben eingebunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es einem schwermachen, aber dass es so toll ist und alle so lieb, das hatte ich auch nicht erwartet.“ Das Leben im Internat war für Celia eine Umstellung: Gemeinsam mit den anderen Schülerinnen der unteren Klassen wäscht sie sich im Gemeinschaftsbad, während die älteren Schülerinnen sich ein Bad auf dem Zimmer teilen. „Das war am Anfang natürlich ungewohnt und merkwürdig“, erklärt sie. „Aber man gewöhnt sich daran. In den ersten Tagen gab es vieles, das ich erst einmal kennenlernen musste.“ Ansonsten ist das Leben im Internat locker – mit wenigen Ausnahmen: „Es gibt eben einige Regeln, an die man sich halten muss“, erklärt Celia. „Ansonsten gibt es strenge Konsequenzen.“
Bevor es für Julia nach Kanada losging, hat die Stuttgarterin kräftig mit ihren Freunden gefeiert. Eine Kombination aus Abschieds- und Geburtstagsfeier, denn kurz vor ihrem Abflug feiert die 16-Jährige ihren Geburtstag. „Wir waren alle gemeinsam Lasertag spielen“, freut sich Julia. „Danach haben wir noch zusammengesessen und Spiele gespielt – es war echt lustig.“ Mit ihrer Familie war Julia noch einmal gemeinsam bei ihrem Lieblings-Asia-Restaurant essen, bevor ihre Eltern sie zum Flughafen gebracht hatten.
„Dort habe ich Julian und Gloria getroffen, die beiden sind ebenfalls Gastschüler in Kanada und sind mit mir im selben Flugzeug gereist“, erinnert sich Julia. „Dadurch war der Abschied nicht allzu schwer. Außerdem war es ja nicht meine erste Reise ins Ausland.“ Vor allem der Weg durch die Absperrungen wäre ihr aber schon schwergefallen, wenn sie nicht mit den anderen beiden Austauschschülern zusammen gewesen wäre. „Denn dieser Augenblick ist der schwierigste, wenn man durch diesen Bereich geht und weiß, dass man erstmal nicht mehr zurück kann.“
Vor lauter Aufregung konnte Julia den ganzen Flug über nicht schlafen. In Kanada angekommen, werden Gloria und Julia ganz genau von den Behörden überprüft. Während Julian schnell zu seiner Gastfamilie kommt, sitzen die beiden Mädchen zwei Stunden am Flughafen fest. „Weil Julian nicht wusste wo wir waren, haben er und seine Familie nach uns gesucht“, erinnert sich Julia. „Irgendwann kam jemand in unseren Raum und wir durften gehen.“ Nach diesem holprigen Start waren Julia und die anderen erschöpft, im Auto zu ihrer Gastfamilie schläft Julia ein. Doch im neuen Zuhause – auf der riesigen Ranch in der kanadischen Prärie – geht es noch einmal rund: Die komplette Familie ist zusammengekommen, um die deutsche Austauschschülerin willkommen zu heißen. „Die Familie ist viel größer als meine daheim“, erzählt Julia. „Alle gemeinsam haben wir dann gegessen – danach bin ich gleich ins Bett gefallen.“
Nun hat Teresa schon fünf Monate ihres Auslandsjahres in Vernon (British Columbia) verbracht. Die 16-Jährige aus Memmingen war von Anfang an zufrieden mit ihrer Wahl: Sie genießt die Stadt und die Umgebung und fühlt sich in ihrer Gastfamilie pudelwohl. Gemeinsam mit Gastschwester Chantal und den Gasteltern Daniel und Jenny erlebt sie gerade einen richtig strengen kanadischen Winter, zweistellige Minusgrade sind an der Tagesordnung.
Der Winter in Vernon ist in diesem Jahr besonders stark. „Es war schon ewig nicht mehr so kalt“, erzählt Teresa. „Der Kalamalka Lake ist zugefroren und die Leute hier erzählen, dass das das letzte Mal vor 30 Jahren passiert ist. Es ist wie ein kleines Wunder.“ Diesen Glücksfall nutzen die 16-Jährige und ihre Freunde und fahren Schlittschuh auf dem gefrorenen See. „Mir geht es also weiterhin sehr gut“, lacht Teresa. „Ich habe es einfach gut getroffen, meine Gastfamilie ist perfekt.“ So durfte sie nun auch ihre zweite Gastschwester kennenlernen, sie lebt in Victoria und war zu Besuch bei den Eltern. Alle zusammen übernachteten im Silverstar Skigebiet, fuhren Langlauf-Ski und genossen heiße Bäder. Überhaupt gefällt Teresa das Skigebiet weiterhin gut. „Es ist einfach mega. Sooft ich kann, fahre ich Ski“, erklärt sie. „Die komplette Landschaft ist einfach wunderschön und ich habe alles was ich möchte.“
Auch wenn sie selbst noch ein halbes Jahr bleibt, hat Teresa nun den ersten Abschied erlebt. Nele war ebenfalls für ein Auslandsjahr in Kanada und besuchte eine andere Schule in Vernon, doch Teresa und sie waren gute Freundinnen. „Ich habe sie schon länger gekannt, aber richtig gut kennengelernt habe ich sie dann beim Skifahren“, erzählt Teresa. „Mit ihr hatte ich jemanden, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Fragen hatte. Sie war zwei Jahre älter als ich und wusste einfach jede Menge mehr.“ Nele war für ein halbes Jahr in Kanada und hatte den gleichen Freundeskreis wie Teresa – irgendwann verbrachten die beiden dann immer mehr Zeit zusammen: Kaffeetrinken, einkaufen gehen, Skifahren.
Bald ist es soweit – Celia fliegt nach Kanada und wird dort fünf Monate verbringen. Die 16-Jährige aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird in einem Internat leben: „Ich hatte eine große Auswahl an Alternativen“, erinnert sich Celia. „Doch Herr Woehrle von Breidenbach Education hat mir damals den Katalog in die Hand gedrückt und ich habe ihn aufgeschlagen und da war die Queen Margaret’s School – das war dann irgendwie wie ein bisschen Schicksal, ein gutes Schicksal!“
Die Queen Margaret’s School liegt in Duncan auf Vancouver Island. Duncan ist eine Kleinstadt zwischen Victoria und Nanaimo, hat knapp 5000 Einwohner und ein besonders mildes Klima. Das Internat bietet seinen Schülern jede Menge besonderer Möglichkeiten. Celia wird dort ein ganz spezielles Programm besuchen: Beim Equestrian-Programm wird Celia Reitunterricht in ihren Schulalltag integrieren. Während kanadische Schüler ihre eigenen Pferde mitbringen können, darf Celia eines der vielen schuleigenen Pferde reiten. Mehrmals die Woche wird sie mit anderen Schülerinnen trainieren.
Die 16-jährige Anna aus der Nähe von Stuttgart verbringt ein halbes Schuljahr im kanadischen Guelph in Ontario. Hier lebt sie mit ihrer Gastfamilie und hat schon viele Ausflüge – zum Beispiel zu
den Niagarafällen – unternommen. Der Winter in Kanada ist oft ziemlich kalt und auch wenn Anna ihre neue Heimat Guelph ins Herz geschlossen hat, freut sie sich darauf, für kurze Zeit in die Wärme
zu kommen. Als besonderes Ereignis ist nämlich eine Kurzreise nach Kuba geplant. Gemeinsam mit ihren Gastschwester, den Gasteltern und einem Bekannten geht es mitten in der Nacht ab zum Flughafen
in Toronto. Von dort geht der Flieger nach Varadero, Kuba. Der Flughafen der Halbinsel liegt Kanada am nächsten und ist der Zutritt in ein karibisches Paradies: Flugzeit: 3 ½ Stunden.
Angekommen auf Kuba weht Anna eine warme Brise um die Nase. Die Gruppe wird mit dem Bus zum Hotel gebracht, das sich ebenfalls in Varadero befindet. Die Halbinsel an der Nordküste ist das beliebteste Reiseziel Kubas. Schon der berühmte Gangsterboss Al Capone ließ hier die Seele baumeln. „Kuba ist sehr schön. Die Strände sind weiß, dass Wasser ist türkis und kristallklar und überall sind Palmen“, schwärmt Anna. Früher dienten die Höhlen der Halbinsel als Unterschlupf für Piraten, heute ist der Strand von Touristen bevölkert.
Mit dem Bus erkunden Anna und ihre Gastfamilie die Gegend. Alte Haziendas und Sommervillen prägen die Landschaft, außerdem kann man in Varadero immer wieder die unverkennbare kubanische Musik hören, die man aus dem Film Buena Vista Social Club kennt. Neben den kulturellen Erlebnissen genießen Anna und ihre Gastschwester vor allem den Strand und das Planschen im Wasser. „Unser Hotel war auch sehr schön“, berichtet die 16-Jährige. „Jeden Tag gab es Programm und abends tolle Shows.“
Gute zwei Stunden entfernt von Varadero liegt Kubas Hauptstadt Havanna. „Havanna war wie alle Städte ein bisschen heruntergekommen“, berichtet Anna. „Überall fahren alte Autos rum – sogar Kutschen gibt es noch. Sowohl der alte als auch der neue Teil der Stadt haben mir echt super gefallen.“ Wegen diesem sozialistischen Charme, für den Kuba so bekannt ist, besuchen jährlich viele Touristen Havanna und die anderen Städte. Koloniale Prachtbauten und alte Straßenkreuzer sind einmalige Foto-Motive. Erst 2014 beendete US-Präsident Obama die „Eiszeit“ zwischen Kuba und den USA, seitdem kommen viele Urlauber auf die Insel und das Bild des Landes ändert sich.
Mit Auslandsaufenthalten hat Julia schon Erfahrung – immerhin war sie schon zweimal in England. „Das war aber immer nur ganz kurz“, erzählt die Stuttgarterin. „Diesmal wird das was ganz anderes.“ Denn Ende Januar geht es für die 15-Jährige nach Kanada – genauer gesagt nach Lundbreck in Alberta. Dort wird sie fünf Monate auf einer Farm leben.
Alberta ist die westlichste der drei Prärieprovinzen, dazu zählen außerdem Saskatchewan und Manitoba. In dem großen Gebiet, das gemeinsam mit British Columbia als „West-Kanada“ bezeichnet wird, wird viel Landwirtschaft betrieben: Getreidebau und Rinderherden prägen das Landschaftsbild. Das war auch einer der Gründe, weshalb Julia sich für Alberta entschieden hatte. „Für mich ist das Naturbild am wichtigsten“, erklärt sie. „Täler, Berge, Wälder, Felder... Und am besten kaum Touristen – da sind schon mal alle Küstenbereiche weggefallen.“ Außerdem wollte die 15-Jährige in eine rein englischsprachige Region Kanadas.
Kunst war schon immer ihre Leidenschaft – die 15-Jährige Tabea verbringt ihr Auslandsjahr in Abbotsford (British Columbia) und hat an ihrer Schule, der W. J. Mouat Secondary, deshalb vor allem verschiedene Kunst-Kurse gewählt. „Meine Mutter und Großmutter sind auch künstlerisch begabt“, erzählt sie. „Seit ich klein bin, habe ich viel gebastelt und gemalt.“
Vor zwei Jahren hat Tabea nun angefangen mehr ihre eigene Kunst zu machen: „Ich bastele weniger und zeichne viel, viel mehr“, erklärt sie. „Am liebsten mache ich Modezeichnungen und Porträts. Außerdem nähe ich total gerne.“ Der Fashion-Design-Kurs an ihrer Schule in Kanada war schon ausgebucht, so entdeckte sie die Keramik für sich – ein ganz neues Betätigungsfeld für ihre Kreativität.
Beim Keramik-Kurs verwenden die Schüler verschiedene Techniken, um ihre Projekte zu gestalten, doch zuerst planen und entwerfen sie ihr Projekt. Gemeinsame Diskussionen über die Kunstwerke sollen
helfen, kreative Lösungen für eventuelle Probleme bei der Arbeit zu finden. Und auch sonst bietet die Schule viele Möglichkeiten, Kreativität auszuleben – sei es musikalisch, künstlerisch oder
auf der Bühne.
Für 10 Monate tauscht die 16-jährige Emma ihr Zuhause in Stuttgart mit einem in Kanada – genauer gesagt in Coldstream, British Columbia. Coldstream liegt
im Okanagan Valley im Südosten von
Vernon, direkt am Kalamalka Lake. Gemeinsam mit den Experten von Breidenbach Education hat sich Emma auch die Schule für ihren Austausch ausgesucht. Das erste Semester ihres Auslandsjahres
verbringt sie an der Kalamalka Secondary School in Coldstream –
direkt am Ufer des Sees. Die Schule – sie wird von allen ‚Kal’ genannt – hat nur 750 Schüler und bietet ein umfangreiches Angebot an interessanten Kursen und einen breiten Wahlfachbereich mit
Theaterproduktion und Band.
Emma fühlt sich sehr wohl bei ihrer Gastfamilie: „Meine Gasteltern Barbara und Neil unternehmen Ausflüge mit mir und bringen mich auch zur Schule“, erzählt
die 16-Jährige. „Außerdem habe ich eine Gastschwester, Katelynn, und es gibt auch noch Natsumi unsere japanische Gastschwester – wir sind alle gleich alt, das ist toll.“ Gastvater Neil arbeitet
als Mechaniker bei Ford, Barbara ist zuhause.
„Meine Gastschwester Katelynn geht auf die Charles Bloom Secondary School in Lumby und Natsumi geht mit mir auf die ‚Kal’“, erzählt Emma. „Die Schule hier
ist recht einfach und die meisten Lehrer sind sehr nett und lustig. Es macht großen Spaß.“
Eigentlich fährt Janina immer zu Ostern Ski, dann ist es fast schon ein bisschen Frühling und die Temperaturen angenehm. Nicht so in diesem Jahr: Mit Freunden fuhr die 18-Jährige für zwei Tage von Nanaimo nach Whistler zum Skifahren. „Dort waren es immer so um die 10 bis 15 Grad minus“, berichtet Janina. „Es war wirklich kalt, vor allem natürlich beim Skifahren. Aber wir haben es alle sehr genossen. Es gab viel Schnee und wir sind alle viel gefahren und haben ein gutes Tempo vorgelegt.“
Whistler ist in den spektakulären Coast Mountains gelegen und bietet Ski- und Snowboardfahrern eine tolle Kulisse für ihr Hobby. Zwei majestätische Berge und das Whistler Village ließen es Janina und ihren Freunden an nichts fehlen. Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Skifahrer bietet Whistler perfekte Bedingungen. Das absolute „Winter-Wonderland“ erwartete die Gruppe: „Es war mega schön“, berichtet die 18-Jährige. „Es ist ein riesiges Skigebiet, ich habe sicher nicht alles gesehen. Am liebsten wären wir alle noch länger geblieben, um die Pisten weiter zu erkunden.“